18-20 Kommentar Sukadev
Sattwige Erkenntnis ist, wenn wir erkennen, dass hinter allem eine höhere unvergängliche Essenz ist.
Sattwige Erkenntnis ist, wenn wir erkennen, dass hinter allem eine höhere unvergängliche Essenz ist.
Wenn wir denken, ich bin anders als du, alles ist getrennt und ich kleiner einsamer Schlumpf muss gegen den Rest der Welt kämpfen, kommen wir ins Rajas, in die Unruhe, Angst, Unsicherheit, Aggressivität usw. hinein.
Menschen sind oft einseitig oder einspurig in ihrem Denken. Sie denken, alles hinge irgendwie an einer einzigen Sache. Überwindung des Tunnelblicks Einige Beispiele – Manche Menschen beziehen alles nur auf sich. Sie denken, alle Menschen dächten ständig nur an sie und alles, was andere Menschen tun, …
Die nächsten drei Verse sagen uns, wie der Handelnde beschaffen sein sollte, um sattwig zu sein, bzw. wann er als rajasig oder tamasig gilt:
All diese wichtigen Dinge muss Krishna immer wieder erwähnen: ohne Anhaftung, ohne Ich-Gedanken, aber gleichzeitig auch beständig und mit Begeisterung. So wiederhole auch ich mich wieder und wieder: Man erlebt es unter spirituellen Aspiranten immer wieder, dass Menschen nachlässig und unbeständig werden im Namen von angeblicher …
Auch die Buddhi, der Intellekt, kann sattwig, rajasig und tamasig geprägt sein.
Buddhi, der Intellekt, die Unterscheidungs- und Willenskraft, spielen eine wichtige Rolle. Oft herrscht immer noch das Vorurteil, beim Yoga gehe es nur um Intuition, um das Gegenteil von Intellekt und Ratio. Das stimmt nicht. Yoga umfasst sehr wohl neben Liebe, intuitivem Verstehen, emotionaler Öffnung, neben Körperarbeit …
Die nächsten drei Verse beschreiben die sattwige, rajasige und tamasige Ausprägung von Beständigkeit:
Wie schon mehrmals betont, gehört zu einem wirklich sattwigen Lebensstil auch Beständigkeit. Aber diese Beständigkeit kann auch wieder sattwig, rajasig oder tamasig sein. Eine rajasige Beständigkeit äußert sich zum Beispiel als Anhaftung, Identifikation, Nicht-loslassen-können, Streben nach egoistischen Zielen. Tamasige Beständigkeit drückt sich zum Beispiel aus als …
Letztlich ist damit auch die Freude gemeint, die aus Süchten stammt.
Objektiv gesehen war das Kastensystem in Indien ein Mittel der Unterdrückung der niederen Kasten mit einer religiösen Begründung. Krishna hat es einfach uminterpretiert. Es gab übrigens schon vor Tausenden von Jahren in Indien ganze Bewegungen, wo das Kastensystem aufgeweicht wurde. Zum Beispiel wurde gesagt, ein Vaishnava …
Als Brahmanas werden diejenigen bezeichnet, denen es um die Erkenntnis der Wahrheit geht. Wem es tief von innen heraus darum geht, Gott zu erfahren, Gott zu erkennen, zum Höchsten zu kommen, und für wen dieses Streben das Wichtigste ist im Leben ist, der ist ein Brahmana.
Kshatriya ist jemand, dem es darum geht, Gerechtigkeit, eine gerechte Ordnung zu schaffen. Jemand, der sich gerne für das Gemeinwesen einsetzt und dafür sorgen will, dass alles gut läuft. Er ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und sich für das Gemeinswesen zu engagieren. Kshatriya ist zwar traditionell …
Ein Vaishya ist jemand, der Geld verdienen will. Er zieht seine Befriedigung daraus, wirtschaftlichen Erfolg zu haben und darüber gesellschaftliches Ansehen zu erlangen. Ein Shudra will sich nicht übermäßig engagieren, sondern ein bequemes Leben führen. Solange er ein Dach über dem Kopf, etwas anzuziehen, zu essen …
Wenn man seinen Aufgaben, die sich aus der eigenen Grunddisposition ergeben, folgt, sie so gut erfüllt wie man kann, dann kommt man in seiner Entwicklung weiter, unabhängig davon, ob man sich in Politik oder Wirtschaft engagiert oder ein eher zurückgezogenes Leben führt. Auch hier interpretiert Krishna …
Was auch immer unsere Lebenssituation sein mag – wenn wir alles nach bestem Wissen und Gewissen machen, uns als Instrument Gottes fühlen und alles Gott darbringen, dann wachsen wir mit unserer Pflicht und unseren Aufgaben und erreichen das Höchste.
Wir sollten nicht vor unseren Aufgaben davonlaufen, die sich aus unserer Lebenssituation, aus unserer Veranlagung und unseren Talenten ergeben, und uns nicht stattdessen um alles Mögliche andere kümmern. Wir sollten uns auch davor hüten, ständig zu schauen, was andere machen und ihnen Ratschläge und Tipps zu …
Da steckt auch wieder eine Menge Weisheit drin. Erstens, wir haben eine bestimmte Pflicht und Aufgabe – zum Beispiel, uns um unser Kind oder unseren Partner oder Elternteil zu kümmern, oder ein bestimmtes Projekt durchzuführen. Dabei werden wir feststellen, wir werden es nie perfekt machen können. …
Diese Verse fassen den ganzen spirituellen Übungsweg, über den Krishna ausführlich gesprochen hat, nochmals zusammen. Notwendige Requisiten, um Selbstverwirklichung zu erreichen, und somit das, was wir üben können sind: – Beständigkeit, – Beherrschung der nach außen gerichteten Sinne und Wünsche, – Überwinden einseitiger Zu- und Abneigungen, …
Das ist die Frucht, wenn wir das Höchste erreichen: Wir sind frei von Leid, von quälenden Wünschen, die Unruhe verursachen, gleichmütig und eine große Liebe zu Gott und allen Geschöpfen erfüllt uns ganz natürlicherweise.
Hier vollzieht Krishna wieder den für die Bhagavad Gita typischen Wechsel vom Jnana Yoga– zum Bhakti Yoga-Standpunkt bzw. zur Vermischung von beidem. Wenn die Beherrschung der Sinne und Wünsche, Konzentration und Meditation trotz aller Bemühung schwer fällt und wir das Gefühl haben, zu stagnieren oder sich …
Beginne damit, dich ganz an Gott zu richten und sieh Gott als das höchste Ziel. Parallel nutzt du deine Unterscheidungskraft und triffst deine Entscheidung. Bei aller Hingabe müssen wir irgendwann auch Entscheidungen treffen. Es reicht nicht aus, zu sagen, „Oh Gott, Dein Wille geschehe“ und passiv …
Es gilt, den Geist auf Gott zu richten und auf Gott zu vertrauen, dann wird die göttliche Gnade helfen, alle Hindernisse zu überwinden.
Was tief in einem angelegt ist an Samskaras, Eindrücken im Unterbewusstsein, muss und wird sich irgendwann ausdrücken. Wenn wir es nicht selbst bewusst annehmen, wird die kosmische Ordnung Mittel und Wege finden, uns immer wieder in solche Situationen zu bringen, bis wir die Aufgabe angehen.
Diese Erfahrung haben die meisten vielleicht schon einmal gemacht, sei es im Großen oder im Kleinen. Wenn wir uns wirklich aus ganzem Herzen an Gott, an eine höhere Intelligenz, wenden, dann fühlen wir uns oft plötzlich geborgen und geführt.
Nachdem Krishna Arjuna 18 Kapitel lang immer wieder verschiedenste Aspekte sowohl einer höheren Philosophie wie auch des praktischen Handelns, mit ethischen Prinzipien und Entscheidungsgrundlagen für bestmögliches Handeln gegeben hat, entlässt er ihn jetzt in die Freiheit. Er überlässt Arjuna die Entscheidung. „…nachdem du all das überlegt …
Innerhalb des 18. Kapitels, welches insgesamt bereits eine Zusammenfassung der Lehre der Bhagavad Gita ist, folgt jetzt in den letzten Versen nochmals eine Wiederholung und Verdichtung auf das Wesentliche.
“Sarva-dharman parityajya mam ekam sharanam vraja. Aham tva sarva-papebhyo moksayisyami ma shucah.” Dieser Vers wird in den Yoga Vidya Ashrams jeden Morgen und jeden Abend am Ende des Arati, der Lichtzeremonie, rezitiert. Dharma heißt Pflicht, Aufgaben. Papas sind “Sünden”, Fehler, unkorrektes Verhalten. Der Begriff “papa” ist …
Um Missverständnissen vorzubeugen und der Anarchie nicht Tür und Tor zu öffnen, relativiert Krishna hier den Vers 66. Denn in Verbindung mit Vers 63 könnte man ihn als Freibrief für jedwedes Handeln interpretieren, auch für unethisches Handeln nach dem Motto: „Lass’ Dharma Dharma sein, ich brauche …
Wenn wir die Bhagavad Gita und andere Schriften studieren und darüber nachdenken ist das wie Jnana Yajna, ein Opfer, das wir Gott darbringen können. Das Studium der Bhagavad Gita selbst ist unsere Gabe an Gott.
Die Bhagavad Gita ist stellenweise schwierig. Es ist gut, wenn wir darüber nachdenken und die Aussagen verstehen. Wenn wir trotzdem einige Passagen nicht verstehen, aber mit Respekt und Ehrerbietung zuhören oder lesen, hilft selbst das, uns spirituell zu entwickeln, entfaltet sich trotzdem die Intuition. Unter anderem …
Arjuna ist also am Ende klar, was er zu tun hat. Das Geniale in der Bhagavad Gita ist, dass im Rahmen der Frage nach der richtigen Entscheidung in einer schwierigen Situation alle wichtigen Fragen des spirituellen Lebens behandelt werden, insbesondere, wie wir unseren Alltag spiritualisieren können. …