Viveka Chudamani – Vers 157

Deutsche Übersetzung:

157. Es versteht sich von selbst, dass die Seele (atman) als Absolute Wirklichkeit vom Körper verschieden ist. Sie ist ja Zeuge der jeweiligen Eigenschaften, Aktivitäten und Zustände des Körpers.

Sanskrit Text:

deha-tad-dharma-tat-karma-tad-avasthādi-sākṣiṇaḥ  |
sata eva svataḥ siddhaṃ tad-vailakṣaṇyam ātmanaḥ || 157 ||

देहतद्धर्मतत्कर्मतदवस्थादिसाक्षिणः |
सत एव स्वतः सिद्धं तद्वैलक्षण्यमात्मनः || १५७ ||

deha-tad-dharma-tat-karma-tad-avasthadi-sakshinah |
sata eva svatah siddham tad-vailakshanyam atmanah || 157 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • deha-tad-dharma-tat-karma-tad-avasthādi-sākṣiṇaḥ : der Zeuge (Sakshin) der jeweiligen (Tad) Eigenschaften (Dharma), Aktivitäten (Karman), Zustände (Avastha) usw. (Adi) des Körpers (Deha).
  • sataḥ : (welches) ist („seiend“, Sat)
  • eva : nur (Eva)
  • svataḥ : von selbst (Svatas)
  • siddham : erweist sich („ist erwiesen“, Siddha)
  • tad-vailakṣaṇyam : die Verschiedenheit (Vailakshanya) von diesem (Körper, Tad)
  • ātmanaḥ : des Selbst (Atman)     || 157 ||

Kommentar

Die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst. Wir sind dabei zu erkennen, ich bin nicht der Körper. So sagt er hier „deha“ der Körper. Wir sind „sakshi“ der Zeuge, der Beobachter. Der Körper mit seinen Eigenschaften und Aufgaben. Aktivitäten „karma“ und mit seinen Zuständen „avasta“. „ Tat vai lakshanam“ das heißt: du bist verschieden. Er sagt, es ist ganz selbstverständlich, dass wir verschieden sind. Dazu möchte ich dich anregen, das umzusezten. Mache dir bewusst, der Körper hat also Eigenschaften, Fähigkeiten „dharma“. Der Körper hat auch Verpflichtungen und Verantwortung. Natürlich hast du Verantwortungen, wenn dein Körper Kinder in die Welt gesetzt hat, hast du Verantwortung gegenüber den Kindern. Dein Körper hat auch bestimmte Fähigkeiten. Der Körper hat ein bestimmtes Karma. Er handelt und er erlebt einiges. Der Körper hat verschiedene Zustände: gesund, krank, aktiv, passiv, müde, wach. Das könntest du heute beobachten und überlegen, in welchem Zustand ist der Körper gerade. Irgendwo auf einem Kontinuum zwischen sehr krank und gesund. Wie ist mein Körper jetzt gerade? Wie geht es dem Kopf, den Händen, dem Bauch, wie geht es der Brust, wie geht es den Beinen? Du kannst überlegen, wo ist der Körper und welche Verpflichtungen hat er. Wie ist der Körper gekleidet? Beobachte die verschiedenen Aufgaben, die der Körper hat, die Pflichten, die Zustände und was macht der Köper? Beobachte mal wie geht es deinem Körper, wenn du alles mögliche mit ihm machst.

Wie ist es, wenn du durch die Gegend gehst? Wie ist es, wenn du Dinge wahrnimmst? Beobachte das. So ähnlich, wie du gerade beobachten kannst wie sich der Motor deines Autos anfühlt. Genauso wie du beobachten kannst, wie heiß oder kalt dein Smartphone ist. Genauso kannst du den Zustand deiner Kleidung beobachten. So kannst du beobachten: Wie ist dieser Körper? Beobachte wie ist dieser Körper und dann erkenne, ich bin das unsterbliche Selbst, der Atman.

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