3. Kapitel, Vers 112

Deutsche Übersetzung:

Und bewege so immer diese ruhende huttragende Schlange am Morgen und am Abend für 1,5 Stunden. | Atme ein durch das rechte Naselnoch (Surya) und fasse mit der Paridhana Technik.

Sanskrit Text:

  • avasthitā caiva phaṇāvatī sā
    prātaś ca sāyaṁ praharārdha-mātram |
    prapūrya sūryāt paridhāna-yuktyā
    pragṛhya nityaṁ paricālanīyā ||112||
  • अवस्थिता चैव फणावती सा
    प्रातश् च सायं प्रहरार्धमात्रम् ।
    प्रपूर्य सूर्यात् परिधानयुक्त्या
    प्रगृह्य नित्यं परिचालनीया ॥११२॥
  • avasthita chaiva phanavati sa
    pratash cha sayam praharardha matram |
    prapurya suryat paridhana yuktya
    pragrihya nityam parichalaniya ||112||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • avasthitā* : (unten im Muladhara Chakra) verweilende (Avasthita)
  • ca : und, aber (Cha)
  • eva : gewiss (Eva)
  • phaṇā-vatī : Schlange („die eine Haube hat“, Kobra, Phanavati)
  • sā : diese (Tad)
  • prātar : morgens (Pratar)
  • ca : und
  • sāyaṁ : abends (Sayam)
  • prahara** : Wache (Prahara)
  • ardha** : (einer) halben (Ardha)
  • mātram** : für die Zeit („Maß“, Matra)
  • prapūrya : eingeatmet habend (pra + pṝ)
  • sūryāt : durch das rechte Nasenloch („von der Sonne her“, Surya)
  • paridhāna*** : (des) „Herumlegens“ (Paridhana)
  • yuktyā : durch die Methode (Yukti)
  • pragṛhya : indem (man sie) ergreift (pra + grah)
  • nityaṁ : täglich („stets“, Nitya)
  • paricālanīyā : soll (im Kreise) herum bewegt werden (Parichalaniya)        ||112||

*Anmerkung: Der Kommentator Brahmananda erklärt die Bedeutung von avasthitā („unten befindlich“) mit „im Muladhara befindlich (Sthita)“:  avasthitā … mūlādhāra-sthitā.

**Anmerkung: Eine „Wache“ (Prahara) entspricht drei Stunden, eine halbe (Ardha) Wache somit anderthalb Stunden bzw. die Dauer (Matra) zweier (Dvaya) Muhurtas: muhūrta-dvaya-mātram.

***Anmerkung: Die „Methode des Herumlegens“ (ParidhanaYukti) bezieht sich wahrscheinlich auf das Kreisenlassen der Bauchmuskulatur, also einen Nauli vergleichbaren Prozess. Brahmananda bemerkt, dass diese Methode durch einen Lehrer (Deshika) gelehrt werden muss bzw. durch dessen Unterweisung verstanden (bodhya) werden kann: paridhāna-yuktir deśikād bodhyā.

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

Das Kumbhaka während dieses Prozesses ist sehr speziell und sollte von einem Guru gelernt werden.

Vishnu-devananda

Nachdem du durch die Sonne (Pingala) eingeatmet hast, solltest du, den Regeln entsprechend, den Atem anhalten.

Das bezieht sich auf die Wechselatmung, Suryabedha und andere Pranayamas.

Dann sollte man ungefähr eineinhalb Stunden in der Morgen- und Abenddämmerung die Shakti beeinflussen.

Du musst eineinhalb Stunden lang den „Schwanz“ schütteln.

Sukadev

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