Viveka Chudamani – Vers 535

Deutsche Übersetzung:

535. Jenen, durch Den alle Vedas, Shastras und Puranas und alle Wesen eine Bedeutung erhalten, wahrlich, was kann/ könnte Diesen Höchsten Erkenner beleuchten?

Sanskrit Text:

veda-śāstra-purāṇāni bhūtāni sakalāny api |
yenārthavanti taṃ kin nu vijñātāraṃ prakāśayet || 535 ||

वेदशास्त्रपुराणानि भूतानि सकलान्यपि |
येनार्थवन्ति तं किन्नु विज्ञातारं प्रकाशयेत् || ५३५ ||

veda-shastra-puranani bhutani sakalany api |
yenarthavanti tam kin nu vijnataram prakashayet || 535 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • veda-śāstra-purāṇāni : die heilige Überlieferung (Veda), die Lehrtexte (Shastra) und die alten Erzählungen (Purana)
  • bhūtāni : Wesen (Bhuta)
  • sakalāni : sämtliche (Sakala)
  • api : auch (Api)
  • yena : durch den („welchen“, Yad)
  • arthavanti : bedeutungsvoll (werden, Arthavant)
  • tam : diesen (Tad)
  • kim : was (Kim)
  • nu : wohl (Nu)
  • vijñātāram : (höchsten) Erkenner (Vijnatri)
  • prakāśayet : könnte zur Erscheinung bringen („beleuchten“, pra + kāś)     || 535 ||

Kommentar

Das Selbst ist das, was alles beleuchtet. Was in den Veden steht, ist das Selbst. Was in den Puranas gelehrt wird, ist das Selbst. Was das Wesen eines Meisters ausmacht, ist das Selbst. Aber braucht man etwas, um das Selbst zu sein?
Nein, du bist jetzt das Selbst. Brauchst du etwas, um glücklich zu sein? Nein, in der Tiefe deines Wesens bist du Glück. Brauchst du irgendetwas, um Selbsterkenntnis zu erreichen? Nein, du bist das Selbst. Mache dich nicht abhängig von anderen. Sei dir bewusst: Du bist das unsterbliche Selbst, jetzt und jederzeit.
Knüpfe dein Glück nicht an Bedingungen. Mache dir manchmal bewusst, wie du denkst: „Ich wäre ja glücklich, wenn mein Vater anders wäre, meine Partnerin anders wäre, wenn ich endlich eine Partnerin hätte, endlich die Trennung vorbei wäre, ich endlich ein Kind hätte und das Kind älter wäre und aus dem Haus, wenn meine Eltern mich in Ruhe lassen würden, wenn mein Chef anders wäre, meine Kollegen anders wären, ich irgendwann in einem Ashram bin, wenn der Ashram ruhiger wäre, wenn ich einen Ashram finden würde, in dem es ruhig wäre.“ Das sind so viele Vorstellungen von dem, was du glaubst zu brauchen, um glücklich zu sein. Es ist manchmal gut, dir bewusst zu sein, welche Vorstellungen du hast und diese Vorstellungen aufzugeben. Tat tvam asi – du bist das unsterbliche Selbst der Atman. Du brauchst nichts.

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