05-26 kama-krodha-vimuktanam yatinam yata-cetasam abhito brahma-nirvanam vartate viditatmanam
kāmakrodhaviyuktānāṃ
yatīnāṃ yatacetasām
abhito brahmanirvāṇaṃ
vartate viditātmanām
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Vereinfachte Transkription:
kāmakrodhaviyuktānāṃ
yatīnāṃ yatacetasām
abhito brahmanirvāṇaṃ
vartate viditātmanām
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Vereinfachte Transkription:
kāma-krodha-viyuktānām – die frei (viyukta) sind von Begierde (kāma) und Zorn (krodha)
yatīnām – für die Asketen
yata-cetasām – die ihren Geist (cetas) beherrscht (yata) haben
abhitaḥ – von allen Seiten
brahma-nirvāṇam – das Erlöschen (nirvāṇa) im Brahman
vartate – geschieht
vidita-ātmanām – die ihr Selbst (ātman) erkannt (vidita) haben
Wer allen Handlungen entsagt und Shravana (Hören der Schriften), Manana (Reflexion) und Nididhyasana (Meditation) praktiziert, in Brahman wurzelt und sich ständig der Selbsterkenntnis widmet, erlangt augenblicklich Befreiung, Moksha (Kaivalya Moksha). Karma Yoga führt Schritt für Schritt zu Moksha (Krama Mukti). Erst kommt die Reinigung des Geistes, dann Wissen, dann Verzicht auf alle Handlungen und schließlich Moksha.
sparśānkṛtvā bahirbāhyāṃścakṣuścaivāntare bhruvoḥ
prāṇāpānau samau kṛtvā nāsābhyantaracāriṇau
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Vereinfachte Transkription:
sparśān – Kontakte (der Sinnesorgane mit den Sinnesobjekten)
kṛtvā bahiḥ – indem er ausschließt
bāhyān – die äußeren
cakṣuḥ – den Blick
ca eva – und
antare – zwischen
bhruvoḥ – die beiden Augenbrauen (richtet)
prāṇa-apānau – aus- und einströmenden Atem
samau kṛtvā – gleichmäßig (fließen) läßt
nāsā-abhyantara-cāriṇau – den in (abhyantara) den Nasenlöchern (nāsā) fließenden (cārin)
Die Verse 27 und 28 handeln vom Yoga der Meditation (Dhyana). Die äußeren Objekte oder Kontakte sind der Klang und die anderen Sinnesobjekte. Wenn der Geist nicht an die äußeren Dinge denkt, werden sie aus dem Geist verdrängt. Die Sinne sind die Tore oder Straßen, durch die der Klang und andere Sinnesobjekte in den Geist gelangen. ›Muni‹ ist ein Mensch, der Manana praktiziert, das ist Reflexion oder Kontemplation.
yatendriyamanobuddhirmunirmokṣaparāyaṇaḥ
vigatecchābhayakrodho yaḥ sadā mukta eva saḥ
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Vereinfachte Transkription:
yata-indriya-manaḥ-buddhiḥ – Sinne (indriya), Geist (manas) und Verstand (buddhi) beherrscht (yata) hat
muniḥ – der Weise
mokṣa-para-ayaṇaḥ – als höchstes Ziel (para-ayaṇaḥ) Befreiung (mokṣa) hat
vigata-icchā-bhaya-krodhaḥ – frei von Wunsch (icchā), Furcht (bhaya) und Zorn (krodha) ist
yaḥ – welcher
sadā – für immer
muktaḥ – befreit
eva – wahrlich
saḥ – der (ist)
bhoktāraṃ yajñatapasāṃ
sarvalokamaheśvaram
suhṛdaṃ sarvabhūtānāṃ
jñātvā māṃ śāntimṛcchati
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Vereinfachte Transkription:
bhoktāram – als den Genießer
yajña-tapasām – von Opfern (yajña) und Askese (tapas)
sarva-loka-mahā-īśvaram – als den großen Herrn (mahā-īśvara) über alle (sarva) Welten (loka)
suhṛdam – als den Freund
sarva-bhūtānām – aller (sarva) Wesen (bhūta)
jñātvā – indem man erkennt
mām – mich
śāntim – Frieden
ṛcchati – erreicht man
Ich bin der Herr aller Opfer und Askesen. Ich bin ihr Urheber, ihr Ziel und ihr Gott. Ich bin der Freund aller Wesen, der ihnen Gutes tut, ohne etwas dafür zu erwarten. Ich bin es, der die Früchte aus allen Handlungen spendet, und ich bin der stille Beobachter ihres Geistes, ihrer Gedanken und Handlungen, da ich in ihren Herzen wohne. Wenn sie Mich kennen, erlangen sie Frieden und Befreiung, Moksha (Erlösung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod und von allem Elend und allem Kummer der Welt). (Vgl.V.15; IX.24)
OM tatsaditi śrīmad bhagavadgītāsūpaniṣatsu
brahmavidyāyāṃ yogaśāstre śrīkṛṣṇārjunasaṃvāde
saṃnyāsayogo nāma paṃcamo ’dhyāyaḥ
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