Suche
  • TIPP: Nutze die Suche, um bestimmte Verse zu finden.
  • z. B.: die Eingabe 01-21 bringt dir 1. Kapitel, 21 Vers.
Suche Menü

1. Ganesha und Vyasa

Vyasa diktiert Ganesha die Bhagavad Gita Die Mahabharata ist eine der beiden Hauptitihasas (Epen). „Maha“ bedeutet „groß“. Bharata war ein indischer König. Ein König, der ganz Indien vereint hat, der sehr spirituell war und im Alter die Selbstverwirklichung erreicht hat. Es heißt, dass es nichts im Leben gibt, was nicht in der Mahabharata geschrieben steht. Die Bhagavad Gita ist ein Teil der Mahabharata. Die Bhagavad Gita nun, als Teil der Mahabharata, wurde von einem Weisen namens, Vyasa, seinem Schreiber, Ganesha, um 3250 v.Chr. diktiert. Vyasa ist eine mythologische Figur. Er gilt als Teilinkarnation von Vishnu. „Vyasa“ wörtlich übersetzt heißt „Sammler“. Von ihm heißt es, dass er verschiedenste Schriften gesammelt hat.

Nach mythologischer Überlieferung hatten die Menschen vor Beginn des Kaliyugas ein fotografisches Gedächtnis. Sie brauchten nur etwas zu hören und konnten es dann vollständig und korrekt wiedergeben. Zu Beginn des Kaliyuga änderte sich das. Den Menschen wurde unterstellt, dass ihr Gedächtnis viel schlechter geworden ist. Deshalb war es wichtig und notwendig, alles, was vorher mündlich überliefert wurde, jetzt schriftlich niederzulegen. Vyasa, der dies erkannte, sammelte die Veden, die Puranas und auch die Überlieferung des Mahabharata und schrieb diese dann nieder. Dies brauchte sehr viel Zeit, und da Vyasa beständig älter wurde, fiel es ihm zunehmend schwerer, alles alleine aufzuschreiben. Deshalb wollte er für die Mahabharata einen Schreiber engagieren. Zuerst konnte er keinen finden, da alle, die er fragte, wussten, was für ein riesiges Werk das werden würde. Schließlich erklärte sich Ganesha dazu bereit. Allerdings stellte Ganesha Vyasa eine Bedingung. Er sagte: „Ich will nicht so viel Zeit mit dem Schreiben verlieren. Du musst mir das in einem Rutsch durchdiktieren. Wenn du stoppst werde ich aufhören zu schreiben.“

Vyasa schluckte erst einmal und meinte dann: „Okay, aber ich habe auch noch eine Bedingung. Du musst verstehen, was du niederschreibst. Wenn du etwas nicht verstehst, dann musst du aufhören zu schreiben und solange überlegen, bis du es verstanden hast. Dann kannst du weiter schreiben.“

Ganesha akzeptierte die Bedingung und Vyasa begann zu diktieren. Diese Bedingung gilt als mythologische Erklärung dafür, dass die Mahabharata über längere Stellen sehr einfach zu verstehen ist, und dann plötzlich wieder sehr schwer zu verstehen ist. Die Verse haben dann so tiefe Bedeutung, dass man lange darüber nachdenken muss. Es heißt, immer dann, wenn Vyasa in der Geschichte nicht mehr weiterkam, hat er ein paar ganz schwierige Dinge in die Geschichte eingebaut. So musste Ganesha länger überlegen. Vyasa konnte währenddessen in Ruhe überlegen, was als nächstes kommt. Das ist der Mythos hinter der Mahabharata.