2. Kapitel, Vers 38

Deutsche Übersetzung:

Nun die Elefantenübung (Gaja-Karani): Im Magen enthaltene Dinge erbrechen indem die absteigende Energie (Apana) hoch zur Kehle geführt wird. | Langsam daran gewöhnend werden die Energie-Kanäle (Nadi) und -Zentren (Chakra) unter Kontrolle gebracht. Dieses wird von den Kennern des Hatha-Yoga die Elefantenhandlung (Gaja-Karani) genannt.

Sanskrit Text:

  • atha gaja-karaṇī-
    udara-gata-padārtham udvamanti
    pavanam apānam udīrya kaṇṭha-nāle |
    krama-paricaya-vaśya-nāḍi-cakrā
    gaja-karaṇīti nigadyate haṭhajñaiḥ ||38||
  • अथ गजकरणी
    उदरगतपदार्थम् उद्वमन्ति
    पवनम् अपानम् उदीर्य कण्ठनाले ।
    क्रमपरिचयवश्यनाडिचक्रा
    गजकरणीति निगद्यते हठज्ञैः ॥३८॥
  • atha gaja karani
    udara gata padartham udvamanti
    pavanam apanam udirya kantha nale |
    krama parichaya vashya nadi chakra
    gaja karaniti nigadyate hathajnaih ||38||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • atha : nun (folgt, Atha)
  • gaja-karaṇī : Gajakarani („Elefanten-Handlung“, GajaKarana)
  • udara : (im) Magen („Bauch“, Udara)
  • gata : (die) sich befinden („gelangt sind“, Gata)
  • pada-artham : (den) Inhalt, (die) Dinge (Padartha)
  • udvamanti : (die Yogis) erbrechen (Vamana)
  • pavanam : (den Lebens-)Wind (Pavana)
  • apānam : (der) Apana (genannt wird)
  • udīrya : nachdem sie heraufgezogen („angehoben“) haben
  • kaṇṭha : (der) Kehle (Kantha)
  • nāle : in die Röhre (Nala)
  • krama : (durch) schrittweise, systematische (Krama)
  • paricaya : Übung, Praxis, Wiederholung (Parichaya)
  • vaśya : (wird) kontrollierbar, beherrschbar (Vashya)
  • nāḍi : (aller feinstofflichen Energie-)Kanäle (Nadi)
  • cakrā : (infolge derer die) Gesamtheit („der Kreis“, Chakra)
  • gaja-karaṇī : Elefanten-Handlung (Gajakarani)
  • iti : so (Iti)
  • nigadyate : wird (diese Praxis) genannt (ni + Gad)
  • haṭha-jñaiḥ : von den Hatha(-Yoga-)kundigen (Jna)         ||38||

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

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Vishnu-devananda

Ziehe den Anusschließmuskel zusammen und ziehe das Apana zur Kehle hoch und erbreche die Dinge die im Magen sind. Diese Handlung, welche die NadiChakren unter Kontrolle bringt, wird Gajakarani genannt.

Sukadev

38. Ziehe den Anusschließmuskel zusammen und ziehe das Apana zur Kehle hoch und erbreche die Dinge, die im Magen sind.

Das darf man jetzt nicht missverstehen, das bezieht sich auf die ein bis zwei Liter Salzwasser, die man vorher getrunken hat. Diese Übung nennt er Gajakarani.

– Diese Handlung, welche die Nadi-Chakren unter Kontrolle bringt, wird Gajakarani genannt.

Gaja ist Elefant, Karani ist die Handlung – die Handlung des Elefanten. Der Elefant nimmt das Wasser in den Rüssel und speit es wieder aus. Das ist auch ein anderer Name für Kunja Kriya. Und das ist auch gut für die Chakras.

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