Viveka Chudamani – Vers 153

Deutsche Übersetzung:

153. Wer das innerste, nicht handelnde Selbst – welches frei von Anhaftung ist – von allen Sinnesobjekten trennt, wie man einen Schilfhalm von einem Munja Gras trennt, wer alles in diesem Selbst auflöst und im Selbst ruht, der ist befreit.

Sanskrit Text:

muñjād iṣīkām iva dṛśya-vargāt
pratyañcam ātmānam asaṅgam akriyam |
vivicya tatra pravilāpya sarvaṃ
tad-ātmanā tiṣṭhati yaḥ sa muktaḥ || 153 ||

मुञ्जादिषीकामिव दृश्यवर्गा-
त्प्रत्यञ्चमात्मानमसङ्गमक्रियम् |
विविच्य तत्र प्रविलाप्य सर्वं
तदात्मना तिष्ठति यः स मुक्तः || १५३ ||

munjad ishikam iva drishya-vargat
pratyancham atmanam asangam akriyam |
vivichya tatra pravilapya sarvam
tad-atmana tishthati yah sa muktah || 153 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • muñjāt : aus der Blattscheide des Schilfgrases (Munja)
  • iṣīkām : den Halm (Ishika)
  • iva : so wie (Iva)
  • dṛśya-vargāt : von der Gesamtheit („Gruppe“, Varga) der Sinnesobjekte („des Sichtbaren“, Drishya)
  • pratyañcam : das innere (Pratyanch)
  • ātmānam : Selbst (Atman)
  • asaṅgam : das frei von Anhaftung ist (Asanga)
  • akriyam : (und) frei von Handlung (Akriya)
  • vivicya : nachdem er gesondert hat (vi + vic)
  • tatra : (und) in diesem (Tatra)
  • pravilāpya : vollständig verschwinden lässt (pra + vi + )
  • sarvam : alles (Sarva)
  • tad-ātmanā : (als identisch) mit diesem (Tad) Selbst (Atman)
  • tiṣṭhati : verweilt (sthā)
  • yaḥ : wer (Yad)
  • saḥ : der (Tad)
  • muktaḥ : ist befreit (Mukta)     || 153 ||

Kommentar

Befreie dich von den Sinnesobjekten. Was nicht heißt du musst dich von allen Sinnesobjekten lösen. Vielmehr heißt es löse dich von deinem Bewusstsein. Sei dir bewusst, du brauchst nichts.

Du brauchst weder gute Nahrung noch brauchst du Anerkennung noch brauchst du eine freundliche Behandlung. Du bist das unsterbliche Selbst.

Erkenne immer wieder wie Wünsche kommen. Sei dir bewusst, Wünsche sind Handlungsempfehlungen mit Energie. Wünsche sind deine Mitarbeiter, deine Diener, deine Kundschafter, deine Botschafter, usw.

Emotionen, Handlungsempfehlungen mit Informationen, mit Energie. Aber du bist das nicht. Löse dich davon. Du siehst Schönes. Du siehst weniger Schönes. Mögen und nicht mögen, alles mag da sein. Aber löse dich davon. Wenn du das so gründlich erkennst, das du wirklich das Selbst bist, dann bis du befreit.

Lebe in diesem Bewusstsein. Mache es mindestens mal wieder heute. Beobachte wenn du irgendwo Wünsche hast. Beobachte wenn dort Emotionen sind. Beobachte wenn du Erwartungen hast. Beobachte dein Prana. All das kannst du beobachten.

Aber sei dir bewusst: ich beobachte. Ich bin der Beobachter. Ich bin nicht das Beobachtete. Ich bin der Beobachter. Indem du diese Subjekt-Objekt Beziehung übst und indem du alle Wünsche und Gedanken und Emotionen als Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, Vorschläge usw. interpretierst, bist du derjenige, der du wirklich bist.

Lass dich nicht zum Spielball von deinen Mitarbeitern, deinen Mitarbeiterinnen machen. Lass dich nicht zum Spielball von Emotionen und Gedanken und Wünschen machen. Erfahre dich als unsterbliches Selbst.

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