Kapitel 3, Vers 37

Deutsche Übersetzung:

Daraus entstehen intuitives Hören, Fühlen, Sehen, Schmecken und Riechen.

Sanskrit Text:

tataḥ prātibha-srāvāṇa-vedana-ādarśa-āsvāda-vārtā jāyante ||37||

ततः प्रातिभस्रावाणवेदनादर्शास्वादवार्ता जायन्ते ॥३७॥

tatah pratibha sravana vedana adarsha asvada varta jayante ||37||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • tataḥ = daher, davon
  • prātibha = intuitiv, Essenz
  • śrāvaṇa = Gehör
  • vedana = Fühlen
  • ādarśa = Sehen
  • āsvāda = Schmecken
  • vārtā = Geruch, riechen
  • jāyante = erzeugt, geboren, geht hervor, entsteht

Kommentar

Swami Vishnu gibt in seinem Kommentar zu diesem Vers noch ein kosmisches Gesetz an, das wir auch schon kennengelernt haben, nämlich das Gesetz der Entsagung. Wenn wir einer Sache wirklich vom Herzen her entsagt haben – nicht aus Egoismus, um zu zeigen, wie großartig wir sind, worauf wir alles verzichten können, auch nicht aus einer Laune heraus –, sondern für Gott, für das Selbst, für das, was wir von innen heraus spüren, was getan werden muß – wenn wir das tun, dann kommt alles im Überfluß auf uns zu. Wir bekommen sowohl äußere Dinge, die wir brauchen oder haben wollen, als auch Intuition, geistige Kräfte, u.s.w. Wenn wir geistigen Kräften hinterherrennen, bekommen wir durch Übung zwar auch eine gewisse Meisterschaft, aber eigentlich gerade dann, wenn wir sie vermeiden, kommen sie.

Patanjali sagt also hier, wenn es uns nur um das Höhere Selbst geht, bekommen wir intuitives Gehör, Blick, Geschmack und Geruch und letztlich auch feineres Gefühl.

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