11-02 Kommentar Sukadev
Er sagt hier: Ich habe jetzt einiges verstanden. Die Täuschung ist verschwunden. Jetzt weiß ich, was das Selbst ist.
Er sagt hier: Ich habe jetzt einiges verstanden. Die Täuschung ist verschwunden. Jetzt weiß ich, was das Selbst ist.
Er sagt ihm: „Du wirst jetzt auch die Astralwesen sehen, die Engelswesen, die verschiedenen Götter im Sinne von höheren Astralwesen. All das wirst du sehen können.“ Wir können vielleicht jetzt schon Engelswesen oder Naturwesen spüren, manchmal vielleicht auch ein Leuchten oder Glänzen, manchmal etwas hören oder …
Krishna nimmt hier als Analogie den Körper. Der Körper ist eine Gestalt, eine gewisse Swarupa. Rupa heißt Gestalt, Swarupa heißt eigene Gestalt. Das kann sich sowohl auf die physische Gestalt beziehen, aber auch auf das physische Wesen. Der Ausdruck Swarupa wird in verschiedenen Kontexten unterschiedlich benutzt. …
Wer ist noch einmal Sanjaya? Der Erzähler, der Weise. Und wer ist der König? Dhritarashtra. Sanjaya erzählt dem König Dhritarashtra die Geschichte der Bhagavad Gita und des Kurukshetra Krieges. „Nach diesen Worten, Oh König, zeigte der große Herr des Yoga, Hari (Krishna), Arjuna Seine höchste Gestalt …
Das ist die Beschreibung der Bewusstseinserweiterung von Arjuna. Sie geht in mehreren Schritten vonstatten: Zuerst schaut Arjuna Krishna an. Erst sieht er Krishna ganz normal, also mit einem Mund, zwei Augen, vier Armen – Krishna wird manchmal auch als vierarmig beschrieben. Dann wird Krishna in Arjunas …
Er kann sich noch verbeugen, er kann sprechen. Arjuna sitzt also nicht in der Meditation. Er hat diese Erfahrung von Krishna als Gott, des ganzen Universums, während er sich normal bewegen kann. Er beschreibt, was er gesehen hat. Er beschreibt Krishna, was er sieht.
Er sagt, ich sehe dich nach links und nach rechts; überall, wo ich hinblicke, da bist du, Vishveshvara (Herr des Universums), Vishva-rupa (kosmische Gestalt).
Diadem, Keule, Diskus sind die Attribute von Vishnu. Arjuna sieht Krishna als persönlichen Gott, dann wieder abstrakt als Lichtgestalt. So verändert sich die Vision Arjunas immer weiter.
Twam Purusha: du bist die Seele des ganzen Universums. Du bist das Wesen des Universums.
Er ist jetzt mit anderen verbunden, die in diesem Moment auch diese Vision haben. Wir sind nicht allein oder einzigartig, wenn wir eine Bewusstseinserweiterung haben. Wir können uns mit diesen anderen verbunden fühlen, die auch diese Erfahrung einer Bewusstseinserweiterung haben. Er merkt, dass es viele gibt, …
Gott ist auch das Feuer, welches alles auflöst und jetzt sieht er es noch konkreter. Die Vision kippt wieder, denn nun sieht er sich selbst und seine Schlachtgenossen. Er sieht, was in der Zukunft passiert.
Das große Strahlen ist letztlich auch Feuer und verbrennt. Dieses wunderbare Licht versengt und verbrennt. Wir freuen uns über die Sonne, aber sie verbrennt auch.
In den folgenden Versen kommt Krishna der Bitte Arjunas nach und erklärt, wer er wirklich ist:
Jeder wird irgendwann einmal sterben. Krishna sagt auch: „Von den Kriegern in der Armee werden die meisten sterben, egal, was du tust, du übertreibst deine eigene Wichtigkeit.“ Vom relativen Standpunkt aus ist es wichtig, was wir tun. Wir haben Entscheidungsfreiheit und wir sollten Vrata (Versprechen) halten, …
Dieses Gefühl können wir auch entwickeln. Auf der einen Ebene sollten wir sehr verantwortungsbewusst handeln und dabei verhaftungslos, wunschlos und pflichtbewusst sein. Es ist schwierig, Verhaftungslosigkeit mit Pflichtbewusstsein zu verbinden. Die meisten Menschen sind entweder das eine oder das andere. So müssen wir einerseits so tun, …
Arjuna spricht hier von Rishis und Siddhas. Siddhas sind Wesen oder Meister, Meisterinnen, welche in diesem physischen Leben die Vollkommenheit fast vollständig erreicht haben. Siddha heißt „der, es erreicht hat“ – aber sich nicht entschieden hat, endgültig mit Gott oder Brahman zu verschmelzen, sondern in einem …
Arjuna hat es also jetzt verstanden und beides erfahren. „Du bist alles, du bist überall.“ In Krishna sieht Arjuna alle Aspekte Gottes, die relativen und die absoluten, die persönlichen und die unpersönlichen.
Hier beschreibt Arjuna die verschiedenen Aspekte und Ebenen Gottes und der Gotteserfahrung. Zum einen „der Urgott, ohne Anfang und Ende, die große Seele, du bist die höchste Zuflucht dieses Universums“ und dann „du erfüllst das Universum, du Wesen mit unendlich vielen Gestalten“. Gott ist also transzendent …
Auch die verschiedenen Engelswesen, die verschiedene Aufgaben im Universum haben, sind nichts anderes als Manifestationen von Gott.
Arjuna wird bewusst, dass Krishna, den er vorher als seinen Freund und Bekannten gesehen hat, die Seele des gesamten Universums ist.
Jetzt rutscht Arjuna wieder ins Normalbewusstsein, vermengt dabei die Erfahrungen der verschiedenen Ebenen. Arjuna vergisst, dass er selbst auch die Seele des ganzen Universums ist. Jetzt bekommt er plötzlich ein schlechtes Gewissen.
Du merkst, Arjuna kommt Schritt für Schritt aus dieser erweiterten Bewusstseinserweiterungserfahrung heraus. Er hat Krishna gebeten: „Bitte steh mir bei!“ Und jetzt kommt er ein wenig zurück und plötzlich fällt ihm auf, was er vielleicht alles aus Unwissen heraus falsch gemacht haben könnte und bittet um …
Im 11. Kapitel erhält man auch eine Reihe von Ratschlägen, was man nach einer solchen Bewusstseinserweiterungserfahrung machen kann. Etwas sehr wichtiges ist, dem Gefühl von Verehrung und Dankbarkeit Raum zu geben. Verehrung, Dankbarkeit und Hingabe helfen, dass die aufwühlende Erfahrung von Bewusstseinserweiterung als etwas sehr Wertvolles …
Arjuna als fehlerbehafteter Mensch wird hier etwas hochmütig. Er behauptet, dass er etwas gesehen hätte, was kein Mensch zuvor erblickte. Das ist natürlich unsinnig, auch wenn Krishna es ihm später scheinbar bestätigt. In der Bhagavatam gab es schon mehrere, die das erfahren haben. Vasudeva, der Vater …
Arjuna verlässt immer mehr das Gottesbewusstsein. Sein Ego hat sich identifiziert, die Kosmische Gestalt blasser. Arjuna wünscht sich, die normale Wirklichkeit zu sehen. Auch das ist ein wichtiger Ratschlag. Wenn du mal im Überbewusstsein warst und Schwierigkeiten hast, wieder heraus zu kommen, dann bitte Gott von …
Wie kommt man zur Gotteserfahrung? Letztlich durch Liebe, durch Demut, durch Gnade. Wir können Gott nicht erüben oder erzwingen. Schriftstudium, Rituale, Wohltätigkeit, spirituelle Praktiken, sie alle haben ihren Platz. Aber allein damit kommt man nicht zu Gott. Liebe und Hingabe sind die Schlüssel. Dann erfahren wir …
Krishna versichert uns, dass wir keine Angst zu haben brauchen, wenn wir in Bewusstseinserweiterungserfahrungen Großartiges und zugleich Schreckliches sehen. Wir kommen wieder zurück zum Normalbewusstsein. Manchmal haben Aspiranten Einblicke in solche Kosmische Visionen. Oft haben sie Angst, sie kämen nicht mehr zurück. Sie können voller Vertrauen …
So sieht Arjuna Krishna wieder ganz normal. Zusammenfassend kann man hier verschiedene Schritte sehen, wie man in überbewusste Erfahrungen kommt und wie man damit umgeht: – Ein Aspirant praktiziert über viele Jahre (Arjuna sogar Jahrzehnte). – Irgendwann spitzt sich die Entwicklung zu, z.B. durch eine Krise, …