Artikel mit dem Schlagwort ‘10. Kapitel 6. Vers’
महर्षयः सप्त पूर्वे चत्वारो मनवस्तथा |
10-06 maharsayah sapta purve catvaro manavas tatha mad-bhava manasa jata yesham loka imah prajah
maharṣayaḥ sapta pūrve
catvāro manavastathā
madbhāvā mānasā jātā
yeṣāṃ loka imāḥ prajāḥ
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10-06 Wort-für-Wort Übersetzung
mahā-ṛṣayaḥ – großen (mahā) Weisen (ṛṣi)
sapta – die sieben
pūrve – alten
catvāraḥ – die vier
manavaḥ – Stammväter (manu)
tathā – sowie
mat-bhāvāḥ – ihr Entstehen (bhāva) geschah aus mir (mat)
mānasāḥ – geistig
jātāḥ – sie wurden geboren
yeṣām – von welchen (herstammen)
loke – in der Welt
imāḥ – die
prajāḥ – Geschöpfe
10-06 Die sieben großen Weisen, die vier Alten und auch die Manus, die Kräfte gleich Mir besitzen (weil der Geist auf Mich gerichtet ist), wurden aus (Meinem) Geist geboren; aus ihnen entstehen die Geschöpfe in dieser Welt
10-06 Kommentar Sukadev
Eine der vielen hinduistischen Schöpfungsmythen besagt, dass zuerst die großen Weisen geschaffen wurden und dann alles andere. Das ist eine etwas andere Schöpfungsgeschichte als wir sie von der Darwinschen Evolutionslehre her kennen. In der modernen Evolutionsbiologie lernt man, dass aus Einzellern Bakterien entstanden, dann Mehrzeller, daraus Pflanzen, daraus irgendwann Fische, Amphibien, dann Echsen, daraus Säugetiere, dann Primaten, daraus die Hominiden und irgendwann der Homo Sapiens und schließlich der Homo Sapiens Sapiens, also der heutige Mensch. Aber ich sehe keinen wirklichen Widerspruch zwischen den indischen (bzw. biblischen) Schöpfungsmythen und moderner Biologie. Zum einen sollten Mythen nicht wörtlich verstanden werden. Zum anderen beziehen sie sich oft nicht auf dieses physische Universum. Z.b. gelten die Manus als subtile, feinstoffliche Wesen ohne physischen Körper.
10-06 Kommentar Swami Sivananda
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