Kapitel 2, Vers 30

Deutsche Übersetzung:

Die yamas bestehen aus Nicht-Verletzen, Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen, Enthaltsamkeit und Unbestechlichkeit.

Sanskrit Text:

ahiṁsā-satya-asteya brahmacarya-aparigrahāḥ yamāḥ ||30||

अहिंसासत्यास्तेय ब्रह्मचर्यापरिग्रहाः यमाः ॥३०॥

ahimsa satya asteya brahmacharya aparigrahah yamah ||30||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • ahiṁsā = nicht verletzen, Gewaltlosigkeit
  • satya = Wahrhaftigkeit, die Wahrheit sagen, nicht lügen
  • asteya = nicht stehlen
  • brahma = Gott, ein höheres Ideal
  • carya = wandeln in
  • brahmacarya = Wandeln im Bewusstsein eines höheren Ideals, im Bewusstsein Gottes handeln, Mönch-Sein, das Zölibat
  • leben, Enthaltsamkeit
  • aparigrahā = Unbestechlichkeit, nicht Horten, Anspruchslosigkeit
  • yamā = Regeln im Umgang mit anderen

2 Gedanken zu „Kapitel 2, Vers 30“

  1. Man sollte also die eigene Erfahrung mit der Welt (V18) und ihrer und der eigenen Kräfte (V23) mit dem Einhalten der 5 yamas in Einklang bringen. Wenn ich also den Wunsch nach der Erfahrung von Reichtum habe, dann ist es ok dafür all meine Kräfte einzusetzen, insofern ich es rechtschaffen verdiene (Wahrhaftigkeit, Nichtstehlen), bei der Erfahrung seines Besitzens Unterscheidung übe (Enthaltsamkeit), und es dann für wohltätige Zwecke ausgebe (Unbestechlichkeit).
    Nur was die Erfahrung von Sexualität angeht wird meist eher Zurückhaltung angeraten…

  2. Die yamas erscheinen identisch mit den letzten fünf der Zehn Gebote: Du sollst nicht morden (ahimsa), Du sollst nicht die Ehe brechen (brahmacarya), Du sollst nicht stehlen (asteya), Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen (satya), Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus/Frau/Besitz (aparigrahā, Unbestechlichkeit), was nochmal die universelle Gültigkeit unterstreicht.

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