Viveka Chudamani – Vers 133

Deutsche Übersetzung:

133. Der Erkenner/ Beobachter (jnatri) der sich stets ändernden Zustände der Gedanken und Gefühle (manas) und des Ego (ahankriti) und der Vorgänge und Abläufe im Körper, Sinne und Lebenskräfte handelt nicht und ändert sich in keiner Weise, auch wenn ER deren Gestalt annimmt wie Feuer im glühenden Eisen.

Sanskrit Text:

jñātā mano’haṅkṛti-vikriyāṇāṃ
dehendriya-prāṇa-kṛta-kriyāṇām |
ayo’gni-vat tān anuvartamāno
na ceṣṭate no vikaroti kiñcana || 133 ||

ज्ञाता मनो ऽहंकृतिविक्रियाणां
देहेन्द्रियप्राणकृतक्रियाणाम् |
अयोऽग्निवत्ताननुवर्तमानो
न चेष्टते नो विकरोति किञ्चन || १३३ ||

jnata mano’hankriti-vikriyanam
dehendriya-prana-krita-kriyanam |
ayo’gni-vat tan anuvartamano
na cheshtate no vikaroti kinchana || 133 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • jñātā : der Beobachter („Erkennende“, Jnatri)
  • mano’haṅkṛti-vikriyāṇām : der Veränderungen (Vikriya) des Denkens (Manas) und des Ichbewusstseins (Ahankriti)
  • dehendriya-prāṇa-kṛta-kriyāṇām : der vom physischen Körper (Deha), der Sinnesorgane (Indriya) und Lebensenergien (Prana) ausgeführten (Krita) Handlungen (Kriya)
  • ayo’gni-vat : wie (Vat) Feuer (Agni) im (glühenden) Eisen (Ayas)
  • tān : (all) dieser (Tad)
  • anuvartamānaḥ : in dem er (scheinbar die Formen) annimmt („nachfolgend“, anu + vṛt)
  • na : nicht (Na)
  • ceṣṭate : handelt (ceṣṭ)
  • no : nicht (No)
  • vikaroti : verändert sich (vi + kṛ)
  • kiñ-cana : ein bisschen (Kinchana)     || 133 ||

Kommentar

Du bist der Beobachter, jñātā . Was auch immer für Veränderungen kommen, die nimmst du wahr. Es gibt viele Veränderungen. Du kannst die Veränderungen der Welt wahrnehmen. Aber wie du die Welt wahrnimmst ist ja nicht, indem du die Welt direkt wahrnimmst. Sondern du nimmst die Welt wahr, als Veränderungen in deinen begrenzten Attributen, upadis. Du nimmst die Welt wahr über deinen Körper. Du nimmst die Welt wahr über deine Energien. Du nimmst die Welt wahr über deine Psyche mit Emotionen, Gedanken und Vorstellungen. Aber du selbst du bleibst gleich. Vielleicht gibt es eine Welt, die sich spiegelt, in dem Körper, in der Psyche, in den Emotionen, Gedanken, Vorstellungen. Aber wer nimmt alles wahr? Du nimmst es wahr. Aber ohne dass du als Bewusstsein da bist, gibt es auch keine körperliche Wahrnehmung, keine Sinneswahrnehmungen, keine Gedanken, keine Gefühle. Du selbst bist ewig. Alles andere hängt von dem Selbst ab. Ohne das Selbst passiert nichts. Mit dem Selbst scheint vieles zu passieren. Aber das Selbst verändert sich nicht.

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