Viveka Chudamani – Vers 367

Deutsche Übersetzung:

367. Daher wird die Dunkelheit der anfanglosen Unwissenheit zerstört durch einen ruhigen Geist und beherrschte Sinne, immer konzentriert auf das innerste Selbst und indem man seine Identität mit jener Wirklichkeit erkennt.

Sanskrit Text:

ataḥ samādhatsva yatendriyaḥ san
nirantaraṃ śānta-manāḥ pratīci |
vidhvaṃsaya dhvāntam anādy-avidyayā
kṛtaṃ sad-ekatva-vilokanena || 367 ||

अतः समाधत्स्व यतेन्द्रियः स-
न्निरन्तरं शान्तमनाः प्रतीचि |
विध्वंसय ध्वान्तमनाद्यविद्यया
कृतं सदेकत्वविलोकनेन || ३६७ ||

atah samadhatsva yatendriyah san
nirantaram shanta-manah pratichi |
vidhvamsaya dhvantam anady-avidyaya
kritam sad-ekatva-vilokanena || 367 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ataḥ : daher, deshalb (Atas)
  • samādhatsva : richte deine ganze Aufmerksamkeit (sam + ā + dhā)
  • yatendriyaḥ : (als) einer, der seine Sinne kontrolliert (Yatendriya)
  • san : hat („seiend“, Sat)
  • nirantaram : unablässig (Nirantara)
  • śānta-manāḥ : mit zur Ruhe gekommenem (Shanta) Geist (Manas)
  • pratīci : auf das innerste Selbst (Pratyanch)
  • vidhvaṃsaya : vertreibe (vi + dhvams)
  • dhvāntam : die Finsternis (Dhvanta)
  • anādy-avidyayā : von der anfangslosen (Anadi) Unwissenheit (Avidya)
  • kṛtam : die geschaffen wird (Krita)
  • sad-ekatva-vilokanena : durch das Gewahrwerden (Vilokana) deiner Identität („Einheit“, Ekatva) mit dem Absoluten („Seienden“, Sat)     || 367 ||

Kommentar

Erkenne deine innere Identität mit der höchsten Wirklichkeit. Es gibt zwei Aspekte im Jnana Yoga neben 1000 anderen. Das eine ist, gehe immer wieder nach innen und spüre, dass das innere Selbst eins mit dem Unendlichen ist. Und das zweite ist, dass du Geist und Sinne im Alltag beherrschst.
Um Gott zu erfahren, Brahman zu erfahren, Selbstverwirklichung zu erfahren gilt es an deinem Geist zu arbeiten. Daher nimm dir vor, Gleichmut zu üben. Ich habe schon in den vorangegangenen Beiträgen davon gesprochen und ich weiß, ich wiederhole mich immer wieder, aber der Rest der Welt spricht nicht davon. Dort heißt es „sei authentisch“, „Ärger hat seinen Sinn“, Wut ist gut, sie bestärken und reizen dich usw. Du brauchst öfters eine Anregung: Übe Gelassenheit! Übe Ruhe des Geistes! Beherrsche deine Sinne! Renne nicht jedem Impuls hinterher! Wenn jemand etwas gemacht hat, folge nicht dem Ärger. Ärgernisse sind Handlungsempfehlungen und Informationen mit Energie. Sage „Danke dafür!“ Aber sei achtsam: Denn letztlich ist der Ärger auch eine Einladung, richtig in den Ärger hineinzugehen. Folge ihr nicht. Wünsche sind Handlungsempfehlungen mit Energie. Danke ihnen, aber folge ihnen nicht. Zeige, dass du Herr oder Herrin im Haus bist – gerade heute oder wenn es Abend ist, dann morgen.

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