Artikel in der Kategorie ‘02. Kapitel’
02-58 Kommentar Swami Sivananda
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02-58 Kommentar 2 von Sukadev
Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 58. Vers: Ziehe dich zurück in dein Selbst
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02-59 Devanagari Bhagavad Gita 2. Kapitel 59. Vers
विषया विनिवर्तन्ते निराहारस्य देहिनः |
रसवर्जं रसोऽप्यस्य परं दृष्ट्वा निवर्तते || २ ५९ ||
02-59 visaya vinivartante niraharasya dehinah rasa-varjam raso ’py asya param drishtva nivartate
viṣayā vinivartante
nirāhārasya dehinaḥ
rasavarjaṃ raso.apyasya
paraṃ dṛṣṭvā nivartate
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Vereinfachte Transkription:
02-59 Wort-für-Wort Übersetzung
viṣayāḥ – die Sinnesobjekte
vinivartante – wenden sich ab
nirāhārasya – der Enthaltsamkeit übt
dehinaḥ – vom Verkörperten (dem Selbst)
rasa-varjam – mit Ausnahme des Verlangens (rasa)
rasaḥ – das Verlangen
api – sogar
asya – sein
param – das Höchste
dṛṣṭvā – wenn er gesehen hat
nivartate – wendet sich ab
02-59 Die Sinnesobjekte wenden sich vom Enthaltsamen ab und lassen das Verlangen (zurück); aber auch sein Verlangen wendet sich ab, wenn er des Höchsten gewahr wird
02-59 Kommentar Sukadev
02-59 Kommentar Swami Sivananda
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02-59 Kommentar 2 von Sukadev
Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 59. Vers: Werde dir des Höchsten bewusst
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02-60 Devanagari Bhagavad Gita 2. Kapitel 60. Vers
यततो ह्यपि कौन्तेय पुरुषस्य विपश्चितः |
इन्द्रियाणि प्रमाथीनि हरन्ति प्रसभं मनः || २ ६० ||
02-60 yatato hy api kaunteya purushasya vipascitah indriyani pramathini haranti prasabham manah
yatato hyapi kaunteya
puruṣasya vipaścitaḥ
indriyāṇi pramāthīni
haranti prasabhaṃ manaḥ
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Vereinfachte Transkription:
02-60 Wort-für-Wort Übersetzung
yatataḥ – eines sich bemühenden
hi – denn
api – sogar
kaunteya – oh Sohn Kuntīs (Arjuna)
puruṣasya – Menschen
vipaścitaḥ – klugen
indriyāṇi – Sinne
pramāthīni – die zerrenden
haranti – rauben
prasabham – gewaltsam
manaḥ – den Geist
02-60 Die ungezähmten Sinne, Oh Arjuna, ziehen den Geist des Weisen mit großer Macht weg, mag dieser sich auch größte Mühe geben (sie zu kontrollieren)
02-60 Kommentar Sukadev
Selbst einem Weisen, wenn er noch nicht selbstverwirklicht ist, passiert es immer wieder, dass er die Kontrolle verliert. Diese Beobachtung kann uns trösten. Selbst wenn wir schon weise sind, kann es immer wieder Objekte geben, die unsere Sinne unkontrolliert werden lassen.
02-60 Kommentar Swami Sivananda
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02-60 Kommentar 2 von Sukadev
02-61 Devanagari Bhagavad Gita 2. Kapitel 61. Vers
तानि सर्वाणि संयम्य युक्त आसीत मत्परः |
वशे हि यस्येन्द्रियाणि तस्य प्रज्ञा प्रतिष्ठिता || २ ६१ ||
02-61 tani sarvani samyamya yukta asita mat-parah vase hi yasyendriyani tasya prajna pratisthita
tāni sarvāṇi saṃyamya
yukta āsīta matparaḥ
vaśe hi yasyendriyāṇi
tasya prajñā pratiṣṭhitā
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02-61 Wort-für-Wort Übersetzung
tāni – diese (Sinne)
sarvāṇi – alle
saṃyamya – beherrschend
yuktaḥ – konzentriert
āsīta – möge er sitzen
mat-paraḥ – auf mich (mat) ausgerichtet
vaśe – in (seiner) Gewalt (sind)
hi – denn
yasya – wessen
indriyāṇi – Sinne
tasya – dessen
prajñā – Weisheit
pratiṣṭhitā – (ist) fest begründet
02-61 Nachdem er sie alle gezügelt hat, sitze er unverwandt und versenke sich in Mich; die Erkenntnis des Menschen ist stetig, der seine Sinne beherrscht
02-61 Kommentar Sukadev
Krishna erzählt Arjuna, wie ein selbstverwirklichter Mensch sein sollte. Krishna identifiziert sich mit Gott. Wir sollen unsere Sinne zügeln, uns ruhig hinsetzen und uns dann in die göttliche Wirklichkeit versenken. Dies gilt auch als eine Meditationstechnik, die wir üben können. Wenn wir ein Mantra wiederholen, dann sind wir uns der göttlichen Gegenwart bewusst. Wenn wir unsere Sinne beherrschen, kann unsere Erkenntnis beständig wachsen und stetig sein. Wenn wir von unseren Sinnen immer wieder hin und her gerissen werden, verlieren wir das Wissen, da unser Buddhi in den Dienst der Sinne gebracht wird anstatt umgekehrt, die Sinne in den Dienst des Buddhi. Die meisten Menschen benutzen ihre Vernunft, um ihre Sinne zu befriedigen. Andere Menschen haben plötzlich den Wunsch nach einer Mango. Was könnten sie tun? Sie könnten sich überlegen, wo sie jetzt eine Mango herbekommen. Sie könnten eine andere Person fragen, wo es im Ort ein Lebensmittelgeschäft gibt. Sie könnten im Internet suchen, ob sie vielleicht die Telefonnummer von einem Geschäft herausbekommen und dann dort anrufen und fragen, ob sie Mangos haben. Falls ja überlegen sie sich weiter, wie sie dahin gelangen können. Sie benutzen ihren Intellekt um in den Genuss einer Mango zu gelangen. Wenn wir wirklich etwas wollen, dann nutzen wir unseren Intellekt, um genau das zu bekommen.
02-61 Kommentar Swami Sivananda
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02-61 Kommentar 2 von Sukadev
Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 61. Vers: Der Übende zieht alle Sinne zurück
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02-62 Devanagari Bhagavad Gita 2. Kapitel 62. Vers
ध्यायतो विषयान्पुंसः सङ्गस्तेषूपजायते |
सङ्गात्संजायते कामः कामात्क्रोधोऽभिजायते || २ ६२ ||
02-62 dhyayato visayan pumsah sangas tesupajayate sangat sanjayate kamah kamat krodho ’bhijayate
dhyāyato viṣayānpuṃsaḥ
saṅgasteṣūpajāyate
saṅgātsaṃjāyate kāmaḥ
kāmātkrodho.abhijāyate
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Vereinfachte Transkription:
02-62 Wort-für-Wort Übersetzung
dhyāyato – nachdenkenden
viṣayān – über Sinnesobjekte
puṃsaḥ – einem Menschen
saṅgaḥ – Anhaftung
teṣu – an diese
upajāyate – entsteht
saṅgāt – aus Anhaftung
saṃjāyate – entsteht
kāmaḥ – Verlangen
kāmāt – aus Verlangen
krodhaḥ – Zorn
abhijāyate – entsteht
02-62 Durch den Gedanken an die Dinge entsteht Verhaftung an sie; aus Verhaftung werden Wünsche geboren; aus dem Wunsch entsteht Zorn
02-62 Kommentar Swami Sivananda
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02-62 Kommentar 2 von Sukadev
Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 62. Vers: Durch Gedanken an Dinge entsteht Verhaftung
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02-63 Devanagari Bhagavad Gita 2. Kapitel 63. Vers
क्रोधाद्भवति संमोहः संमोहात्स्मृतिविभ्रमः |
स्मृतिभ्रंशाद् बुद्धिनाशो बुद्धिनाशात्प्रणश्यति || २ ६३ ||
02-63 krodhad bhavati sammohah sammohat smriti-vibhramah smriti-bhramsad buddhi-naso buddhi-nasat pranasyati
krodhādbhavati saṃmohaḥ
saṃmohātsmṛtivibhramaḥ
smṛtibhraṃśād buddhināśo
buddhināśātpraṇaśyati
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Vereinfachte Transkription:
02-63 Wort-für-Wort Übersetzung
krodhāt – aus Zorn
bhavati – entsteht
saṃmohaḥ – Verwirrung
saṃmohāt – aus Verwirrung
smṛti-vibhramaḥ – Verlust der Erinnerung (smṛti)
smṛti-bhraṃśāt – aus dem Verlust der Erinnerung
buddhi-nāśaḥ – Zerstörung der Vernunft (buddhi)
buddhi-nāśāt – aufgrund der Zerstörung der Vernunft
praṇaśyati – geht man zugrunde
02-63 Aus Ärger entsteht Täuschung; aus Täuschung der Verlust der Erinnerung; aus dem Verlust der Erinnerung die Zerstörung der Unterscheidung; durch die Zerstörung der Unterscheidung geht er zugrunde
02-63 Kommentar Sukadev
Krishna lehrt uns, wie wir schrittweise der Maya verfallen und in Dukha, dem Leiden, gefangen sind. Zuerst haben wir einen kleinen Gedanken, wie z.B. den Gedanken an eine Mango. Dann entwickeln wir Verhaftung und denken: „Wäre doch toll, wenn ich jetzt eine Mango hätte.“ Das zieht den tiefen Wunsch nach, dass man jetzt unbedingt eine Mango braucht. Dann setzt man sich ins Auto und fährt zum Supermarkt. Vorher hat man noch in dem Supermarkt angerufen und sie haben einem beteuert, dass sie reife Mangos haben. Als man aber im Supermarkt ankommt, liegen nur steinharte grüne Mangos im Regal. Wir werden ärgerlich, zornig. Wenn wir ärgerlich, zornig sind, dann sind wir getäuscht. Wir haben vergessen, dass es eigentlich nur ein kleiner Wunsch war und die Mango eigentlich gar nicht so wichtig ist. Wir haben vergessen, dass wir eigentlich mal gesagt haben, wir wollten die Selbstverwirklichung erreichen und, um sie zu erreichen, wollten wir eigentlich liebevoll Ahimsa üben. Aber anstatt Ahimsa zu üben, haben wir unsere Unterscheidungskraft verloren und beschimpfen jemand gänzlich Unschuldigen. Was kann die Verkäuferin dafür, dass ihre Vorgängerin etwas gesagt hat, was gar nicht wahr ist oder wenn gerade vorher ein Kunde im Geschäft war, der die einzigen fünf reifen Mangos aufgekauft hat.
02-63 Kommentar Swami Sivananda
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02-63 Kommentar 2 von Sukadev
Bhagavad Gita, 2. Kapitel, 63. Vers: Ärger und seine Folgen
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Krishna spricht:
02-64 Devanagari Bhagavad Gita 2. Kapitel 64. Vers
रागद्वेषविमुक्तैस्तु विषयानिन्द्रियैश्चरन् |
आत्मवश्यैर्विधेयात्मा प्रसादमधिगच्छति || २ ६४ ||
02-64 raga-dvesa-vimuktais tu visayan indriyais caran atma-vasyair vidheyatma prasadam adhigacchati
rāgadveṣavimuktaistu
viṣayānindriyaiścaran
ātmavaśyairvidheyātmā
prasādamadhigacchati
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Vereinfachte Transkription:
raga-dvesa-vimuktais tu
visayan indriyais caran
atma-vasyair vidheyatma
prasadam adhigacchati
02-64 Wort-für-Wort Übersetzung
rāga-dveṣa-vimuktaiḥ – frei von Zuneigung (rāga) und Abneigung (dveṣa)
tu – aber
viṣayān – die Sinnesobjekte
indriyaiḥ – mit Sinnen
caran – aufnehmend
ātma-vaśyaiḥ – selbstbeherrschten
vidheya-ātmā – ein selbstbeherrschter (Mensch)
prasādam – Frieden
adhigacchati – erlangt