Viveka Chudamani – Vers 464

Deutsche Übersetzung:

464. Die Schriften stellen das Konzept von prarabdha Karma für die Unwissenden auf der relativen Ebene vor. Die Kernaussage der Veden bezieht sich jedoch auf die Höchste Wirklichkeit, auf die Unwirklichkeit des Körpers.

Sanskrit Text:

samādhātuṃ bāhya-dṛṣṭyā prārabdhaṃ vadati śrutiḥ |
na tu dehādi-satyatva-bodhanāya vipaś-citām |
yataḥ śruter abhiprāyaḥ paramārthaika-go-caraḥ || 464 ||

समाधातुं बाह्यदृष्ट्या प्रारब्धं वदति श्रुतिः |
न तु देहादिसत्यत्वबोधनाय विपश्चिताम् |
यतः श्रुतेरभिप्रायः परमार्थैकगोचरः || ४६४ ||

samadhatum bahya-drishtya prarabdham vadati shrutih |
na tu dehadi-satyatva-bodhanaya vipash-chitam |
yatah shruter abhiprayah paramarthaika-go-charah || 464 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • samādhātum : zu beschwichtigen* („in Ordnung zu bringen“, sam + ā + dhā)
  • bāhya-dṛṣṭyā : aus einer (von ihrem Standpunkt) abweichenden („äußeren“, Bahya) Perspektive  („Sichtweise“, Drishti)
  • prārabdham : von dem im aktuellen Leben wirkenden („begonnenen“, PrarabdhaKarma)
  • vadati : spricht (vad)
  • śrutiḥ : die offenbarte Schrift, der Veda („das Gehörte“, Shruti)
  • na : nicht (Na)
  • tu : aber (Tu)
  • dehādi-satyatva-bodhanāya : zur Belehrung (Bodhana) über das Wirklichsein (Satyatva) des Körpers (Deha) usw. (Adi)
  • vipaś-citām : der Weisen (Vipashchit)
  • yataḥ : weil (Yatas)
  • śruteḥ : der offenbarten Schrift, des Veda (Shruti)
  • abhiprāyaḥ : die Absicht (Abhipraya)
  • paramārthaika-go-caraḥ : (sich) ausschließlich („einzig“, Eka) auf den Bereich (Gochara) der höchsten Wirklichkeit (bezieht, Paramartha)     || 464 ||

*Anmerkung: Der erste Halbvers setzt den im vorangehenden Vers (463) begonnenen Satz fort.

Kommentar

Mache dir nicht zu viele Gedanken um das Karma. Es ist nicht so erheblich. Natürlich ist es wichtig, dass du dich bemühst das Richtige zu tun und natürlich ist es wichtig, dich nach bestem Wissen und Gewissen zu verhalten. Aber in Wahrheit bist du das unsterbliche Selbst und es spielt nicht die große Rolle, was du machst oder auch nicht machst.

Tu deine Pflicht, so gut du kannst, aber zermartere dir nicht dein Hirn, was deine Pflicht ist oder was nicht.
Bemühe dich, freundlich zu anderen zu sein, aber zermartere dich nicht zu sehr darüber, ob du es richtig oder falsch getan hast.
Versuche, die richtigen Lektionen zu lernen, aber zermartere dir nicht dein Hirn, warum dir das geschieht und was du daraus lernen kannst.
Versuche, daraus zu lernen, aber überbetone es nicht. Karma gilt nur auf der relativen Ebene. Im Absoluten gilt Karma nicht. Da gibt es nur das Eine, unsterbliche Selbst und das ist dem Karma nicht unterworfen.

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