11-38 Kommentar Swami Sivananda
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Bhagavad Gita, 11. Kapitel, 38. Vers: Arjuna betet jetzt zu Krishna
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vāyuryamo ’gnirvaruṇaḥ śaśāṅkaḥ
prajāpatistvaṃ prapitāmahaśca
namo namaste ’stu sahasrakṛtvaḥ
punaśca bhūyo ’pi namo namaste
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vāyuḥ – Vāyu „Wind“
yamaḥ – Yama, der Totengott
agniḥ – Agni „Feuer“
varuṇaḥ – Varuṇa
śaśa-aṅkaḥ – der Mond, „der mit dem Hasenmal“
prajā-patiḥ – Prajāpati, „Herr (pati) der Geschöpfe (prajā)“
tvam – du (bist)
prapitāmahaḥ – der Urgroßvater
ca – und
namaḥ – Verehrung
namaḥ – Verehrung
te – dir
astu – sei
sahasra-kṛtvaḥ – tausendfach
punaḥ – wiederum
ca – und
bhūyaḥ – mehr
api – noch
namaḥ – Verehrung
namaḥ – Verehrung
te – dir
Auch die verschiedenen Engelswesen, die verschiedene Aufgaben im Universum haben, sind nichts anderes als Manifestationen von Gott.
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Bhagavad Gita, 11. Kapitel, 39. Vers: Bitte nimm meine überfließende Hingabe an dich an
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namaḥ purastādatha pṛṣṭhataste
namo ’stu te sarvata eva sarva
anantavīryāmitavikramastvaṃ
sarvaṃ samāpnoṣi tato ’si sarvaḥ
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namaḥ – Verehrung
purastāt – von vorn
atha – und
pṛṣṭhataḥ – von hinten
te – dir
namaḥ – Verehrung
astu – sei
te – dir
sarvataḥ – von allen Seiten
eva – wahrlich
sarva – oh Alles
ananta-vīrya-amita-vikramaḥ – du bist von unendlicher (ananta) Macht (vīrya) und unermesslicher (amita) Kühnheit
(vikrama)
tvam – du
sarvam – alles
samāpnoṣi – du erfüllst („vollendest“)
tataḥ – daher
asi – bist (du)
sarvaḥ – alles
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Bhagavad Gita, 11. Kapitel, 40. Vers: Oh, Gott Krishna, Du bist alles
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sakheti matvā prasabhaṃ yaduktaṃ
he kṛṣṇa he yādava he sakheti
ajānatā mahimānaṃ tavedaṃ
mayā pramādātpraṇayena vā.api
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sakhā – ein Freund
iti – so
matvā – denkend
prasabham – ungestüm, im Überschwang
yat – was
uktam – gesagt wurde
he – he
kṛṣṇa – Kṛṣṇa
he – he
yādava – Yādava
he – he
sakhe – Freund
iti – so
ajānatā – nicht kennend
mahimānam – Größe
tava – deine
idam – das
mayā – von mir
pramādāt – (geschah) aus Nachlässigkeit
praṇayena – aus Liebe
vā – oder
api – auch
Jetzt rutscht Arjuna wieder ins Normalbewusstsein, vermengt dabei die Erfahrungen der verschiedenen Ebenen. Arjuna vergisst, dass er selbst auch die Seele des ganzen Universums ist. Jetzt bekommt er plötzlich ein schlechtes Gewissen.
Bhagavad Gita, 11. Kapitel, 41. und 42. Vers: Krishna, bitte vergib mir meine Unwissenheit als Du mein Freund warst
yaccāvahāsārthamasatkṛto ’si
vihāraśayyāsanabhojaneṣu
eko ’thavāpyacyuta tatsamakṣaṃ
tatkṣāmaye tvāmahamaprameyam
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Vereinfachte Transkription:
yat – wenn
ca – und
avahāsa-artham – im Scherz, „um des Scherzes (avahāsa) willen (artha)“
asat-kṛtaḥ – beleidigt worden, „schlecht (asat) behandelt (kṛta) worden“
asi – (du) bist
vihāra-śayyā-āsana-bhojaneṣu – beim Zeitvertreib (vihāra), beim Liegen (śayyā), Sitzen (āsana), Essen (bhojana)
ekaḥ – allein
atha vā – oder
api – auch
acyuta – oh Unerschütterlicher (Kṛṣṇa)
tat-samakṣam – in Gegenwart (samakṣa) jener (anderen)
tat – dafür
kṣāmaye – bitte um Vergebung
tvām – dich
aham – ich
aprameyam – den Unermesslichen
Du merkst, Arjuna kommt Schritt für Schritt aus dieser erweiterten Bewusstseinserweiterungserfahrung heraus. Er hat Krishna gebeten: „Bitte steh mir bei!“ Und jetzt kommt er ein wenig zurück und plötzlich fällt ihm auf, was er vielleicht alles aus Unwissen heraus falsch gemacht haben könnte und bittet um Vergebung. Und das können wir auch machen, wenn wir aus einem höheren Bewusstsein kommen und sehen, was wir alles falsch gemacht haben oder scheinbar falsch gemacht haben.
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pitāsi lokasya carācarasya
tvamasya pūjyaśca gururgarīyān
na tvatsamo ’styabhyadhikaḥ kuto ’nyo
lokatraye ’pyapratimaprabhāva
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pitā – der Vater
asi – bist
lokasya – Welt
cara-acarasya – bewegten (cara) und unbewegten (acara)
tvam – du
asya – dieser
pūjyaḥ – (du bist) zu verehren
ca – und
guruḥ – Lehrer, Meister
garīyān – als bedeutendster
na – nicht
tvat-samaḥ – der dir (tvat) gleich (sama) ist
asti – existiert
abhyadhikaḥ – der (dir) überlegen ist
kutaḥ – wieviel weniger („woher“)
anyaḥ – ein anderer
loka-traye – in den drei (traya) Welten (loka)
api – sogar
apratima-prabhāva – oh du von unvergleichlicher (apratima) Macht (prabhāva
Im 11. Kapitel erhält man auch eine Reihe von Ratschlägen, was man nach einer solchen Bewusstseinserweiterungserfahrung machen kann. Etwas sehr wichtiges ist, dem Gefühl von Verehrung und Dankbarkeit Raum zu geben. Verehrung, Dankbarkeit und Hingabe helfen, dass die aufwühlende Erfahrung von Bewusstseinserweiterung als etwas sehr Wertvolles im Gedächtnis bleibt.
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Bhagavad Gita, 11. Kapitel, 43. Vers: Gott, der wichtigste Aspekt im Leben
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tasmātpraṇamya praṇidhāya kāyaṃ
prasādaye tvāmahamīśamīḍyam
piteva putrasya sakheva sakhyuḥ
priyaḥ priyāyārhasi deva soḍhum
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tasmāt – deshalb
praṇamya – indem ich mich verneige
praṇidhāya – indem ich niederwerfe
kāyam – (meinen) Körper
prasādaye – bitte um Gnade
tvām – dich
aham – ich
īśam – Herrn
īḍyam – den anbetungswürdigen
pitā – ein Vater
iva – wie
putrasya – (seinem) Sohn
sakhā – ein Freund
iva – wie
sakhyuḥ – (seinem) Freund
priyaḥ – ein Geliebter
priyāyāḥ – (seiner) Geliebten (vergibt)
arhasi – (so) sollst du
deva – oh Gott
soḍhum – (mir) vergeben; (mir gegenüber) nachsichtig sein
Arjuna drückt zunächst seine Demut aus und erfleht Vergebung. Dann fordert er sie fast. So ist das im Bhakti, dem Weg der vermenschlichten Gottesliebe: Zunächst nimmt man an, dass Gott einem zürnen kann. Dann bittet man Gott, einem zu vergeben. Schließlich verlangt man sie fast von Gott, man hat das Gefühl, man hätte Anspruch auf Vergebung… Was zählt, ist die Hingabe an Gott. Das ist wie in einer Beziehung zwischen zwei Menschen. Da geht es auch nicht um Logik. Wichtig ist, dass man die Beziehung vertieft und Liebe entwickelt.