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18-04 Kommentar Sukadev

„Bester der Bharatas“ ist ein Beiname von Arjuna. Er stammt aus dem Herrschergeschlecht der Bharatas. In der Bhagavad Gita wird vieles in die drei Kategorien von Sattwa, Rajas und Tamas eingeteilt: Sattwa – rein, zum GlĂŒck fĂŒhrend, erhaben, Herzens öffnend, erweiternd. Rajas – unruhig machend, gierig …

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18-05 Kommentar Sukadev

Krishna empfiehlt uns diese drei Arten von Handlungen, um uns zu lĂ€utern und spirituell zu wachsen. Umgekehrt können wir auch sagen, jede Handlung sollten wir auch als eines davon ansehen, als Opfer, als Gabe oder als Askese-/VerzichtĂŒbung. 1. Yajna, Opfer. Im engsten Sinne bedeutet Yajna ein …

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18-06 Kommentar Sukadev

Auch an “gute” Handlungen wie Yajna, Dana und Tapas soll man sich nicht verhaften. BestĂ€ndig und konsequent darin zu sein, ist gut, sich damit völlig zu identifizieren und daran zu haften ist nicht so gut. Nehmen wir ein Beispiel fĂŒr das Anhaften an seiner spiritueller Praxis …

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18-07 Kommentar Sukadev

Seiner Verantwortung nicht gerecht zu werden oder unverantwortlich zu handeln ist nicht korrekt. Es gibt bestimmte Dinge, die liegen klar in unserer Verantwortung. Dabei gilt in vielerlei Hinsicht, wer „A“ gesagt hat, muss auch „B“ sagen. NatĂŒrlich gibt es immer Grenzsituationen, und nicht alles gilt unter …

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18-08 Kommentar Sukadev

Wenn man eine notwendige Handlung unterlĂ€sst, weil sie einem zu anstrengend ist, gilt das als rajasiger oder auch tamasiger Verzicht. Ebenso, wenn man z.B. seine eigentlichen Aufgaben vernachlĂ€ssigt, weil einem etwas anderes mehr Spass macht. Das ist keine echte Entsagung und hilft einem in seiner spirituellen …

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18-09 Kommentar Sukadev

Handlungen auszufĂŒhren ohne dabei an der Handlung selbst zu hĂ€ngen und ohne Wunsch nach Belohnung ist sattwig. Man macht Ă€ußerlich dasselbe wie andere auch, aber mit dieser inneren Einstellung der Entsagung, des Nicht-Daran-HĂ€ngens und deshalb ist man im Frieden. Intrinsische und extrinsische Motivation Das entspricht dem …

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18-10 Kommentar Sukadev

Normalerweise klingt „Entsagung“ nicht sehr erstrebenswert in unserer hedonistisch geprĂ€gten Welt. Genießen gilt da mehr als entsagen. – Was willst du lieber sein, ein Genießender oder ein Entsagender? – „Genießen“ klingt in unserer westlichen Lebensphilosophie, von der Werbung tatkrĂ€ftig unterstĂŒtzt, entschieden besser, freudevoller, moderner. Aber das …

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18-11 Kommentar Sukadev

Wie in der Bhagavad Gita schon öfter betont, ist es auf der physischen Ebene, in dieser Welt, nicht möglich, ganz auf Handlungen zu verzichten. Handlungen können Karma schaffen, also neue Ursachen setzen, und damit letztlich auch neue Probleme, neue Aufgaben usw. nach sich ziehen. Wenn wir …

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18-12 Kommentar Sukadev

Die „dreifache Frucht von Handlung“ kann gut, schlecht oder gemischt sein.  Patanjali schreibt im Yoga Sutra, „FĂŒr einen Yogi ist Karma weder weiß noch schwarz, fĂŒr andere ist es von dreierlei Art.“ (Bh.G. IV.7) Es ist natĂŒrlich immer die Frage, was ist gut, was ist schlecht? …

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18-13 Kommentar Sukadev

Gemeint sind hier die Ursachen sowohl von Handlungen wie auch von Karma. Hier folgt jetzt die philosophische und eher abstrakte BegrĂŒndung. Das Klassifizieren und AufzĂ€hlen, das typisch fĂŒr die Sankhya-Philosophie ist, hilft oft, etwas Abstand zu gewinnen. Die fĂŒnf Ursachen sind:

18-14 Kommentar Sukadev

Das sind also fĂŒnf verschiedene Aspekte bzw. Voraussetzungen, die beim Handeln allgemein und beim Schaffen bzw. Ausleben von Karma beteiligt sind. 1) Es braucht einen Körper, eine konkrete Form, wo dieses Geschehen stattfindet. Angenommen, es findet jenseits der Verkörperung statt oder auf dem Sirius, dann ist …

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18-16 Kommentar Sukadev

Wenn wir denken, „Ich mache alles.“, sind wir irregefĂŒhrt, denn all diese fĂŒnf Faktoren verbinden uns auch immer mit einem kosmischen Ganzen. IrregefĂŒhrt in verschiedener Hinsicht: 1) Dieser Körper alleine kann gar nichts machen. Der Körper braucht Nahrung, er braucht etwas zu trinken, er braucht Luft. …

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18-17 Kommentar Sukadev

„Frei von Ichgedanken„ – die Erkenntnis, „Ich bin nicht der Handelnde“, wie oben beschrieben. „Wessen Verstehen nicht von gut oder böse gefĂ€rbt ist“ – Da muss man wieder aufpassen, dass man den Vers nicht isoliert betrachtet und falsch interpretiert, zum Beispiel fĂŒr willkĂŒrliche oder unethische Handlungen. …

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18-18 Kommentar Sukadev

Hier gibt uns Krishna noch weitere Klassifikationen fĂŒr Handlung und Karma, nĂ€mlich zwei dreifache Grundlagen: 1) Erkenntnis, ein zu Erkennendes und einen Erkennenden: Beim Karma geht es immer auch darum, etwas zu lernen. Daher muss es jemanden geben, der etwas erkennt. Und ganz konkret gibt es …

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18-19 Kommentar Sukadev

In den nĂ€chsten Versen erklĂ€rt Krishna das Wesen von Erkenntnis, Handlung und demjenigen, der die Handlung ausfĂŒhrt bzw. das Karma erlebt, unter dem Gesichtspunkt der drei Gunas, also der drei Grundeigenschaften Sattwa, Rajas und Tamas.

18-21 Kommentar Sukadev

Wenn wir denken, ich bin anders als du, alles ist getrennt und ich kleiner einsamer Schlumpf muss gegen den Rest der Welt kÀmpfen, kommen wir ins Rajas, in die Unruhe, Angst, Unsicherheit, AggressivitÀt usw. hinein.

18-22 Kommentar Sukadev

Menschen sind oft einseitig oder einspurig in ihrem Denken. Sie denken, alles hinge irgendwie an einer einzigen Sache. Überwindung des Tunnelblicks Einige Beispiele – Manche Menschen beziehen alles nur auf sich. Sie denken, alle Menschen dĂ€chten stĂ€ndig nur an sie und alles, was andere Menschen tun, …

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18-28 Kommentar Sukadev

All diese wichtigen Dinge muss Krishna immer wieder erwĂ€hnen: ohne Anhaftung, ohne Ich-Gedanken, aber gleichzeitig auch bestĂ€ndig und mit Begeisterung. So wiederhole auch ich mich wieder und wieder: Man erlebt es unter spirituellen Aspiranten immer wieder, dass Menschen nachlĂ€ssig und unbestĂ€ndig werden im Namen von angeblicher …

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18-30 Kommentar Sukadev

Buddhi, der Intellekt, die Unterscheidungs- und Willenskraft, spielen eine wichtige Rolle. Oft herrscht immer noch das Vorurteil, beim Yoga gehe es nur um Intuition, um das Gegenteil von Intellekt und Ratio. Das stimmt nicht. Yoga umfasst sehr wohl neben Liebe, intuitivem Verstehen, emotionaler Öffnung, neben Körperarbeit …

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18-35 Kommentar Sukadev

Wie schon mehrmals betont, gehört zu einem wirklich sattwigen Lebensstil auch BestĂ€ndigkeit. Aber diese BestĂ€ndigkeit kann auch wieder sattwig, rajasig oder tamasig sein. Eine rajasige BestĂ€ndigkeit Ă€ußert sich zum Beispiel als Anhaftung, Identifikation, Nicht-loslassen-können, Streben nach egoistischen Zielen. Tamasige BestĂ€ndigkeit drĂŒckt sich zum Beispiel aus als …

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18-37 Kommentar Sukadev

Manche Dinge auf dem spirituellen Weg sind am Anfang wie Gift und nachher wie Nektar. FĂŒr manche Menschen ist morgens um fĂŒnf Uhr aufzustehen, um dann um sechs Uhr Pranayama (AtemĂŒbungen) zu machen, zunĂ€chst wie Gift. Wenn man es lange genug durchzieht, ist es wie Nektar, …

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18-40 Kommentar Sukadev

Von den drei Eigenschaften Sattwa, Rajas und Tamas leitet Krishna in den folgenden Versen ĂŒber zu den Pflichten, die sich aus der eigenen Wesensnatur, Swabhava und Prakriti, ergeben. Er zeigt das am Beispiel der Kasten, also der sozialen Schichten auf, interpretiert die Schicht aber nicht sozial- …

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18-41 Kommentar Sukadev

Objektiv gesehen war das Kastensystem in Indien ein Mittel der UnterdrĂŒckung der niederen Kasten mit einer religiösen BegrĂŒndung. Krishna hat es einfach uminterpretiert. Es gab ĂŒbrigens schon vor Tausenden von Jahren in Indien ganze Bewegungen, wo das Kastensystem aufgeweicht wurde. Zum Beispiel wurde gesagt, ein Vaishnava …

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18-42 Kommentar Sukadev

Als Brahmanas werden diejenigen bezeichnet, denen es um die Erkenntnis der Wahrheit geht. Wem es tief von innen heraus darum geht, Gott zu erfahren, Gott zu erkennen, zum Höchsten zu kommen, und fĂŒr wen dieses Streben das Wichtigste ist im Leben ist, der ist ein Brahmana.

18-43 Kommentar Sukadev

Kshatriya ist jemand, dem es darum geht, Gerechtigkeit, eine gerechte Ordnung zu schaffen. Jemand, der sich gerne fĂŒr das Gemeinwesen einsetzt und dafĂŒr sorgen will, dass alles gut lĂ€uft. Er ist bereit, Verantwortung zu ĂŒbernehmen und sich fĂŒr das Gemeinswesen zu engagieren. Kshatriya ist zwar traditionell …

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18-44 Kommentar Sukadev

Ein Vaishya ist jemand, der Geld verdienen will. Er zieht seine Befriedigung daraus, wirtschaftlichen Erfolg zu haben und darĂŒber gesellschaftliches Ansehen zu erlangen. Ein Shudra will sich nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig engagieren, sondern ein bequemes Leben fĂŒhren. Solange er ein Dach ĂŒber dem Kopf, etwas anzuziehen, zu essen …

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18-45 Kommentar Sukadev

Wenn man seinen Aufgaben, die sich aus der eigenen Grunddisposition ergeben, folgt, sie so gut erfĂŒllt wie man kann, dann kommt man in seiner Entwicklung weiter, unabhĂ€ngig davon, ob man sich in Politik oder Wirtschaft engagiert oder ein eher zurĂŒckgezogenes Leben fĂŒhrt. Auch hier interpretiert Krishna …

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18-46 Kommentar Sukadev

Was auch immer unsere Lebenssituation sein mag – wenn wir alles nach bestem Wissen und Gewissen machen, uns als Instrument Gottes fĂŒhlen und alles Gott darbringen, dann wachsen wir mit unserer Pflicht und unseren Aufgaben und erreichen das Höchste.

18-47 Kommentar Sukadev

Wir sollten nicht vor unseren Aufgaben davonlaufen, die sich aus unserer Lebenssituation, aus unserer Veranlagung und unseren Talenten ergeben, und uns nicht stattdessen um alles Mögliche andere kĂŒmmern. Wir sollten uns auch davor hĂŒten, stĂ€ndig zu schauen, was andere machen und ihnen RatschlĂ€ge und Tipps zu …

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18-48 Kommentar Sukadev

Da steckt auch wieder eine Menge Weisheit drin. Erstens, wir haben eine bestimmte Pflicht und Aufgabe – zum Beispiel, uns um unser Kind oder unseren Partner oder Elternteil zu kĂŒmmern, oder ein bestimmtes Projekt durchzufĂŒhren. Dabei werden wir feststellen, wir werden es nie perfekt machen können. …

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18-49 Kommentar Sukadev

Entweder durch Entsagung im engeren Sinn – also als Sannyasin, als Mönch, sofern das in der Wesensnatur angelegt ist – oder durch Entsagung im weiteren Sinn, wie von Krishna in der Bhagavad Gita ausfĂŒhrlich dargelegt, nĂ€mlich durch Entsagung auf die FrĂŒchte der Handlung, wird man frei …

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18-53 Kommentar Sukadev

Diese Verse fassen den ganzen spirituellen Übungsweg, ĂŒber den Krishna ausfĂŒhrlich gesprochen hat, nochmals zusammen. Notwendige Requisiten, um Selbstverwirklichung zu erreichen, und somit das, was wir ĂŒben können sind: – BestĂ€ndigkeit, – Beherrschung der nach außen gerichteten Sinne und WĂŒnsche, – Überwinden einseitiger Zu- und Abneigungen, …

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18-54 Kommentar Sukadev

Das ist die Frucht, wenn wir das Höchste erreichen: Wir sind frei von Leid, von quĂ€lenden WĂŒnschen, die Unruhe verursachen, gleichmĂŒtig und eine große Liebe zu Gott und allen Geschöpfen erfĂŒllt uns ganz natĂŒrlicherweise.

18-56 Kommentar Sukadev

Hier vollzieht Krishna wieder den fĂŒr die Bhagavad Gita typischen Wechsel vom Jnana Yoga– zum Bhakti Yoga-Standpunkt bzw. zur Vermischung von beidem. Wenn die Beherrschung der Sinne und WĂŒnsche, Konzentration und Meditation trotz aller BemĂŒhung schwer fĂ€llt und wir das GefĂŒhl haben, zu stagnieren oder sich …

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