Viveka Chudamani – Vers 399

Deutsche Übersetzung:

399. Konzentriert man die Gedanken auf das Höchste Selbst, auf die Absolute Wirklichkeit, die frei von Vielfalt ist, wird keine Vielfalt mehr wahrgenommen. Dann bleibt von Vielfalt nichts als leereres Gerede übrig.

Sanskrit Text:

samāhitāyāṃ sati citta-vṛttau
parātmani brahmaṇi nirvikalpe |
na dṛśyate kaś-cid ayaṃ vikalpaḥ
prajalpa-mātraḥ pariśiṣyate yataḥ || 399 ||

समाहितायां सति चित्तवृत्तौ
परात्मनि ब्रह्मणि निर्विकल्पे |
न दृश्यते कश्चिदयं विकल्पः
प्रजल्पमात्रः परिशिष्यते यतः || ३९९ ||

samahitayam sati chitta-vrittau
paratmani brahmani nirvikalpe |
na drishyate kash-chid ayam vikalpah
prajalpa-matrah parishishyate yatah || 399 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • samāhitāyām : gesammelt, eingegangen ist (Samahita)
  • sati : wenn („seiend“, Sat)
  • citta-vṛttau : die geistige Funktion, das Denken (Chittavritti)
  • parātmani : im höchsten Selbst (Paratman)
  • brahmaṇi : Absoluten (Brahma)
  • nirvikalpe : im ununterschiedenen, vorstellungsfreiem (Nirvikalpa)
  • na : nicht (Na)
  • dṛśyate : wird wahrgenommen („gesehen“, dṛś)
  • kaś-cit : irgend eine (KaChid)
  • ayam : da („diese“, Ayam)
  • vikalpaḥ : Unterscheidung, Vorstellung (Vikalpa)
  • prajalpa-mātraḥ : als bloßes (Matra) Geschwätz (Prajalpa)
  • pariśiṣyate : (diese) zurück („übrig“) bleibt (pari + śiṣ)
  • yataḥ : wodurch (Yatas)     || 399 ||

Kommentar

Du kannst dein Bewusstsein auf das Selbst hin richten. Manchmal ist es gut, sich bewusst zu machen, wer man nicht ist. Aber der nächste Schritt wäre, die Aufmerksamkeit auf den Beobachter selbst zu richten.
Das sind Schritte wie in der abstrakten Meditation. Zunächst beobachte das Beobachtbare. Spüre wie der Atem ein- und ausströmt. Sei dir bewusst, dass du der Beobachter des Atems bist. Du bist nicht der Atem.

Dann spüre, dass Körperwahrnehmungen kommen und gehen. Bewegungen der Luft in der Nase oder Bewegungen in der Bauchdecke. Und vielleicht der eine oder andere Schmerz, Jucken usw. Sei dir bewusst, dass es kommt und geht. Sei dir bewusst, dass Wortgedanken kommen und gehen. Gefühle kommen und gehen. Bildgedanken kommen und gehen. Gefühle manifestieren sich in dem einen oder anderen Ort in deinem Körper Und dann mache dir bewusst, dass das Bewusstmachen selbst ein Prozess ist. Mache dir bewusst, dass du das Bewusstsein selbst bist! Tauche in das Bewusstsein an sich ein! Dann wenn du ganz in diesem Bewusstsein bist, verschwinden alle Unterschiede. Wenn du ganz Bewusstsein bewusst bist oder wenn Bewusstsein sich selbst bewusst ist, dann gibt es keine Unterschiede mehr. Du nimmst nichts wahr, nichts passiert, reine Freude.
Meditiere darüber! Vielleicht sogar jetzt sogleich.

Meditiere in diesen drei Schritten:
Nimm wahr, was wahrnehmbar ist.
Nimm dann das Wahrnehmen selbst wahr.
Nimm dich selbst als den Wahrnehmenden wahr bzw. bleibe in deinem eigenen Selbst.

Wenn das Selbst in sich selbst ruht, reine Freude, Unendlichkeit, reine Bewusstheit, Stille.

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