Viveka Chudamani – Vers 382

Deutsche Übersetzung:

382. Dieses Selbst muss man durch ununterbrochene Betrachtung – frei von anderen Gedanken- klar erkennen und als das eigene wahre Wesen erkennen.

Sanskrit Text:

etam acchinnayā vṛttyā pratyayāntara śūnyayā |
ullekhayan vijānīyāt sva-sva-rūpatayā sphuṭam || 382 ||

एतमच्छिन्नया वृत्त्या प्रत्ययान्तरशून्यया |
उल्लेखयन्विजानीयात्स्वस्वरूपतया स्फुटम् || ३८२ ||

etam achchhinnaya vrittya pratyayantara-shunyaya |
ullekhayan vijaniyat sva-sva rupataya sphutam || 382 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • etam : diesen (Zeugen, Etad)
  • acchinnayā : in („mit“) einem ungeteilten (Achchhinna)
  • vṛttyā : Bewusstseinsstrom („Vorgang“, Vritti)
  • pratyayāntara-śūnyayā : der frei (Shunya) von anderen (Antara) Eindrücken (Pratyaya) ist
  • ullekhayan : indem man sich bewusst macht (ud + likh)
  • vijānīyāt : man erkenne (vi + jñā)
  • sva-sva-rūpatayā : (diesen) als sein eigenes (Sva) Wesen (Svarupa)
  • sphuṭam : klar, deutlich (Sphuta)     || 382 ||

Kommentar

Diesen (etam) sollte man erkennen (vijaniyat) mit einem Bewusstseinsstrom (vrrtya), durch einen Vorgang der Vrittis (der Gedanken) acchinnaya (ungeteilt) und dann erfährt man sva-sva-rupataya (das eigene Wesen) sehr deutlich.
Richte deinen Bewusstseinsstrom in Richtung selbst. Spüre dein Selbst! Erfahre dein Selbst! Das geht in den zwei Schritten, die er im letzten Vers beschrieben hat. Der erste Schritt ist: Wahrnehmen, das Wahrnehmbare.
Der zweite Schritt ist das Selbst, das Selbst wahrzunehmen. Das ist zunächst einmal ein Bewusstseinsprozess. Das Selbst nimmt sich selbst wahr. Spüre dich selbst als Freude! Spüre dich selbst als Wissen! Spüre dich selbst als Bewusstsein! Mache dich selbst bewusst als Bewusstsein. Dort richte deine Aufmerksamkeit hin. Während der Meditation richte deine Aufmerksamkeit dorthin. Wenn du heute noch nicht meditiert hast, dann mache deine Meditation so:
Wiederhole ein Mantra und frage dich, wer ein Mantra wiederholt. Und dann spüre denjenigen, der das Mantra wiederholt. So gehst du in das Selbst. Oder auch am Tag gehst du vielleicht. Spüre wie der Körper geht und mache dir bewusst, wie du beobachtest, wie der Körper geht. Dann sei dir bewusst: Ich bin der Beobachter. Richte dein Bewusstsein auf das Bewusstsein selbst! So erfährst du dich selbst als Selbst.

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