2. Kapitel, Vers 37

Deutsche Übersetzung:

Durch Atemübungen (Pranayama) werden so sogar alle Unreinheiten ausgetrocknet. | Aber für einige Lehrer besteht keine Zustimmung bezüglich der anderen Reinigungsübungen.

Sanskrit Text:

  • prāṇāyāmair eva sarve praśuṣyanti malā iti |
    ācāryāṇāṁ tu keṣāṁ-cid anyat karma na saṁmatam ||37||
  • प्राणायामैर् एव सर्वे प्रशुष्यन्ति मला इति ।
    आचार्याणां तु केषांचिद् अन्यत् कर्म न संमतम् ॥३७॥
  • pranayamair eva sarve prashushyanti mala iti |
    acharyanam tu keshan chid anyat karma na sammatam ||37||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • prāṇa-āyāmaiḥ : durch (die Praktiken der) Atemzügelung (Pranayama)
  • eva : nur, allein, ausschließlich (Eva)
  • sarve : alle (Sarva)
  • praśuṣyanti : verschwinden (“trocknen aus”, pra + śuṣ
  • malāḥ : Unreinheiten (Mala, Störungen der) Doshas
  • iti : so, in dieser Weise (denkend, Iti)
  • ācāryāṇāṁ : Lehrern (Acharya)
  • tu : jedoch (Tu)
  • keṣāṁ-cid : von einigen, gewissen (Ka Chid)
  • anyad : (eine) andere (Anya)
  • karma : (Reinigungs-)Handlung (als Pranayama)
  • na : nicht (Na)
  • saṁmatam : wird geschätzt, geachtet (Sammata)       ||37||

Kommentare – Audio – Video

Brahmananda

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Vishnu-devananda

Einige Lehrer sagen, dass alle die Unreinheiten (der Nadis) nur durch Pranayama und durch keine andere Mittel beseitigt werden.

Sukadev

37. Einige Lehrer sagen, dass alle die Unreinheiten (der Nadis) nur durch Pranayama und durch keine anderen Mittel zu beseitigen sind.

Schon Swatmarama hatte die Schwierigkeit, dass einige seiner Schüler sich geweigert haben, Kriyas zu üben, und dann sagt er praktisch zum Trost: „Wenn man Pranayama übt, werden auch die Unreinheiten bereinigt.“ Wenn man die anderen Kriyas nicht macht, geht’s auch mit Pranayama allein, aber mit Kriyas geht’s schneller. Und so, wer von euch noch nicht regelmäßig Kriyas geübt hat, kann ich nur anraten, vielleicht ein halbes Jahr täglich Neti zu üben, ein halbes Jahr wenigstens einmal in der Woche Dhauti zu üben im Sinne von ein, zwei Liter Salzwasser zu schlucken, zwei, drei Finger in den Hals zu stecken und sich zu übergeben. Dann einmal die Woche auch dieses Tuch zu schlucken und wieder rauszuziehen. Um das zu lernen, müsst ihr das eine Weile täglich üben. Wenn ihr dies täglich mit dem Tuch gemacht habt, bis ihr es tatsächlich schlucken könnt, dann reicht es aus, das einmal die Woche auszuführen. Das Schlucken von Salzwasser macht man nicht mit vollem Magen, sondern morgens, wenn der Magen leer ist. Dann kommt im Wesentlichen das Salzwasser wieder raus mit nem bisschen Schleim und Magensäure, aber es ist nicht gefährlich. Man hat’s ja ausreichend verdünnt. Gerade wenn man’s regelmäßig macht, wenn man Kunja Kriya eine Weile lang einmal die Woche gemacht habt, oder mal zum üben ne Woche jeden Tag – das geht rein und raus – das dauert zwei Minuten. eine Minute reinschlucken, eine Minute raus. Am Anfang dauert’s so lange, dies Salzwasser runterzuwürgen, aber das geht dann nach einer Weile ganz gut. Wenn’s mal gut geht, dann hört man nicht mehr auf. Kriyas sind nicht etwas, was man für den Rest des Lebens macht. Man macht’s mal ein halbes Jahr lang regelmäßig.

Neti ist gut zu machen jeden Tag für den Rest des Lebens, Kapalabhati auch, aber gerade was jetzt die Dhautis betrifft und auch den Einlauf nicht häufiger als einmal die Woche oder einmal im Monat. Dann hat man einen gewissen Grad der Reinheit, dann reduziert man’s wieder. Und wenn man merkt, dass man wieder ins Ungleichgewicht kommt, kann man die Kriyas wiederholen. Diejenigen, die mal unter Ess-Brech-Sucht gelitten haben, lassen diese Form von Kriya weg. Man will so was nicht wieder auslösen, einen alten Reflex wieder zum Vorschein bringen.

Shankprakshalarma erwähnt er hier jetzt nicht. Shankprakshalarma geht so: Man trinkt Salzwasser und macht Übungen so lange, bis es hinten wieder rauskommt. Das ist vielleicht die wirkungsvollste der Kriyas. Insgesamt sind das vier bis fünf Liter Salzwasser, die man schluck, und hinten wieder raus gibt, das ist wirklich eine sehr gute Weise, das Verdauungssystem vollständig zu reinigen. Es reinigt, aber es hat auch eine Tendenz, dass Verdauungsfeuer zu löschen. Deshalb darf man’s auch nicht zu häufig machen. Man muss anschließend eine gewisse Diät einhalten und mit Agni Sara beginnen und, dann wird das Feuer wieder entfacht. Das ist aber eine sehr gute Sache. Ich kenne eine ganze Reihe von Menschen, die diese Übungen, gerade Shankprakshalarma, gemacht haben und dann einige Hautbeschwerden losgeworden sind, einschließlich Neurodermitis, einschließlich Schuppenflechte und Pickel, Akne und so weiter – es ist eine sehr effektive Methode. Natürlich auch einfach, um sich besser und gut zu fühlen. Wenn ihr eine Phase habt, wo ihr plötzlich aus unerfindlichen Gründen euch seit einigen Wochen träge fühlt, dann kann das auch eine sehr gute Sache sein, sich zu reinigen.

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