Artikel mit dem Schlagwort ‘Kommentar Sukadev’
07-01 Kommentar Sukadev
07-02 Kommentar Sukadev
Wir haben immer wieder Erkenntnisse. Wenn wir etwas erkannt haben, dann wollen wir mehr erkennen. Wenn wir ein Vergnügen erreicht haben, dann wollen wir weitere Vergnügen erreichen. Nichts in der materiellen Welt kann uns zufrieden stellen. In Wahrheit streben wir nach dem Unsterblichen, dem Ewigen, dem Göttlichen und alles andere wird uns nie zufrieden stellen. Es ist wie das Spiel vom Hasen und Igel. Wo immer der Hase erschöpft ankommt, stellt er fest, dass der Igel schon vor ihm angekommen ist. Wir rennen von hier nach dort in dem Bestreben etwas zu erreichen. Wichtig ist es zu überlegen, was die höchste Erkenntnis wäre, das höchste Glück, nach dessen Erkenntnis und Verwirklichung alles erkannt ist und nach dessen Verwirklichung keine neuen Wünsche übrig bleiben. Krishna möchte Arjuna erklären, wie er aus diesem Spiel aussteigen kann.
07-03 Kommentar Sukadev
„Unter Tausenden von Menschen strebt kaum einer nach Vollkommenheit“: Das sind nicht viele. Auch unter den Yoga Übenden sind nur wenige Menschen, die wirklich an der höchsten Verwirklichung interessiert sind, die wirklich nach dem Höchsten streben.
07-04 Kommentar Sukadev
In den folgenden Versen identifiziert sich Krishna mit dem Höchsten Göttlichen. Er will uns zur Erkenntnis führen: Alles in diesem manifesten Universum, alle Ebenen der Schöpfung, alles ist göttlich.
07-05 Kommentar Sukadev
Jenseits von Buddhi ist die höhere Natur, das Lebenselement, welches das Universum trägt. Das ist die Kausalwelt, welche die Urprinzipien, die Urgesetzmäßigkeiten umfasst und der Anandamaya Kosha entspricht und aus der heraus alles entsteht. Jenseits dieser höheren Prakriti ist Atman, Brahman, das Höchste Selbst, reines Bewusstsein.
07-06 Kommentar Sukadev
In der Samkhya-Philosophie unterscheidet man zwischen Purusha und Prakriti. Unter Prakriti wird die Natur, die Welt, unter Purusha die Seele verstanden. In der Samkhya-Philosophie gelten diese beiden als dualistisch. Welt und Gott, Welt und Seele sind zwei verschiedene Urprinzipien. Krishna löst diesen Dualismus auf. Er sagt, er selbst sei beides.
07-07 Kommentar Sukadev
Wenn wir sagen: „Ich bin Teil Gottes“, dann sind wir wie eine Perle Gottes. Gott ist die ganze Perlenkette. Auf der einen Ebene ist damit Gott sowohl die Perlen, als auch die Schnur. Auf einer anderen Ebene ist Gott die Schnur, auf der alle Perlen aufgereiht sind.
07-08 Kommentar Sukadev
07-09 Kommentar Sukadev
„Ich bin der liebliche Duft der Erde.“ Im Winter riecht man den lieblichen Duft der Erde weniger, im Frühjahr wieder mehr. Da kann man alle möglichen Gerüche wahrnehmen. Gerade hier in Bad Meinberg gibt es sehr viele verschiedene Düfte, auch weil es eine Kurstadt ist und weil bewusst Blumen, Sträucher und Hecken angepflanzt wurden mit verschiedenen Düften. Jeder Wald riecht anders, auch das kann uns an Gott erinnern.
07-10 Kommentar Sukadev
„Wisse also, Oh Arjuna, Ich bin der ewige Same in allen Menschen“.
07-11 Kommentar Sukadev
In den Versen zuvor hat Krishna beschrieben, dass in allem etwas Großartiges ist und dass Gott jedem Menschen verschiedene Talente und Kräfte schenkt. Diese Talente und Kräfte können uns an Gott erinnern. Die Schönheiten der Natur können uns an Gott erinnern. Krishna hat uns so die Aufgabe gegeben, nach dem Großartigen im Menschen zu suchen und Gott darin zu erkennen.
07-12 Kommentar Sukadev
Krishna sagt erneut, das er alles ist, und alles aus ihm entsteht. In den vorigen Versen sagte er, er sei das Großartige in den Menschen, in der Natur, alles Ethische und Gute. Hier sagt er, dass er aber nicht nur das Gute, sondern auch das Rajassige und Tamassige ist, also auch das aus Gier und Verblendung Entsprungene.
07-13 Kommentar Sukadev
Krishna bezieht sich hier auf das höchste Selbst. Zuvor hat er uns gesagt, wir mögen uns immer an Gott erinnern, indem wir unseren Geist auf ihn ausrichten und ihn in allen Wesen sehen. Wir sollen uns aber nicht darauf beschränken, sondern einen Schritt weiter gehen. Den Schritt zum Selbst, zur wahrhaftigen Natur, die sich von allen Eigenschaften der Natur unterscheidet, jenseits von Sattva, Rajas und Tamas ist.
07-14 Kommentar Sukadev
„Wahrlich, diese meine göttliche Täuschung, die aus den drei Eigenschaften der Natur geschaffen ist, ist schwer zu überwinden.“
07-15 Kommentar Sukadev
Krishna verwendet eine relativ krasse Ausdruckweise, um uns zu erklären, was überhaupt Dämonen sind.
07-16 Kommentar Sukadev
07-17 Kommentar Sukadev
Am besten ist es, Gott aus reiner Liebe zu verehren. Wir leben einfach in der Liebe und wollen die Liebe ausdrücken, nicht, um irgendetwas zu erreichen, noch nicht einmal Weisheit zu erreichen. Und dann ist es wirklichallein aus Liebe. Wir haben das Gefühl, Gott liebt uns und wir lieben Gott, und dann wollen wir natürlich die Liebe auch ausdrücken. Schaffen wir es nicht, Gott aus Liebe heraus zu verehren, ist es gut, Gott aus Dankbarkeit heraus zu verehren.
07-18 Kommentar Sukadev
Krishna sagt, dass alle Menschen edel sind, auch wenn sie Gott nur verehren, um etwas zu bekommen, oder wenn sie Gott nur verehren, weil sie verzweifelt sind. Auch das ist in Ordnung, da sie wenigstens Gott verehren. Die Verehrung Gottes, egal aus welchem Grund, ist besser als Gott nicht zu verehren. Natürlich, wenn die Verehrung fanatische Züge annimmt ist sie nicht mehr gut. Im Namen von Religionen ist schon viel Leiden geschaffen worden. Aber solange es nicht darum geht, andere gewaltsam zum Glauben zu bekehren, kann es gut sein.
07-19 Kommentar Sukadev
07-20 Kommentar Sukadev
07-21 Kommentar Sukadev
07-22 Kommentar Sukadev
Krishna wiederholt sich mit immer anderen Worten. Er sagt: der Ertrag, die Früchte, den die Menschen von geringer Intelligenz erhalten, ist gering. Wer den Engeln huldigt, geht zu ihnen, wer aber Mich verehrt, kommt zu Mir. Er sagt: wenn wir vielleicht Engelswesen als Hilfe auch verehren, ist das in Ordnung. Wenn wir nur Engel verehren, ist es nicht in Ordnung. Wir bleiben dann auf dieser Ebene hängen. Unsere Aufgabe ist es hauptsächlich, Gott zu verehren. Dann kommen wir zu Gott.
07-24 Kommentar Sukadev
Bislang hat Krishna vom Bhakti Yoga Standpunkt aus gesprochen. Wir sollen Gott verehren und egal aus welchem Grund wir ihn verehren, ist es erst einmal gut. Wir können auch unsere Wünsche an Gott richten, doch besser wäre es, Wunschlosigkeit zu entwickeln. Nur der Wunsch nach Wissen und Weisheit, der Wunsch nach Verwirklichung hilft einem weiter.
07-26 Kommentar Sukadev
Niemand kennt Gott, Gott ist intellektuell nicht fassbar. Wir können nur zu Gott werden, die Einheit mit Gott verwirklichen.
07-27 Kommentar Sukadev
Krishna sagt uns, warum wir in Maya der Verwirrung gefangen sind und nicht zur Verwirklichung kommen: Wir treffen viele Unterscheidungen, unser Geist ist voll von Gegensatzpaaren, wie z.B. „Den mag ich, den mag ich nicht. Das mag ich, das mag ich nicht. So bin ich, so bin ich nicht.“ Und je mehr wir Gegensatzpaare haben, umso weniger erkennen wir Gott.
07-28 Kommentar Sukadev
07-29 Kommentar Sukadev
An Freiheit von Alter und Tod denkt der heutige Aspirant weniger als früher. In früheren Zeiten war es eine wichtige spirituelle Motivation, sich von Alter und Tod befreien zu wollen. Wir leben heute in einer Zeit, wo Alter, Krankheit und Tod weggeschoben werden. Mit diesen will man nichts zu tun haben. Viele Menschen denken: Sterben tun nur die anderen und wenn wir Yoga üben, werden wir nie krank. Die Alten, das sind immer die, die 15 Jahre älter sind als wir. Das sind drei unbewusste Aberglauben, die wir haben. Jeder hatte schon jemanden in der Familie, der gestorben ist. Und wir wissen alle, dass wir sterben werden.
07-30 Kommentar Sukadev
08-02 Kommentar Sukadev
08-03 Kommentar Sukadev
Zunächst die Antwort auf die erste und zweite Frage: „Was ist überhaupt Brahman?“
08-04 Kommentar Sukadev
Gott ist Adhibhutam, die Essenz der Elemente. Krishna hat im siebten Kapitel über die verschiedenen Teile der vergänglichen Welt gesprochen. Hier ergänzt er, dass er Adhibhuta, die Essenz der Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther ist. Mit anderen Worten: Das physische Universum ist die vergängliche Natur Gottes. Wir können nicht sagen: Hier ist die böse Welt. Da ist der gute Gott. Sondern: „Vasudeva sarvam iti“ „Alles ist wahrhaftig Gott“ (Bh G VII 19). Oder auch „Sarvam kalvidam brahman“, „Alles ist wahrhaftig Brahman“. Gott ist auch in den Elementen. Wir können Gott in der manifesten Natur erkennen und erfahren.
08-06 Kommentar Sukadev
Die letzten Gedanken, die ein Mensch hat, sind besonders wichtig. Angenommen der letzte Gedanke richtet sich beim Übergang in die Feinstoffwelt an die verstorbene Mutter: Wenn die Verbindung sehr stark war und die Mutter sich bis dahin noch nicht inkarniert hat, dann kann der Betreffende seine Mutter in der Feinstoffwelt treffen und die ganze Verwandtschaft. Anschließend können sich alle einer nach dem anderen wieder inkarnieren. Es muss dann nicht so sein, dass die Mutter im nächsten Leben wieder die Mutter ist. Es kann sein, dass sie im nächsten Leben die Schwester ist oder die Vermieterin oder die Frau, zu der er als Aupairmädchen hinkommt. Sie wird auf jeden Fall jemand sein, zu dem er eine gefühlsmäßige Bindung hat. Sie kann auch seine Frau sein oder sogar das Geschlecht wechseln und im nächsten Leben sein Großvater sein. So werden wir immer wieder in wechselnden Beziehungen geboren, wenn wir im Moment des Todes an unsere Familienmitglieder denken.
08-07 Kommentar Sukadev
Krishna rät Arjuna zu kämpfen. Er verwendet häufig eine kriegerische Sprache, damit Arjuna, der aus der Kriegerkaste kommt, ihn versteht. Wenn Arjuna ein Kaufmann wäre, dann würde Krishna eher in der Sprache eines Kaufmanns zu ihm sprechen. Der Leser wird vermutlich weniger Bezug zur kriegerischen Sprache haben. Man könnte die Worte Krishnas auch umformulieren und sagen: „Bemühe dich.“ Das Denken an Gott geschieht nicht einfach von alleine. Man muss sich anstrengen. Nur dann, wenn wir den Geist fest auf Gott richten, dann kommen wir zu ihm.
08-08 Kommentar Sukadev
„Abhyasa-yoga-yuktena“ wie es im Sanskritvers heißt, bedeutet „ständiges Praktizieren des Yoga.“ Nur wenn wir die Gewohnheit des Meditierens kultivieren, kommen wir zum höchsten Wesen.
08-10 Kommentar Sukadev
08-11 Kommentar Sukadev
08-13 Kommentar Sukadev
Krishna gibt in diesen Versen eine Anleitung, wie man sterben kann. Wenn man merkt, dass man stirbt, ist es gut, die Tore zu verriegeln. Mit den „Toren“ sind die fünf Handlungsorgane und die fünf Wahrnehmungsorgane gemeint. Wenn wir merken, dass wir sterben, vertrauen wir die Welt Gott an. Wir sagen: „Meine Firma, mein Yogacenter, meine Familie, meine Verwandten, meine Yogaschüler, mein Haus, mein Hund, meine Katze und mein Kanarienvogel, vertraue ich dir an. Ich lasse das alles jetzt los. Und ich brauche auch nicht noch einmal zu schauen, was ich alles verpasst habe, sondern ich lasse einfach alles los, verriegele die Tore nach außen.“ Vorher ist es gut, seinen weltlichen Nachlass geregelt zu haben, damit die Nachkommenschaft es einfach hat und keine Erbkriege machen muss.
08-14 Kommentar Sukadev
Es gilt, Mumukshuttwa, den intensiven Wunsch nach Befreiung, zu kultivieren. Wir sollten uns von nichts abhalten lassen, zu praktizieren. Wir sollten uns immer wieder bewusst machen: Die wichtigste Aufgabe im Leben ist die Selbstverwirklichung. Alles andere, was wir im Leben tun, dient diesem Ziel. Wenn wir diese Klarheit des Geistes und des Entschlusses haben, kommen wir leicht zu Gott.