2. Kapitel, Vers 48

Deutsche Übersetzung:

Nun Suryabedha: Der Yogi soll einen bequemen Sitz einnehmen und darin verweilen, dann | soll er langsam die äußere Luft durch das rechte Nasenloch einsaugen.

Sanskrit Text:

  • atha sūrya-bhedanam-
    āsane sukha-de yogī baddhvā caivāsanaṁ tataḥ |
    dakṣa-nāḍyā samākṛṣya bahiḥ-sthaṁ pavanaṁ śanaiḥ ||48||
  • अथ सूर्यभेदनम्
    आसने सुखदे योगी बद्ध्वा चैवासनं ततः ।
    दक्षनाड्या समाकृष्य बहिःस्थं पवनं शनैः ॥४८॥
  • atha surya bhedanam
    asane sukhade yogi baddhva chaivasanam tatah |
    daksha nadya samakrishya bahih stham pavanam shanaih ||48||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • atha : nun (folgt, Atha)
  • sūrya-bhedanam : Sūrya-bhedana (auch Surya Bheda, “Durchstoßen des Sonnen-Kanals”, SuryaBhedana)
  • āsane : Sitz(unterlage, Asana)
  • sukha-de : auf (einer) bequemen, „Bequemlichkeit (Sukha) gebenden ()“
  • yogī : (der) Yogi
  • baddhvā : nachdem (er) eingenommen hat (Baddha)
  • ca : und, aber (Cha)
  • eva : gewiss (Eva)
  • āsanaṁ : (eine geeignete) Sitz(haltung, Asana)
  • tataḥ : dann (Tatas)
  • dakṣa-nāḍyā : durch den rechten (Daksha) Nasengang („Energie-Kanal“, Nadi)
  • samākṛṣya : einziehend („ansichziehend“,  sam + ā + kṛṣ)
  • bahiḥ-sthaṁ : (die) außerhalb (Bahis) befindliche (sthā)
  • pavanaṁ : Luft („Wind“, Pavana)
  • śanaiḥ : langsam, allmählich (Shanais, Fortsetzung folgt in Vers 49)        ||48||

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

Hier werde ich aus einer Arbeit über Yoga, eine Beschreibung des täglichen Lebens zitieren, das man von einem Yogi erwartet: „Er sollte um vier oder sechs Uhr am Morgen aufstehen. Nachdem er sich im Geist auf seinen Guru und im Herzen auf seine Aufgabe besonnen hat, sollte er seine Zähne putzen und sich mit heiligen Aschen beschmieren. Auf einem weichen und angenehmen Sitzplatz sitzend sollte er geistig seinen Guru grüßen. Dann sollte er so viele Begrüßungen wie möglich an Sesha, den König der Schlangen durchführen, dass er sicher durch die Asanas gehen kann. Er sollten dann die Asanas praktizieren, und wenn er erschöpft ist, die Shavasana. Er sollte die Viparita Karani genannte Praktik durchführen. Dann, nachdem er Achamana ausgeführt hat (Wasser schlürfen und ein Mantra aussprechen), sollte er einen Gruß an die großen Yogis richten.
Dann sollte er die Siddhasana einnehmen und zehn Pranayamas ausführen, wobei er die Anzahl täglich um fünf steigern sollte, bis er achtzig erreicht. Er sollte zuerst mit den rechten und linken Nadis Kevala Kumbhaka praktizieren. Dann folgt Suryabheda, Ujjayi, Sitkari, Sitali und Bhastrika, und dann die anderen. Dann sollten die Mudras praktiziert werden, wie vom Guru gelehrt. Dann sollte er die Padmasana Stellung einnehmen und Konzentration auf die inneren Klänge praktizieren. Am Ende sollte er all dies Ishwara zum Opfer bringen.
Nachdem er aufgestanden ist, sollte er in heißem Wasser baden. Dann sollten die Alltagsaufgaben sehr schnell verrichtet werden. Derselbe Vorgang sollte mittags durchgegangen werden. Danach sollte er etwas ausruhen und darangehen seine Mahlzeit zu sich zu nehmen… Dann sollte er Nelken, Kampfer oder Bethelblatt ohne Chunam (Limette) einnehmen. Nach dem Mahl sollte er die Shastras studieren, die die Befreiung behandeln, oder er sollte sich die Erklärung der Puranas anhören oder die Namen von Ishwara wiederholen.
Wenn es noch eineinhalb Stunden bis zum Sonnenuntergang ist, sollte er wie zuvor zu praktizieren beginnen und dann Sandhyavandana verrichten. Viparita Karani sollte er nicht am Abend, um Mitternacht oder nach einer Mahlzeit praktizieren. Dann sollte er um Mitternacht zu praktizieren beginnen.“

Vishnu-devananda

Während er auf einem angenehmen Sitz platzgenommen und eine leichte Asana eingenommen hat, sollte der Yogi langsam den Atem durch die rechte Nadi, Pingala, ziehen. Das ist Suryabheda.

Sukadev

48. Während er auf einem angenehmen Sitz platzgenommen und eine leichte Asana eingenommen hat, sollte der Yogi langsam den Atem durch die rechte Nadi, Pinagala, ziehen. Das ist Suryabedha.

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Video

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