Viveka Chudamani – Vers 465

Deutsche Übersetzung:

465. Es gibt nur das Eine (eka) nicht-duale (advaya) Absolute. Es ist vollständig (paripurna), ohne Anfang und Ende (anady–anta), unermesslich/unbeschreiblich (aprameya), unveränderlich (avikriya). In Ihm gibt es keinerlei Vielfalt.

Sanskrit Text:

paripūrṇam anādy-antam aprameyam avikriyam |
ekam evādvayaṃ brahma neha nānāsti kiñ-cana || 465 ||

परिपूर्णमनाद्यन्तमप्रमेयमविक्रियम् |
एकमेवाद्वयं ब्रह्म नेह नानास्ति किञ्चन || ४६५ ||

paripurnam anady-antam aprameyam avikriyam |
ekam evadvayam brahma neha nanasti kin-chana || 465 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • paripūrṇam : erfüllte (Paripurna)
  • anādy-antam : ohne Anfang (Anadi) und Ende (Anta)
  • aprameyam : unergründlich (Aprameya)
  • avikriyam : keinem Wandel unterworfen (Avikriya)
  • ekam : das eine (Eka)
  • eva : nur (Eva)
  • advayam : nicht-duale (Advaya)
  • brahma : Absolute (existiert, Brahman)
  • na : nicht (Na)
  • iha : darin, in ihm („hier“, Iha)
  • nānā : Vielfalt („Verschiedenes“, Nana)
  • asti : existiert (as)
  • kiñ-cana : die geringste („ein bisschen“, Kinchana)     || 465 ||

Kommentar

Hast du manchmal das Gefühl, mit Aufgaben nicht richtig umgehen zu können? Meinst du manchmal nicht ausreichend gut zu sein? Meinst du vielleicht, du bist kein ausreichend guter Yogalehrer oder keine ausreichend gute Yogalehrerin?
Denkst du manchmal, dass du der Kindererziehung nicht wirklich gerecht wirst? Du machst deinen Job nicht ausreichend gut? Bist kein/e gute/r Ehepartner/in?

Shankara gibt dir Trost mit den folgenden Worten im Viveka Chudamani Vers 465 (und ehrlich gesagt habe ich so etwas Ähnliches ja schon mal zitiert):
Es gibt nur das Eine (eka) nicht-duale (advaya) Absolute. Es ist vollständig (paripurna), ohne Anfang und Ende (anady–anta), unermesslich/unbeschreiblich (aprameya), unveränderlich (avikriya). In Ihm gibt es keinerlei Vielfalt.
Es gibt nur die eine Wirklichkeit, das Eine, das Ewige, das Unendliche. Es spielt keine Rolle, ob du jetzt denkst, dass du genug oder nicht genug bist. In einer gewissen Weise könntest du ja sagen, dass in der relativen Welt gut ist, sich nicht ausreichend gut zu finden. Das hält einen demütig. Auf einer relativen Ebene ist es hilfreich zu sagen, dass man sich weiterentwickeln muss.
Aber auf einer absoluten Ebene bist du absolut vollkommen. Du bist unendlich. Und sogar auf einer Zwischenebene könntest du sagen: „Das Ganze ist ein Traum Gottes. Gott tut alles. Es läuft ab. Ishvara macht es. Und da bist du mit deinen Fähigkeiten genau der Richtige oder die Richtige.“ Wenn Gott jemand anderes mit besseren Fähigkeiten brauchen würde als dich, dann hätte er jemand anderen hingestellt. Er hat dich dort hingesteckt, weil du mit all deinen Unvollkommenheiten genau der Richtige bist.
Wenn deine Kinder eine bessere Mutter, einen besseren Vater gebraucht hätten, dann hätten sie einen besseren bekommen. Für ihr Karma bist du genau der Richtige.
Wenn dein Partner, deine Partnerin einen besseren Partner/Partnerin brauchen würde oder wenn deine Eltern eine bessere Tochter oder besseren Sohn gebraucht hätten, dann hätten sie das vom karmischen her bekommen. Vom karmischen Standpunkt aus hast du alle Fähigkeiten und alles, was nötig ist. Nutze sie. Aber von einem höchsten Standpunkt aus gibt es überhaupt kein Karma. Karma ist eine Illusion.
Daher lebe aus dem Geist der Unendlichkeit und Ewigkeit. Lebe aus der Einheit heraus und gehe in dieser Welt mit etwas Humor um.

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