10-12 Kommentar Swami Sivananda
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āhustvāmṛṣayaḥ sarve
devarṣirnāradastathā
asito devalo vyāsaḥ
svayaṃ caiva bravīṣi me
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Vereinfachte Transkription:
āhuḥ – (so) nennen
tvām – dich
ṛṣayaḥ – Seher (ṛṣi)
sarve – alle
deva-ṛṣiḥ – der göttliche Seher
nāradaḥ – Nārada
tathā – ebenso
asitaḥ – Asita
devalaḥ – Devala
vyāsaḥ – Vyāsa
svayam – (du) selbst
ca eva – und
bravīṣi – sagst (es)
me – mir
Arjuna war ein Freund von Krishna, sogar ein Jugendfreund. Zu Krishnas Lebzeiten gab es mehrere Weise, die seine wahre Natur als Manifestation Gottes, als Inkarnation Gottes schon erkannt hatten. Arjuna hatte die Aussagen dieser Weisen zwar gehört, aber ihnen wenig Bedeutung zugemessen. Wenn ein Freund einen anderen Freund mag und er plötzlich hört, dass dieser ganz besonders machtvoll und großartig ist, bleibt er trotzdem ein Freund. Bei wahren Freunden spielt es keine Rolle, ob der Mensch gerade Konzernlenker oder Bundeskanzler ist oder ob er abgesetzt worden ist. So auch für Arjuna, der mit Krishna schon zum gleichen Guru gegangen ist und zusammen gelernt hat. Später gingen sie gemeinsam auf Pilgerreisen, dann wurde Krishna ein König, Arjuna nur ein Prinz, später sogar nur Exil-Prinz. Und zwischendurch hörte Arjuna, dass Krishna Brahman (der höchste Herr) ist. Dies hatte ihn aber nicht weiter beeindruckt. Arjuna und Krishna blieben einander in Freundschaft verbunden. Und jetzt erzählt Krishna Arjuna von seiner göttlichen Natur. So kommt es, dass Arjuna beginnt, Krishna als Manifestation Gottes zu verehren.
Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 13. Vers: Höre die Worte der Heiligen
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sarvametadṛtaṃ manye
yanmāṃ vadasi keśava
na hi te bhagavanvyaktiṃ
vidurdevā na dānavāḥ
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sarvam – alles
etat – das
ṛtam – für wahr
manye – ich halte
yat – was
mām – mir
vadasi – du sagst
keśava – oh Keśava (Arjuna)
na – weder
hi – denn
te – dein(e)
bhagavan – oh Erhabener
vyaktim – Erscheinen, Manifestation
viduḥ – kennen
devāḥ – die Götter
na – noch
dānavāḥ – die Dämonen
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Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 14. Vers und 15. Vers: Arjuna erkennt die Wahrheit Krishnas
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svayamevātmanātmānaṃ
vettha tvaṃ puruṣottama
bhūtabhāvana bhūteśa
devadeva jagatpate
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Vereinfachte Transkription:
svayam – selbst
eva – wahrlich
ātmanā – durch (dein) Selbst
ātmānam – dich selbst
vettha – erkennst
tvam – du
puruṣa-uttama – oh höchster (parama) Geist (puruṣa)
bhūta-bhāvana – oh Schöpfer (bhāvana) der Wesen (bhūta)
bhūta-īśa – oh Herr (īśa) der Wesen (bhūta)
deva-deva – oh Gott der Götter
jagat-pate – oh Herr (pati) der Welt (jagat)
Hierin steckt große Weisheit. Nur Gott selbst kennt sich selbst. Als Mensch können wir Gott niemals kennen. Aber wir können die Einheit mit Gott verwirklichen. Und durch Gott, der in uns ist, können wir Gott erkennen.
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vaktumarhasyaśeṣeṇa
divyā hyātmavibhūtayaḥ
yābhirvibhūtibhirlokān
imāṃstvaṃ vyāpya tiṣṭhasi
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Vereinfachte Transkription:
vaktum – verkünden
arhasi – du sollst
aśeṣeṇa – restlos
divyāḥ – göttlichen
hi – gewiss
ātma-vibhūtayaḥ – deine eigenen (ātma) Herrlichkeiten, Entfaltungen (vibhūti)
yābhiḥ – durch welche
vibhūtibhiḥ – die Herrlichkeiten, Entfaltungen
lokān – Welten
imān – diese
tvam – du
vyāpya tiṣṭhasi – durchdringst
Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 16. Vers und 17. Vers: Arjuna fragt: „Wie soll ich Dich erkennen?
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kathaṃ vidyāmahaṃ yogiṃstvāṃ sadā paricintayan
keṣu keṣu ca bhāveṣu cintyo.asi bhagavanmayā
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katham – wie
vidyām – soll erkennen
aham – ich
yogin – oh Yogi
tvām – dich
sadā – immer
paricintayan – indem ich an (dich) denke
keṣu keṣu – in welcherlei
ca – und
bhāveṣu – Daseinsformen, Dingen
cintyaḥ – vorstellbar
asi – bist du
bhagavan – oh Erhabener
mayā – für mich („durch mich“)
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vistareṇātmano yogaṃ
vibhūtiṃ ca janārdana
bhūyaḥ kathaya tṛptirhi
śṛṇvato nāsti me.amṛtam
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vistareṇa – ausführlich
ātmanaḥ – deine eigene
yogam – Yogakraft, mystische Kraft
vibhūtim – Herrlichkeit, Entfaltung
ca – und
janārdana – oh Janārdana „Bedränger der Menschen“ (Kṛṣṇa)
bhūyaḥ – erneut, weiter
kathaya – beschreibe
tṛptiḥ – ein Genug („Sättigung“)
hi – denn
śṛṇvataḥ – da ich höre
na – nicht
asti – gibt es
me – für mich
amṛtam – (diesen) Nektar (deiner Worte)
Arjuna ist nun voller Enthusiasmus und Liebe. Jetzt versteht er, dass Krishna das Allumfassende und Unendliche ist. Aber er weiß nicht, wie er ihn nun weiter verehren soll. Er möchte erfahren, wie er über Krishna meditieren kann, wie er von einem intellektuellem Verstehen zu echter Verwirklichung und Erkenntnis kommt.
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Bhagavad Gita, 10. Kapitel, 18. Vers: Sage mir, was ist Deine Yogamacht
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śrībhagavānuvāca
hanta te kathayiṣyāmi
divyā hyātmavibhūtayaḥ
prādhānyataḥ kuruśreṣṭha
nāstyanto vistarasya me
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