Bhakti Sutra 71

narada-bhakti-sutra-71

Deutsche Übersetzung

Wenn Menschen auf Erden weilen, die Gott so lieben, frohlocken ihre Vorfahren, die Götter tanzen vor Freude, und diese Erde erhält einen Erretter.

Sanskrit Text

  • modante pitaro nṛtyanti devatāḥ sanāthā ceyaṃ bhūr bhavati ।। 71 ।।
  • मोदन्ते पितरो नृत्यन्ति देवताः सनाथा चेयं भूर्भवति ।। ७१ ।।
  • modante pitaro nrityanti devatah sanatha cheyam bhur bhavati || 71 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • modante : freuen sich (mud)
  • pitaraḥ : die Vorväter, Ahnen („Väter“, Pitri)
  • nṛtyanti : tanzen (nṛt)
  • devatāḥ : die Götter („Gottheiten“, Devata)
  • sa-nāthā : (durch sie) mit einem Beschützer (Sa-Natha)
  • ca : und (Cha)
  • iyam : diese (Iyam)
  • bhūḥ : Erde (Bhu)
  • bhavati : wird versehen („ist“, bhū)     ।। 71 ।।

Lesen

Narada, der Autor des Bhakti Sutra, schreibt: Wenn Menschen auf Erden weilen, die Gott so bedingungslos lieben, frohlocken ihre Vorfahren, die Götter tanzen vor Freude. Diese Erde erhält einen Retter. Wenn Menschen auf Erden weilen, die Gott so lieben, kann man zum einen sagen, ja Du kannst schauen, wen gibt es dort, der Gott so liebt. Es gibt natürlich auch Menschen, die Gott im kleineren Maße lieben. Du kannst dich auf sie einstimmen. Du kannst dich anstecken lassen von dieser Freude. Große Gottesverehrer gibt es überall. Wir finden sie zum Beispiel auch in Yoga Vidya Ashrams. Dort gibt es solche, die große Freude an Gott haben. Das sind nicht oft die, die auf der Bühne sitzen. Das sind nicht oft die, die im Vordergrund sind, aber man merkt es, wenn sie Mantra singen, verklärt sich ihr Gesicht. Wenn sie aus dem Mantra-Singen herauskommen, strahlen sie etwas aus. Wenn sie ihre Arbeit tun, murren und knurren sie nicht, sondern sie tun, was zu tun ist. Sie sind erfüllt dabei und haben weiter diesen Glanz in ihren Augen. Und es gibt natürlich die ganz großen Gottesverehrer, wie eben Swami Sivananda, wie Anandamayi Ma, wie so viele andere. In ihrer Gegenwart spürt man diese Freude. Narada sagt hier, auch die Vorfahren freuen sich also die Pitrīs. In Indien spielen auch die Pitrīs, die Vorfahren eine gewisse Rolle. Auch im Westen hat ja zum Beispiel das Familienstellen gezeigt, dass nicht nur die Menschen von Wichtigkeit sind, die im physischen Körper jetzt da sind, sondern auch die Toten haben einen Einfluss auf die Lebenden; nicht nur über die Gene, nicht nur über die Erziehung, sondern auch über vieles andere. Und so, wenn du selbst auf dem spirituellen Weg bist, dann solltest du dir keine Angst machen oder Bedenken haben, oh jetzt führe ich den Familienbetrieb nicht fort, oh, was heißt das für die ganze Familientradition? Oder ja, was soll ich denn machen, meine Eltern, erwarten das. Nein, im Gegenteil ist es so, deine Vorfahren frohlocken, wenn sie sehen, dass du von Gottesliebe erfüllt bist. Du gibst ihnen auch Kraft und Stärke. Das Beste, was du sogar für deine Eltern tun kannst, deine Geschwister, deine Vorfahren, ist Gottesliebe zu kultivieren. Und er sagt noch weiter, die Engel, die Götter tanzen vor Freude. Auch die Engelswesen freuen sich, wenn da jemand ist, der große Gottesliebe hat. Du kannst die Hilfe der Engelswesen anrufen. Was hier steht – Devas – das wird hier übersetzt als Götter. Da ist jetzt nicht gemeint, dass es verschiedene Götter gibt, aber es gibt Feinstoffwesen, die man im Christentum als Engel bezeichnen würde, also Feinstoffwesen. Die freuen sich auch, wenn sie sehen, dass da jemand so stark leuchtet, diese Hingabe hat. Sie freuen sich. Und diese Erde erhält einen Retter. Große Heilige und Weise sind letztlich auch die Retter dieser Erde. Also, mit diesen Versen will Narada uns zum einen dazu veranlassen, die großen Bhaktas, die großen Heiligen mit Ehrerbietung zu behandeln, sich bewusst zu machen, das ist nicht irgendjemand. Das ist etwas ganz Großartiges, dass es solche Menschen gibt. Und zum zweiten will er uns auch sagen, indem du dich selbst bemühst, in deiner Bhakti zu wachsen, machst du den höchsten Dienst an Gott, den es überhaupt geben kann.

 

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