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08-03 Kommentar Sukadev

Zunächst die Antwort auf die erste und zweite Frage: „Was ist überhaupt Brahman?“

Brahman ist das Unvergängliche, das Höchste. Das eigentliche Wesen von Brahman ist das Wissen um das Selbst, Essenz des Selbst (Adhyatma). Das ist das Höchste. Krishna hatte zuvor gesagt: „Wer bei Gott Zuflucht sucht, der erkennt Brahman.“ Und das ist das gesamte Wissen vom Selbst.

Dann die Antwort auf die dritte Frage: „Was ist Karma?“

„Die Gabe, welche die Wesen sein und sichtbar sein lässt und sie auch erhält, heißt Karma.“

Krishna gebraucht den Ausdruck Karma immer in dreifacher Bedeutung. Karma bedeutet (1) Handlung, (2)

das Gesetz von Ursache und Wirkung,  und (3) das Ausführen von Ritualen.

Karma kann man auf alles drei beziehen und so zu drei Interpretationen dieses Teilverses kommen:

(1)     Wir können jede Handlung (Karma) als Gabe für andere tun

(2)     Wir können erkennen, dass alles, was wir erfahren, letztlich dem Göttlichen entspringt und alle            Wesen wieder zum Göttlichen führt

(3)     Mit Ritualen können wir Gotteserfahrungen machen

 

Ein paar Worte zu Karma im Sinne von „Ritual“:

Rituale können uns helfen, Bhutas sichtbar werden zu lassen.

Im Sanskrit steht für „Wesen“ das Wort „Bhuta“. Das Wort Bhuta hat eine mehrfache Bedeutung: Zum einen sind damit alle Wesen, die existieren, gemeint. Das heißt also alle Menschen, Tiere und Pflanzen. Zum anderen werden mit Bhutas erdgebundene Geister bezeichnet und zum dritten versteht man unter Bhutas die Engelswesen. Zum vierten heißt Bhuta auch „Element“.

Wir können also sagen, dass Rituale helfen können, Zugang zu finden zu feinstofflichen Welten.

Wer regelmäßig täglich Pujas oder andere Rituale ausführt, wird feststellen, dass sich so etwas wie ein Kanal zur Feinstoffwelt öffnet. Ich selbst habe früher eine ganze Weile täglich eine Puja für mich gemacht.

Es ist nicht zu beschreiben, was dabei passiert. Irgendwie verstand ich plötzlich, was Puja überhaupt ist. Man kann es kaum in Worte fassen: Plötzlich steht da nicht mehr irgendeine Murti aus Stein oder Metall, sondern da ist wirklich ein Licht und eine Lichtenergie. Und man spürt irgendwann während der Puja den Kontakt zu einer feinstofflichen, einer höheren Welt. Man kann sich dann zum Instrument machen und fühlen, wie die Murti zum Kanal wird, durch den die göttliche Kraft, die Lichtenergie, in den ganzen Raum fließt.

Genauso ist es auch mit einer Homa, wo dann das physische Feuer wirklich zum Sitz von Agni, der Wesenheit des Feuers wird. Und Agni wird der Kanal, durch welchen göttliche Kraft spürbar wird. Das Feuer wird zur Murti, über die Gott wirkt.

Diese Wirkungen kann man erfahren, wenn man an einer Puja oder Homa teilnimmt und noch viel stärker, wenn man sie selbst ausführt. Wenn man sich dabei sehr konzentriert, kann man eine große machtvolle Wirkung spüren. Die Wirkung ist umso machtvoller, je regelmäßiger man dieses Ritual ausführt. Es kommt dieser Kontakt zur feinstofflichen Welt. Daher sagt Krishna, dass Yajna die Handlung (Karma) ist, welche die feinstoffliche Welt sichtbar werden lässt.