Viveka Chudamani – Vers 102

Deutsche Übersetzung:

102. Die Experten sagen, Einatmen, Ausatmen, Gähnen, Niesen, Absondern von Sekreten, Sterben usw. sind Tätigkeiten von Prana usw., während Hunger und Durst zwei wesentliche Eigenschaften (dharma) der Lebensenergie sind.

Sanskrit Text:

ucchvāsa-niḥśvāsavijṛmbhaṇa-kṣut-
prasyandanādyutkramaṇādikāḥ kriyāḥ |
prāṇādi-karmāṇi vadanti taj-jñāḥ
prāṇasya dharmāv aśanā-pipāse || 102 ||

उच्छ्वासनिःश्वासविजृम्भणक्षुत्-
प्रस्यन्दनाद्य्-उत्क्रमणादिकाः क्रियाः |
प्राणादिकर्माणि वदन्ति तज्ज्ञाः
प्राणस्य धर्मावशनापिपासे || १०२ ||

uchchhvasa-nihshvasa-vijrimbhana-kshut-
prasyandanadyutkramanadikah kriyah |
pranadi-karmani vadanti taj-jnah
pranasya dharmav ashana-pipase || 102 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ucchvāsa-niḥśvāsavijṛmbhaṇa-kṣut-
    prasyandanādyutkramaṇādikāḥ : Einatmen (Uchchhvasa), Ausatmen (Nihshvasa), Gähnen (Vijrimbhana), Niesen (Kshut), Absondern („Ausschwitzen“, Prasyandana), Sterben („Hinaustreten“, Utkramana) usw. (Adika)
  • kriyāḥ : Funktionen („Tätigkeiten“, Kriya) wie
  • prāṇādi-karmāṇi : als Funktionen (Karman) von Prana usw. (Adi)
  • vadanti : bezeichnen (vad)
  • taj-jñāḥ : die Experten (Tajjna)
  • prāṇasya : der Lebensenergie (Prana)
  • dharmau : als zwei Eigenschaften (Dharma)
  • aśanā-pipāse : Hunger (Ashana) und Durst (Pipasa)     || 102 ||

Kommentar

Die Experten sagen, das Einatmen, Ausatmen, Gähnen, Nießen, das absondern von Sekreten und auch das Sterben sind Tätigkeiten von prāṇā. Auch Hunger und Durst sind wesentliche Eigenschaften der Lebensenergie. Hier will er also sagen, dass du einen Astralkörper hast mit verschiedenen Bestandteilen. Unter anderem gibt es im Astralkörper auch das prāṇā. Dieses prāṇā hat verschiedene Funktionen. Vieles was du denkst, was du selbst tust ist in Wirklichkeit prāṇā. Zum Beispiel: einatmen und ausatmen. Das geht den ganzen Tag so. Verläuft von selbst. Atem strömt ein, Atem strömt aus. Du bist das unsterbliche Selbst. Du bist nicht der Atem. Es ist vielleicht besonders einfach das zu erkennen. Nicht umsonst ist die Atembeobachtungs-Meditation eine der beliebtesten Meditationstechniken unter den abstrakten Techniken. Egal ob im Buddhismus, Vipassana oder im Jnana Yoga, Sakshi Bhav, Achtsamkeit auf den Atem. Einatmen, Ausatmen. Du beobachtest wie der Atem kommt. Du beobachtest wie der Atem geht. Der Atem wird erzeugt durch prāṇā. Du bist nicht der Atem. So wie der Atem kommt und geht, kommen und gehen die Gedanken. Wie der Atem kommt und geht, kommen und gehen die Emotionen und Gefühle. Kommen und gehen. Auch gähnen und nießen, absondern von Sekreten. Körperfunktionen werden gesteuert durch die Lebensenergie. Kann man als Konzept gut akzeptieren. Dann sagt er aber auch sterben, so ganz lapidar. Letztendlich das hinaustreten. Aus dem Körper heraustreten es muss nicht nur sterben sein. Der Astralkörper kann den Körper verlassen. Oder auch das prāṇā kann den Körper mal verlassen, ausstrahlen. Das sind alles Funktionen des prāṇā. Du hast erst mal das Gefühl der Weite. Du kannst dich während der Meditation auch oberhalb des Körpers befinden oder auch in der Tiefenentspannung. Das sind alles Funktionen des prāṇā. Natürlich gibt es auch andere Funktionen wie Hunger und Durst. Es gibt auch verschiedene Formen von Hunger und Durst. Letztlich ist die Intensität von allem ist auch irgendwo prāṇā. Nicht du bist das, das prāṇā dahinter. Ist irgendwo mehr prāṇā, ist eine größere Intensität dahinter. Aber du bist es nicht.

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