4. Kapitel, Vers 97

Deutsche Übersetzung:

Der Geist ist wie eine Giftschlange. Lässt du aber alle seine Unbeständigkeit außer acht indem du auf Nada hörst, schweift er nicht mehr irgendwohin ab.

Sanskrit Text:

  • nāda-śravaṇataḥ kṣipram antaraṅga-bhujaṅgamaḥ |
    vismṛtya sarvam ekāgraḥ kutracin nahi dhāvati || 97 ||
  • नादश्रवणतः क्षिप्रमन्तरङ्गभुजङ्गमः |
    विस्मृत्य सर्वमेकाग्रः कुत्रचिन्नहि धावति || ९७ ||
  • nada shravanatah kshipram antaranga bhujangamah |
    vismritya sarvam ekagrah kutra chin na hi dhavati || 97 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • nāda : (des unangeschlagenen) Tones (Nada)
  • śravaṇataḥ : aufgrund des Hörens (Shravana)
  • kṣipram : schnell, geschwind (Kshipra)
  • antar-aṅga : (in Form des) Geistes (Antaranga)
  • bhujaṅgamaḥ : (die) Schlange (Bhujangama)
  • vismṛtya : vergessend („vergessen habend“, vi + smṛ)
  • sarvam : alles (andere, Sarva)
  • eka-agraḥ : völlig konzentriert („ein-spitzig“, Ekagra)
  • kutra cid : irgendwo (anders hin, Kutra Chid)
  • na : nicht (Na)
  • hi : gewiss (Hi)
  • dhāvati : läuft (dhāv)       || 97 ||

*Anmerkung: Der Kommentator Brahmananda erklärt, dass der Geist (Antaranga) mit einer Schlange (Bhujangama) verglichen werden kann, weil diese sehr beweglich (Chapala) ist und Töne (Nada) liebt (Priya): capalatvān nāda-priyatvāc ca. Das Bild hebt auf eine Kobra ab, die einem Flöte spielenden Schlangenbeschwörer mit dem Kopf folgt und stillsteht, wenn die Bewegung der Flöte aufhört.

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

Der Geist, ohne Bewusstsein wie eine Schlange geworden, flüchtet beim Hören eines musikalischen Klanges nicht.

Wenn keine Mustervorstellungen mehr vorhanden sind, wird dies als Samadhi bezeichnet. Samprajnata Samadhi wird als Ausbleiben der Vorstellung beschrieben.

Vishnu-devananda

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Sukadev

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Audio

Video

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