Viveka Chudamani – Vers 134

Deutsche Übersetzung:

134. Dieser Ewige wird nicht geboren, er stirbt nicht, er wird weder größer noch kleiner, er (ver)ändert sich nicht. Er ist ewig. Auch wenn sich der Körper auflöst, löst Er sich nicht auf, genauso wenig, wie sich der Raum auflöst, wenn der Krug zerbricht.

Sanskrit Text:

na jāyate no mriyate na vardhate
na kṣīyate no vikaroti nityaḥ |
vilīyamāne’pi vapuṣy amuṣmin
na līyate kumbha ivāmbaraṃ svayam || 134 ||

न जायते नो म्रियते न वर्धते
न क्षीयते नो विकरोति नित्यः |
विलीयमाने ऽपि वपुष्यमुष्मि-
न्न लीयते कुम्भ इवाम्बरं स्वयम् || १३४ ||

na jayate no mriyate na vardhate
na ksihyate no vikaroti nityah |
viliyamane’pi vapushy amushmin
na liyate kumbha ivambaram svayam || 134 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • na : nicht (Na)
  • jāyate : wird geboren (jan)
  • no : nicht (No)
  • mriyate : stirbt (mṛ)
  • na : nicht
  • vardhate : wächst (vṛdh)
  • na : nicht
  • kṣīyate : schwindet (kṣi)
  • no : nicht
  • vikaroti : verändert sich (vi + kṛ)
  • nityaḥ : das ewige (Selbst, Nitya)
  • vilīyamāne : wenn sich auflöst („beim sich auflösenden“, vi + )
  • api : auch, selbst (Api)
  • vapuṣi : Körper (Vapus)
  • amuṣmin : dieser (Adas)
  • na : nicht
  • līyate : es löst sich auf, verschwindet ()
  • kumbhe : in einem (zerbrochenen) Topf (Kumbha)
  • iva : wie (Iva)
  • ambaram : die Luft, der leere Raum (Ambara)
  • svayam : (weil es) unabhängig („selbständig“, Svayam) ist      || 134 ||

Kommentar

Na jāyate, es wird nicht geboren, der Körper wird geboren, aber das Selbst wird nicht geboren, das war immer schon da. No mriyate, das Selbst stirbt nicht. Der Körper wird irgendwann sterben. Aber du wirst nicht sterben. Na vardhate, du wächst auch nicht. Vielleicht wächst dein Körper, als du noch ganz jung warst. Vielleicht wachsen deine Fähigkeiten. Vielleicht wachsen auch deine Verantwortungen, aber du wächst nicht. Na kśhīyate, du verschwindest auch nicht, du wirst nicht weniger. Vielleicht, wenn du ein gewisses Alter hast, merkst du, dass deine geistige Fähigkeiten weniger werden. Aber du selbst bleibst gleich. Vielleicht schwindet deine Schönheit, die Menge an Haare oder die Menge an Farbstoffen in deinen Haaren. Vielleicht schwindet deine Sehkraft. Vielleicht schwindet dein Hörvermögen. Aber du selbst bleibst gleich. nityaḥ, du bist ewig. Selbst wenn sich dieser Körper, vapuśhy auflöst, vilīyamāne, dann wird dieser amuśhmin, dieses Selbst, na līyate, löst sich nicht auf. Genauso wie der Raum mit einem zerbrochenen Krug, sich nicht auflöst. Angenommen du hast einen Krug in der Hand und der Krug zerbricht. Zerbricht der Raum? Nein, dem Raum macht es nichts aus, egal ob das Gefäß zerbricht oder nicht. Du bist das unsterbliche Selbst. Körper und Psyche sind wie dein Gefäß. Scheinbar ist dein Selbst wirksam innerhalb dieses Körpers. Aber Körper und Psyche sind nur Gefäß. Im Grunde genommen ist der gleiche Raum innerhalb des Gefäßes und außerhalb des Gefäßes. Das gleiche Bewusstsein ist in diesem Körper und Psyche und außerhalb von Körper und Psyche. Wenn Körper und Psyche sich auflösen, macht das mit dir, deinem Selbst nichts. Denke darüber nach und beobachte worüber du dir Sorgen machst. Beobachte wie du hoffst zu wachsen in dem ein oder anderen. Beobachte wie du vielleicht Angst hast, wenn das ein oder andere in dir verschwindet oder weniger wird. Erkenne, du bist unendlich und ewig. Eins und klar.

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