Viveka Chudamani – Vers 506

Deutsche Übersetzung:

506. Ebenso wird der unveränderliche, unbeteiligte Zeuge nicht von den Dingen beeinflusst, die er beobachtet, so wie die Beschaffenheit eines Raumes nicht die Lampe beeinflusst, die ihn erhellt.

Sanskrit Text:

na sākṣiṇaṃ sākṣya-dharmāḥ saṃspṛśanti vilakṣaṇam |
avikāram udāsīnaṃ gṛha-dharmāḥ pradīpa-vat || 506 ||

न साक्षिणं साक्ष्यधर्माः संस्पृशन्ति विलक्षणम् |
अविकारमुदासीनं गृहधर्माः प्रदीपवत् || ५०६ ||

na sakshinam sakhsya-dharmah samsprishanti vilakshanam |
avikaram udasinam griha-dharmah pradipa-vat || 506 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • na : nicht (Na)
  • sākṣiṇam : den Zeugen (Sakshin)
  • sākṣya-dharmāḥ : die Eigenschaften (Dharma) des „Erfahrbaren“  („Sichtbaren“, Sakshya)
  • saṃspṛśanti : berühren (sam + spṛś)
  • vilakṣaṇam : der (von diesen) verschieden ist (Vilakshana)
  • avikāram : frei von Veränderung (Avikara)
  • udāsīnam : (und) unbeteiligt, unberührt (Udasina)
  • gṛha-dharmāḥ : (von den) Eigenheiten (Dharma) eines Hauses (Griha)
  • pradīpa-vat : (so) wie (Vat) eine Lampe (nicht beeinflusst wird, Pradipa)     || 506 ||

Kommentar

Hast du dich vielleicht einmal zur Wahl gestellt? War die Wahl dir wichtig und hast du sie verloren? Jemand anderes wurde gewählt? Wie gehst du damit um.
Lasst uns hören, was Shankara im 506. Vers des Viveka Chudamani dazu sagt:

„Ebenso wird der unveränderliche, unbeteiligte Zeuge nicht von den Dingen beeinflusst, die er beobachtet, so wie die Beschaffenheit eines Raumes nicht die Lampe beeinflusst, die ihn erhellt.“

Wenn du gekränkt bist, wenn du eine Wahlniederlage hattest, würde Shankara sagen, dass dir das nichts ausmachen muss. Du bist der Beobachter, du bist das Bewusstsein. Auf einer relativen Ebene hast du gute Gründe gehabt dich für die gute Sache einzusetzen, aber in der Tiefe deines Wesens bist du SeinWissenGlückseligkeit. Der andere, der gewonnen hat, ist auch das höchste Selbst, Sein-Wissen-Glückseligkeit. Vielleicht macht er auf einer relativen Ebene etwas, was du nicht für richtig hältst, aber er oder sie ist trotzdem Sein-Wissen-Glückseligkeit. Shankara hat das Beispiel gebraucht, dass eine Lampe nicht davon beeinflusst wird, wie der Raum ist. Der Raum wird davon beeinflusst, wie die Lampe leuchtet.
Das Leben auf der Erde wird davon beeinflusst, ob das Sonnenlicht durch die Wolken kommt oder nicht. Aber die Sonne wird davon nicht beeinflusst. In diesem Sinne musst du als wahres Selbst nicht davon beeinflusst werden, ob du eine Wahl gewinnst oder verlierst. Du bist das unsterbliche Selbst. Überbetone die anderen Sachen nicht.

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