Viveka Chudamani – Vers 482

Deutsche Übersetzung:

482. „Mein Intellekt ist komplett verschwunden und alle Aktivitäten sind (von mir) abgefallen indem ich die Einheit von Selbst und Brahman erkannt habe, ich verstehe/kenne weder ‚dies‘ noch ‚nicht-dies‘, noch weiß ich was oder von welchem Ausmaß diese unendliche Wonne ist.“

Sanskrit Text:

buddhir vinaṣṭā galitā pravṛttiḥ
brahmātmanor ekatayādhigatyā |
idaṃ na jāne’py anidaṃ na jāne
kiṃ vā kiyad vā sukham asty apāram || 482 ||

बुद्धिर्विनष्टा गलिता प्रवृत्तिः
ब्रह्मात्मनोरेकतयाधिगत्या |
इदं न जाने ऽप्यनिदं न जाने
किं वा कियद्वा सुखमस्त्यपारम् || ४८२ ||

buddhir vinashta galita pravrittih
brahmatmanor ekatayadhigatya |
idam na jane’py anidam na jane
kim va kiyad va sukham asty aparam || 482 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • buddhiḥ : (mein) Intellekt, Geist (Buddhi)
  • vinaṣṭā : ist verschwunden (Vinashta)
  • galitā : sind weggefallen (Galita)
  • pravṛttiḥ : (seine) Funktionen („Tätigkeit“, Pravritti)
  • brahmātmanoḥ : des Absoluten (Brahman) und des Selbst (Atman)
  • ekatayā : als Einheit (Ekata)
  • adhigatyā : durch die Erfahrung (Adhigati)
  • idam : dieses (Idam)
  • na : nicht (Na)
  • jāne : ich erkenne („weiß“, jñā)
  • api : auch (Api)
  • anidam : jenes (Anidam)
  • na : nicht
  • jāne : ich erkenne („weiß“)
  • kim : was (Kim)
  • vā : oder (Va)
  • kiyat : wie groß (Kiyat)
  • vā : oder
  • sukham : Wonne (Sukha)
  • asti : ist (Asti)
  • apāram : (diese) grenzenlose (Apara)     || 482 ||

Kommentar

Der Schüler wurde von dem Meister unterwiesen und hat tiefe Erfahrungen gemacht. Jetzt teilt er seinem Meister seine Erfahrungen mit:

buddhir vinaṣṭā galitā pravṛttiḥ
brahmātmanor ekatayādhigatyā |
idaṃ na jāne’py anidaṃ na jāne
kiṃ vā kiyad vā sukham asty apāram || 482 ||

„Mein Intellekt ist vollständig verschwunden und alle Aktivitäten sind (von mir) abgefallen indem ich die Einheit von Selbst und Brahman erkannt habe, ich verstehe/kenne weder ‚dies‘ noch ‚nicht-dies‘, noch weiß ich was oder von welchem Ausmaß diese unendliche Wonne ist.“

Du kannst probieren, dich in diesen Schüler und seine Erfahrung hineinzuversetzen. Es ist auch das, was du erfahren wirst. In der tiefen Meditation ist Buddhi vinasta (verschwunden). Es ist galita (weggefallen) pravrttih (seine Funktionen). In der tiefen Meditation hört der Intellekt auf und du kannst etwas tun, um dorthin zu kommen. Eine der vielen Techniken, um zum Höchsten zu kommen ist, aufzuhören zu beurteilen, aufzuhören zu vergleichen, aufzuhören zu reagieren, zu verurteilen, zu entscheiden. Das ist die Technik des Sakshi Bhava, auch als Achtsamkeit bezeichnet. Du bringst den Geist zur Ruhe. Aber jetzt geht es noch weiter: brahmātmanoḥ ich habe eine Einheit erfahren (ekatayā) und zwar zwischen Brahman dem Absoluten und Atman dem Selbst. Und zwar durch diese Erfahrung. Der Geist kommt zur Ruhe und du erfährst deine wahre Natur. So ähnlich sagt es ja auch Patanjali: „Yoga chitta vritti nirodah – Yoga heißt das Zur-Ruhe-Bringen der Gedanken im Geist. Tada Swarupe vastanam – dann erfährst du deine wahre Natur.“ Und so sagt er, dass ich durch diese Erfahrung adhigatyā dieses wie auch nicht dieses erkenne. Aber ich weiß, dass ich nicht beurteilen kann, wie groß diese Wonne ist. Es ist eine unendliche Wonne, die du erfährst, wenn du im Samadhi bist.
Arbeite daran. Praktiziere. Es ist gut Viveka zu nutzen, die Unterscheidungskraft zu nutzen. Es heißt ja auch Viveka Chudamani. Und es gilt zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen, dem Ewigen und dem Vergänglichen, dem Selbst und dem Nicht-Selbst. Aber dann gilt es auch loszulassen, auch sogar dem Intellekt eine Pause zu geben, den Geist zur Ruhe bringen, Gott zu verwirklichen.

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