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18-18 Kommentar Sukadev

Hier gibt uns Krishna noch weitere Klassifikationen für Handlung und Karma, nämlich zwei dreifache Grundlagen:

1) Erkenntnis, ein zu Erkennendes und einen Erkennenden: Beim Karma geht es immer auch darum, etwas zu lernen. Daher muss es jemanden geben, der etwas erkennt. Und ganz konkret gibt es in jeder Handlung etwas, was ich jetzt, in diesem Moment, erkenne.

Das Erkennen spielt sich auf auf zwei Ebenen ab. Zum einen, man ist da, in der Situation, mit Bewusstheit und man erfährt gerade etwas. Das, was man in diesem Moment erfährt, ist die Erkenntnis aus der Handlung oder in der Handlung. Aber die Erfahrung hat ja auch einen Sinn, welcher manchmal tiefer liegt als das, was wir in diesem Moment erkennen. Es gibt darüber hinaus noch etwas, was zu erkennen und zu lernen ist.

Ein Beispiel: Du gehst zu deinem Auto und möchtest losfahren. Es startet nicht. Um das überhaupt zu bemerken, musst du mit deinem Bewusstsein da sein. Wenn es am Tag vorher oder danach, wo du gar nicht fahren willst, nicht starten würde, dann bedrückt es dich nicht weiter, weil du ja nichts davon weißt. Ein Erkennender, Wahrnehmender, muss da sein. Dann folgt zunächst die offensichtliche Erkenntnis, und zwar sowohl intellektuell „Aha, das Auto springt nicht an“, wie auch emotional, vielleicht Ärger, vielleicht Angst, ob du rechtzeitig nach Hause oder zur Arbeit kommst usw. „Verliere ich dann meinen Job, wenn ich nicht rechtzeitig da bin? Wenn ich den Job verliere, kann ich dann noch meine Miete bezahlen? Wenn ich die Miete nicht bezahlen kann, geht dann meine Beziehung in die Brüche? Wenn meine Beziehung in die Brüche geht…“ Der Geist schafft manchmal solche Endlosschleifen. Man kann also feststellen: „Das erkenne ich jetzt gerade intellektuell wie auch emotional.“

Dann folgt der übergeordnete Erkenntnisschritt: Es muss auch eine Lektion darin liegen. Zwar soll man sich das Hirn nicht zu sehr zermartern, welche Lektion darin liegen könnte, aber grundsätzlich nimmt man an, es passiert mir nicht einfach nur so, es ist nicht nur ein Erkennender und eine Erkenntnis da, sondern es gibt noch etwas, was darüber hinaus zu erkennen und zu erfahren ist: Nach dieser Erfahrung werde ich klüger sein als vorher. Vielleicht hilft sie mir zur Entwicklung von Gottvertrauen, Selbstvertrauen, oder von Geduld oder Loslassen.Ich lerne zum Beispiel meine Schüchternheit zu überwinden und jemanden um Hilfe zu bitten. Oder ich lasse innerlich los, bemühe mich um Hilfe und habe das feste Vertrauen, dass ich trotzdem rechtzeitig ankommen werde. Ich werde spirituell fortgeschrittener sein als vorher. Diese feste Überzeugung können wir haben. Sie kann uns in schwierigen Situationen helfen, souveräner damit umzugehen.

2) „Organ, Handlung und Handelnder“ als dreifache Karma-Grundlage.

Auf der einen Seite passiert mir etwas. Zum anderen tue ich auch etwas. Und dafür gibt es einmal ein Organ, das handelt, nämlich Körper, Geist usw.; zum zweiten den Handelnden, also das Bewusstsein, das etwas tut; und drittens die Handlung. Etwas passiert, ich erfahre es und lerne daraus. Aber ich lerne nicht nur daraus, sondern ich muss auch reagieren. Dazu braucht es jemanden, der reagiert, also Bewusstsein. Der Handelnde, das Bewusstsein, braucht dazu ein Organ, einen Körper, um sich auszudrücken und dann passiert auch etwas, nämlich die Handlung.