Viveka Chudamani – Vers 259

Deutsche Übersetzung:

259. Das was ohne Vielfalt ist/ frei ist Unterschieden, was seine wahre Natur nie verliert, reglos ist wie der Ozean ohne Wellengang, ewig frei, von ungeteiltem Wesen – das ist Brahman, die Absolute Wirklichkeit. „Tat tvam asi“ das bist du. Meditiere darüber im Geist!

Sanskrit Text:

asta-bhedam anapāsta-lakṣaṇaṃ
nistaraṅga-jala-rāśi-niścalam |
nitya-muktam avibhakta-mūrti yad
brahma tat tvam asi bhāvayātmani || 259 ||

अस्तभेदमनपास्तलक्षणं
निस्तरङ्गजलराशिनिश्चलम् |
नित्यमुक्तमविभक्तमूर्ति यद्-
ब्रह्म तत्त्वमसि भावयात्मनि || २५९ ||

asta-bhedam anapasta-lakshanam
nistaranga-jala-rashi-nishchalam |
nitya-muktam avibhakta-murti
yad brahma tat tvam asi bhavayatmani || 259 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • asta-bhedam : frei von (Asta) Unterscheidungen (Bheda)
  • anapāsta-lakṣaṇam : nicht ohne (Anapasta) seine Kennzeichen (Lakshana)
  • nistaraṅga-jala-rāśi-niścalam : reglos (Nishchala) wie ein wellenloser (Nistaranga) Ozean (Jalarashi)
  • nitya-muktam : ewig (Nitya) frei (Mukta)
  • avibhakta-mūrti : dessen Substanz („Form“, Murti) undifferenziert ist (Avibhakta)
  • yat : was (Yat)
  • brahma : das Absolute (ist, Brahma)
  • tat : das (Tad)
  • tvam : du (Tvam)
  • asi : bist (Asi)
  • bhāvaya : (darüber) meditiere (bhū)
  • ātmani : im Geist (Atman)     || 259 ||

Kommentar

Ein weiterer Vers aus der Reihe von Versen, die immer schließen mit „brahma tat tvam asi bhāvayātmani“. Du bist dieses das, dieses Brahman, bhavayatmani in der Tiefe deines Wesens wirklich erfahren. Bhava kann auch darüber meditieren heißen. Werde es, erfahre es. Du bist Brahman. Immer wieder spüre das. Du bist asta-bheda, frei (asta) von Unterscheidungen (Bheda). Du bist ohne Kennzeichen (anapasta). Du bist reglos (nishchala) wie ein wellenloser (Nistaranga) Ozean (Jalarashi). Du bist ewig (Nitya) frei (Mukta). Du bist Brahma, das Absolute und du bist avibhakta, undifferenziert ohne Form (murti).
Sage dir das immer wieder. Das ist wie Affirmationen. Du kannst natürlich nur Affirmationen für etwas sagen, was in dir angelegt ist. Angenommen du sagst dir, dass du ein Stuhl bist, dann wirst du nicht zum Stuhl. Oder du sagst dir, dass du drei Meter groß bist, das wird auch nicht funktionieren.
Aber du könntest zu dir sagen, dass du ein Dummkopf bist. Die Fähigkeit dumme Sachen zu machen sind in dir angelegt. Du könntest auch sagen, dass du eine riesige Energie hast. Die riesige Energie in dir ist angelegt. Du könntest nicht sagen, dass du tot bist. Du bist lebendig und wirst nicht dadurch sterben, dass du sagst, dass du tot bist.
Und so kannst du dir Affirmationen sagen für das, was in dir angelegt ist. Du kannst „Aham Brahma Asmi“ sagen, ich bin Brahman.
Umgekehrt kannst du auch sagen, was du nicht bist. Du kannst heute durch den Tag gehen und vielleicht spürst du irgendwo Ärger. Löse dich von dem Ärger und sage: „Aham Brahma Asmi – ich bin Brahman.“ Oder sage: „Sat-Chid-Ananda-Svarupoham – Meine wahre Natur ist SeinWissenGlückseligkeit.“
Wenn du dich sagen hörst, dass du verzweifelt bist, dann sage „Anandoham – ich bin Wonne“ zu dir.
Wenn du denkst, dass du zu dumm bist, dann sage dir, dass du reines Bewusstsein bist.
Wenn du denkst, dass andere dich nicht mögen, dann sage, dass du im Herzen aller Wesen bist. „Er ist in mir und ich bin in ihm. Wir sind eins.“

Trainiere heute deinen Geist darin. Beobachte, was dein Geist sagt und gib eine andere Affirmation aus dem Geist des Vedanta. Affirmation heißt bestärke. Bestärke das, was du inzwischen für wahr gehalten hast. Überzeuge deinen Geist dadurch, dass du das immer wieder wiederholst.

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