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08-15 Kommentar Sukadev

Unter Ort des Schmerzes versteht Krishna diese Welt. Alle großen Meister sagen, dass diese Welt eine Welt des Leidens und des Schmerzes ist. Die erste der vier großen Wahrheiten Buddhas zum Beispiel lautet: „Alles Leben ist Leiden.“

Vor kurzem habe ich gehört, dass auch Plato gesagt hat: „Alles Leben ist Leiden“. Hören wollen wir solche Aussagen nicht.

Patanjali sagt „Menschen mit Unterscheidungskraft erkennen, dass wegen der Vergänglichkeit, neuen Wünschen und Konflikten zwischen den Eigenschaften der Natur und den Gedanken alles leidhaft ist.“ (Yoga Sutra II 15)

Pantajali lehrt uns, warum kein dauerhaftes Glück möglich ist: Dinge sind vergänglich. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Alles Schöne hört auf. Und dann antizipieren wir schon den Verlust, wenn wir es haben. Angenommen man hat was Tolles erreicht: Zuerst freut man sich, dann erwartet man schon den Verlust. Wenn dieser eintritt, ist man enttäuscht, weil es einem nicht dauerhaft die erhoffte Zufriedenheit schenkt.

Angenommen, jemand wollte ein ganz bestimmtes Auto haben: Als er es dann hatte, war er vielleicht ein paar Minuten oder ein paar Tage glücklich. Dann war das Glück vorbei. Angenommen jemand wollte einen besonderen Job haben und hat ihn auch bekommen, dann ist er vielleicht ein paar Tage, ein paar Wochen glücklich. Irgendwann endet das Glücksempfinden.

Angenommen jemand war furchtbar verliebt in einen anderen. Die Beziehung ist wunderbar über Tage und Wochen, vielleicht sogar über Monate und Jahre. Selbst wenn die Ehe weiter gut geht, stellt man fest, das allein macht mich nicht dauerhaft glücklich.

So ist dieser Ort, diese Ebene, diese Welt eher ein Ort von Duhka (Leiden) als von Ananda (Wonne). Wir brauchen nicht mehr wiedergeboren zu werden, wenn wir uns dessen bewusst sind und auf diese Weise meditieren. Dann erreichen wir höchste Vollkommenheit.

So ist es klug, nicht zu erwarten, dass diese Welt uns dauerhaftes Glück schenkt. Wenn wir das erwarten, dann werden wir immer wieder enttäuscht werden. Es gibt kein dauerhaftes Glück in der physischen Welt. In der Verwirklichung des Höchsten ist das dauerhafte Glück zu finden.