Deutsche Übersetzung:
Sein Fluß wird durch Wiederholung ruhig.
Sanskrit Text:
tasya praśānta-vāhitā saṁskārat ||10||
तस्य प्रशान्तवाहिता संस्कारत् ॥१०॥
tasya prashanta vahita sanskarat ||10||
Wort-für-Wort-Übersetzung:
- tasya = sein (des nirodha-pariṇāma)
- praśānta = ruhig, ungestört
- vāhitā = Fluss
- saṁskāra = (wiederholter) Eindruck
Kommentar
Wenn wir regelmäßig unsere Gedanken beherrschen, positive Gedanken erzeugen, dann führt das schließlich zu einem ungestörten Fluß.
Den Geist zu erziehen, ist wie einen Hund zu erziehen. Wenn man in der Erziehung konsequent ist, dann macht er alles, was man will. Wenn man inkonsequent ist, hat man ein ständiges Tauziehen. Und das ist weder für den Hund noch für den Menschen gut. Kindererziehung ist wieder etwas anderes, denn wir wollen unsere Kinder ja nicht dressieren. Außerdem läßt sich der Mensch glücklicherweise nicht dressieren. Wir hatten in diesem Jahrhundert genügend Experimente, wo Machthaber versucht haben, ihre Untertanen umzuerziehen. Es hat nicht geklappt. Das einzige, was sie geschafft haben, war, den Glauben an Gott zu ruinieren. Das ist zum Beispiel der Hauptunterschied zwischen Ost- und Westdeutschen. In Westdeutschland glauben nach einer Umfrage in den neunziger Jahren 73 % der Menschen an Gott, in Ostdeutschland nur 20 %. In den letzten Jahren ist die Tendenz allerdings wieder leicht steigend.
Man kann den Menschen nicht dressieren, weil er nicht nur samskaras (Eindrücke aus früheren Leben) hat, sondern auch buddhi (Intellekt). Es ist auch nicht Aufgabe der Kindererziehung, das Kind zu dressieren. Aber ein Hund hat kein buddhi, deshalb kann man ihn dressieren. Und unseren unterbewußten Geist, die Teile des Geistes, die auch im Menschen ähnlich funktionieren wie in den Tieren, nämlich manas und chitta, und die uns zunächst einmal stören, können wir auch ausbilden, wie wir ein Tier ausbilden können. Wenn dieser Teil des Geistes langsam beherrscht ist, wird er zu unserem gehorsamen Diener. Dann fühlen wir uns wohl und der unterbewußte Geist auch.