Viveka Chudamani – Vers 563

Deutsche Übersetzung:

563. „Unsterblich ist dieses Selbst (Atman), meine Liebe“ – mit diesen Worten verkünden die heiligen Schriften die Unsterblichkeit/ Unvergänglichkeit des Selbst inmitten alles Vergänglichen und Veränderlichen.

Sanskrit Text:

avināśī vā are’yam ātmeti śrutir ātmanaḥ |
prabravīty avināśitvaṃ vinaśyatsu vikāriṣu || 563 ||

अविनाशी वा अरे ऽयमात्मेति श्रुतिरात्मनः |
प्रब्रवीत्यविनाशित्वं विनश्यत्सु विकारिषु || ५६३ ||

avinashi va are’yam atmeti shrutir atmanah |
prabravity avinashitvam vinashyatsu vikarishu || 563 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • avināśī : unvergänglich (Avinashin)
  • vai : wahrlich (Vai)
  • are : du Liebe (Are)
  • ayam : (ist) das (Ayam)
  • ātmā : Selbst (Atman)
  • iti : mit diesen Worten („so“, Iti)
  • śrutiḥ : die heilige Überlieferung („das Gehörte“, Shruti)
  • ātmanaḥ : des Selbst (Atman)
  • prabravīti : verkündet (pra + brū)
  • avināśitvam : die Unvergänglichkeit (Avinashitva)
  • vinaśyatsu : inmitten (aller) vergänglichen (vi + naś)
  • vikāriṣu : veränderlichen Dinge (Vikarin)     || 563 ||

Kommentar

Seit Urzeiten denken Menschen immer, dass früher alles besser war. Manchmal denke ich auch, dass bei Swami Vishnu-devananda manches einfacher und klarer war oder zu unserer Anfangszeit im Westerwald, wo so viel Enthusiasmus war, einfach zu leben und erhaben zu denken. Heute ist so viel zu beachten, so viele Regeln mussten wir aufstellen. So viel müssen wir beachten von Brandschutz über Arbeitssicherheit, über diese oder jene Regel, diese oder jene steuerliche Regel beachten usw. Wir haben eine große Organisation mit Yoga Vidya. Es gibt die Ashramleiter, die Bereichsleiter, die Teamleiter, die Vertrauenspersonen und viele mehr. Alles ist so kompliziert. Natürlich gab es Gründe, warum es so gewachsen ist und es ist gut so. Aber trotzdem trauert man manchmal der Vergangenheit hinterher. Oder man bedauert: „Wir hatten doch so große Vorstellungen. Im Jahr 1992 haben wir gedacht, wir könnten Yoga in die Schulen bringen. Wir wollen Yoga in die Medizin oder die Psychotherapie hineinbringen. Wenn Leute überall Yoga machen, wird der Frieden der Welt erreicht.“
Einiges davon haben wir geschafft, aber nicht alles, wie z.B. nicht wirklich mehr Frieden. Man kann der Vergangenheit nachhängen oder wir können das machen, was Shankara sagt:

„Unsterblich ist dieses Selbst (Atman), meine Liebe“ – mit diesen Worten verkünden die heiligen Schriften die Unsterblichkeit/ Unvergänglichkeit des Selbst inmitten alles Vergänglichen und Veränderlichen.

Hier zitiert Shankara den Weisen Yajnavalkya, was dieser seiner Frau Maitreyi sagt. Unsterblich ist dieses Selbst. Alles andere nicht. Bedauere nicht zu sehr die Vergangenheit. Hoffe nicht zu sehr auf die Zukunft. Außer hoffe darauf, dass du das Selbst verwirklichen wirst. Du bist das unsterbliche Selbst. Bedauere nichts anderes. Nur das ist wichtig. Alles andere vergeht. Und selbst wenn du alle deine Träume verwirklicht hast, sie werden wieder verschwinden. Nichts ist von Dauer außer das Selbst. Hänge nicht am Vergänglichen. Versuche nicht dem Vergänglichen Ewigkeit zuzuweisen.

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