Viveka Chudamani – Vers 289

Deutsche Übersetzung:

289. Erfahre dich als Brahman, das aus sich selbst heraus leuchtet, als die einzige Grundlage / Substrat aller Dinge. Löse dich von dem Makrokosmos (brahmanda) und von dem Mikrokosmos (pindanda), wie von zwei unreinen Gefäßen.

Sanskrit Text:

sva-prakāśam adhiṣṭhānaṃ svayaṃ-bhūya sad-ātmanā |
brahmāṇḍam api piṇḍāṇḍaṃ tyajyatāṃ mala-bhāṇḍa-vat || 289 ||

स्वप्रकाशमधिष्ठानं स्वयंभूय सदात्मना |
ब्रह्माण्डमपि पिण्डाण्डं त्यज्यतां मलभाण्डवत् || २८९ ||

sva-prakasham adhishthanam svayam-bhuya sad-atmana |
brahmandam api pindandam tyajyatam mala-bhanda-vat || 289 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • sva-prakāśam : die sich selbst offenbarende (Svaprakasha)
  • adhiṣṭhānam : Grundlage (von allem, Adhishthana)
  • svayaṃ-bhūya : nachdem du selbst (Svayam) geworden bist (bhū)
  • sad-ātmanā : von dir, als ein wahres (Sat) Selbst (Atman)
  • brahmāṇḍam : das Universum, der Makrokosmos (Brahmanda)
  • api : (als) auch (Api)
  • piṇḍāṇḍam : der Körper, der Mikrokosmos (Pindanda)
  • tyajyatām : sollen beide aufgegeben werden (tyaj)
  • mala-bhāṇḍa-vat : wie (Vat) ein Gefäß (Bhanda) mit Unrat (Mala)     || 289 ||

Kommentar

Wenn es einmal ein Phase gibt, wo du das, was du tust für sinnlos hältst, dann ist das nicht weiter tragisch, denn es gibt nur ein unendliches Brahman. Dieses unendliche Brahman manifestiert sich als die gesamte Welt. Das ist der Makrokosmos. Und dieses unendliche Brahman manifestiert sich auch als Bewusstsein hinter dieser Welt, als Ishvara.
Dieses unendliche Brahman manifestiert sich auch als Bewusstsein hinter diesem Körper. Es gibt nur dieses unendliche Brahman.
Jetzt magst du fragen, was dir das im Alltag weiterhilft. Es hilft dir viel im Alltag weiter. Wenn du nämlich weißt, dass hinter allem das eine, unendliche Brahman, die eine unendliche Wirklichkeit ist, dann weißt du, dass es keine Rolle spielt, ob du das, was du tust, für übermäßig sinnvoll hältst. Die Welt ist wie ein Gefäß, er bezeichnet es als unreines Gefäß. In diesem Gefäß ist Brahman. Du könntest zum einen sagen, wenn du deinen Alltag als nicht sinnvoll erlebst, zeigst du damit, dass du verstanden hast, dass der Alltag nicht so sinnvoll ist. Du könntest auch sagen, dass du den Alltag nicht so sinnvoll siehst, könnte auch heißen, dass du nicht hinter allem Brahman siehst. Es gibt zwei Möglichkeiten: Neti-Neti oder Iti-Iti. Du kannst sagen: „Neti-Neti, es ist klar, dass ich diese Welt für unsinnig halte. Sie ist ja unsinnig. Warum sollte ich sie nicht für unsinnig halten? Sie ist nicht wirklich. Sie ist ein Traum der zu Ende geht. Was soll es?“ Die zweite Betrachtungsweise wäre zu sagen: „Alles ist Brahman, ich kann in allem Brahman erfahren. Egal, ob das, was ich tue, sinnvoll oder scheinbar sinnlos ist, da alles Brahman ist, hat alles seinen Sinn. Und selbst wenn ich jetzt meine, dass ich nichts Großartiges beitrage zum weiteren Fortgang der Weltgeschichte, nicht meine Talente lebe und nicht in meiner vollen Kraft bin, nicht tun kann, was ich will, was soll es? Es ist nicht weiter wichtig. Auch im Kleinen ist letztlich Brahman.“ Du könntest sagen, dass auf einer relativen Ebene Brahman als Ishvara die Welt träumt und alles, was geschieht, ist irgendwo bedeutsam. Du magst es nicht wissen und brauchst es auch nicht zu wissen. Du bist das unsterbliche Selbst, der Atman.

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