Kapitel 4, Vers 19

Deutsche Übersetzung:

Weil er wahrnehmbar ist, ist der Geist nicht selbst-erleuchtend.

Sanskrit Text:

na tat-svābhāsaṁ dṛśyatvāt ||19||

न तत्स्वाभासं दृश्यत्वात् ॥१९॥

na tat svabhasam drishyatvat ||19||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • na = nicht
  • tat = dessen
  • svā = selbst
  • bhāsa = erleuchtend, leuchtend, erkennend
  • svā-bhāsam = selbst erleuchtend, selbst erkennend
  • dṛśyatvāt = Wahrnehmbarkeit, ein wahrnehmbares Objekt

Kommentar

Der Geist an sich erkennt nichts. Er erkennt deshalb, weil purusha als Bewußtsein in ihm ist.

Er ist dem Mond vergleichbar. Der Mond strahlt nicht selbst, sondern spiegelt nur die Sonne. Und ein Spiegel hat keine Farbe an sich, sondern gibt seine Umgebung wider. Auch ein Bergkristall hat keine Farbe, sondern nimmt von seiner Umgebung die jeweilige Färbung an. Unser Gemüt, unser Geist nimmt nicht selbst etwas wahr und schafft auch nicht selbst etwas, sondern er nimmt die Farbe der Objekte an. Er kann auch aus der Erinnerung heraus die Farbe von früheren Objekten annehmen. Er kann die Farben auch mischen und so Kreativität entwickeln. Aber die Erkenntnis kommt von purusha.

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