Viveka Chudamani – Vers 511

Deutsche Übersetzung:

511. Tätigkeit, Genuss, Gerissenheit/Schlauheit, Trunkenheit, Dumpfheit, Bindung und Freiheit/Befreiung – diese vergänglichen Zustände des Intellekts sind in Wirklichkeit, niemals im Selbst (oder: niemals dem Selbst zu eigen), welches das göttliche Brahman, das Absolute und Nicht-Duale ist.

Sanskrit Text:

kartṛtva-bhoktṛtva-khalatva-mattatā-
jaḍatva-baddhatva-vimuktatādayaḥ |
buddher vikalpā na tu santi vastutaḥ
svasmin pare brahmaṇi kevale ‚dvaye || 511 ||

कर्तृत्वभोक्तृत्वखलत्वमत्तता-
जडत्वबद्धत्वविमुक्ततादयः |
बुद्धेर्विकल्पा न तु सन्ति वस्तुतः
स्वस्मिन्परे ब्रह्मणि केवले ऽद्वये || ५११ ||

kartritva-bhoktritva-khalatva-mattata-
jadatva-baddhatva-vimuktatadayah |
buddher vikalpa na tu santi vastutah
svasmin pare brahmani kevale’dvaye || 511 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • kartṛtva-bhoktṛtva-khalatva-mattatā-jaḍatva-baddhatva-vimuktatādayaḥ : ein Handelnder zu sein (Kartritva), ein Erfahrender zu sein (Bhoktritva), Gerissenheit („Bösewicht-Sein“, Khala-tva), Berauschtheit (Mattata), Apathie (Jadatva), Gebundensein (Baddha-tva), Erlöstsein (Vimuktata) usw. (Adi)
  • buddheḥ : des Intellekts (Buddhi)
  • vikalpāḥ : (sind) Vorstellungen, Einbildungen (Vikalpa)
  • na : nicht (Na)
  • tu : aber (Tu)
  • santi : sie existieren („sind“, as)
  • vastutaḥ : in Wirklichkeit (Vastutas)
  • svasmin : Selbst (Sva)
  • pare : im höchsten (Para)
  • brahmaṇi : Absoluten (Brahman)
  • kevale : dem einen („einzigen“, Kevala)
  • advaye : nicht-dualen (Advaya)     || 511 ||

Kommentar

Mache dir bewusst, dass du das unsterbliche Selbst bist! Mache dir nicht so viele Sorgen um deine Psyche! Ein paar dutzend Verse vorher hat Shankara auch gesagt, dass du dich um die Ruhe des Geistes, um Gleichmut, um Verhaftungslosigkeit bemühen sollst. In dem Maße, in dem du lernst, deinen Geist zur Ruhe zu bringen, fällt es dir auch leichter, deine wahre Natur zu erfahren. Aber in dir selbst ist es gar nicht so erheblich, was deine Psyche macht. Du bist das unsterbliche Selbst, jenseits von der Psyche. Wenn du das erst einmal weißt, dann kannst du ganz anders mit deiner Psyche umgehen. Du musst nicht dich verändern, du musst an deiner Psyche arbeiten. Und das ist etwas anderes. Sich selbst verändern zu müssen, ist schwierig. Aber an seiner Psyche zu arbeiten, etwas zu verändern, das ist leichter. Daher lerne, dass du nicht die Psyche bist. Du kannst an ihr arbeiten, aber du bist das unsterbliche Selbst, schon jetzt vollkommen.

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