2. Kapitel, Vers 54

Deutsche Übersetzung:

Nun Sitkari: Sitkari soll auf diese Weise ausgeführt werden: Im Mund, durch den die Luft eingeatmet wird (und ausgeatmet) ausschließlich durch die Nase. | Durch diese Praxis wird (ein Yogi) ein zweiter Gott der Liebe.

Sanskrit Text:

  • atha sītkārī-
    sīt-kāṁ kuryāt tathā vaktre ghrāṇenaiva vijṛmbhikām |
    evam abhyāsa-yogena kāma-devo dvitīyakaḥ ||54||
  • अथ सीत्कारी
    सीत्कां कुर्यात्तथा वक्त्रे घ्राणेनैव विजृम्भिकाम् ।
    एवमभ्यासयोगेन कामदेवो द्वितीयकः ॥५४॥
  • atha sitkari
    sitkam kuryat tatha vaktre ghranenaiva vijrimbhikam |
    evam abhyasa yogena kama devo dvitiyakah ||54||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • atha : nun (folgt, Atha)
  • sīt-kārī : Sitkari
  • sīt-kāṁ : (den Laut) „sīt“ (Sitka)
  • kuryāt : man mache (kṛ)
  • tathā : und, so (Tatha)
  • vaktre : (beim Einatmen) in den Mund (Vaktra)
  • ghrāṇena : durch die Nase (Ghrana)
  • eva : nur, allein, ausschließlich (Eva)
  • vijṛmbhikām : (die) Ausatmung (Vijrimbhika)
  • evam : so, auf diese Weise (Evam)
  • abhyāsa : (der) Übung, Wiederholung (Abhyasa)
  • yogena : durch die Anwendung, das Mittel, die Methode (Yoga)
  • kāma-devaḥ : Liebesgott (Kamadeva)
  • dvitīyakaḥ : (man wird ein) zweiter (Dvitiyaka)          ||54||

*Anmerkung: Der Kommentator Brahmananda ergänzt, dass in diesem Vers die Atemverhaltung (Kumbhaka) mitzuverstehen ist (avagantavya), obwohl sie nicht ausdrücklich genannt wird (anukto’pi), insofern Sitkari zu den (Ausführungsformen von) Kumbhaka gehört (kumbhaka-tvāt): kumbhakas tv anukto’pi sīt-kāryāḥ kumbhaka-tvād evāvagantavyaḥ, vgl. auch die Anmerkung zu Vers 52.

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

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Vishnu-devananda

Indem man die Zunge zwischen die Lippen setzt und den Atem mit einem zischenden Ton in den Mund zieht, so sollte die Puraka gemacht werden, und dann Rechaka nur mit den beiden Nasenlöchern (und nicht mit dem Mund). Das wird Sitkari genannt. Durch das Wiederholen dieser Übung wird man zu einem zweiten Gott der Schönheit.

Sitkari unterscheidet sich von Brahmari, das einen Ton wie eine Hummel (sehr hart) hat. Ujjayi ist sehr sanft, sehr dünn. Ujjayi ist ein großes Pranayama, während Brahmari, Sitali und Sitkari kleinere Pranayamas sind. Ein kleineres Pranayama ist eines, das nicht sehr wichtig ist, aber für besondere Bedingungen gebraucht wird. Zum Beispiel: Sitali und Sitkari können an heißen Tagen verwendet werden, um den Körper abzukühlen. Sie können auch verwendet werden, wenn das Blut unrein ist, oder wenn ihr den Kehlkopf anregen wollt; letzteres ist der Hauptzweck von Sitali und Sitkari. Unter heißen und trockenen Verhältnissen, wenn ihr kein Wasser bekommen könnt, kann Sitali als eine Art Kühlung durchgeführt werden, weil es die kühle, feuchte Luft zu dem psychischen Zentrum bringt, das diesen Durst erzeugt.

Sukadev

54. Indem man die Zunge zwischen die Lippen setzt und den Atem mit einem zischenden Ton in den Mund zieht, so sollte Puraka gemacht werden, und dann Rechaka nur mit den beiden Nasenlöchern (und nicht mit dem Mund). Das wird Sitkari genannt. Durch das Wiederholen dieser Übung wird man zu einem zweiten Gott der Schönheit.

Und zwischendurch kann man auch einen Moment die Luft anhalten. Das wird wie genannt? Sitkari. Es kommt noch dicker.

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