Bhakti Sutra 16

Narada Bhakti Sutra 16

Deutsche Übersetzung

Vyasa, der Sohn des Parashara, erklärt Bhakti als Hingabe an Werke der Verehrung und ähnliche Tätigkeiten (Puja-adishu).

Sanskrit Text

  • pūjādiṣv anurāga iti pārāśaryaḥ ।। 16 ।।
  • पूजादिष्वनुराग इति पाराशर्यः ।। १६ ।।
  • pujadishv anuraga iti parasharyah || 16 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • pūjādiṣu : zu Verehrungsritualen (Puja) usw. (ādi, Adi)
  • anurāgaḥ : (Bhakti ist) Liebe, Zuneigung (Anuraga)
  • iti : so (sagt, Iti)
  • pārāśaryaḥ : Parasharya (Vyasa), der Sohn des Parashara     ।। 16 ।।

Kommentar von Sukadev Bretz

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Vyasa, der Sohn des Parashara, erklärt Bhakti als Hingabe an Werke der Verehrung und ähnliche Tätigkeiten, Puja Adishu. In diesem Vers ist Narada dabei, die Merkmale göttlicher Liebe zu beschreiben und er gibt jetzt einige Beispiele. Insbesondere erwähnt er hier Vyasa. In den nächsten Versen gibt er wieder was Garga sagt, und schließlich was Shandilya sagt. Diese Menschen haben Bhakti gelebt, denn Bhakti ist keine Angelegenheit von Schriftgelehrtentum, sondern Bhakti bedeutet Gottesliebe, Hingabe an Gott.

Vyasa war ein ganz großer Weiser und Heiliger. Vyasa heißt übersetzt Sammler und Zusammensteller, bzw. auch Schriftsteller. Er hat die Veden gesammelt und niedergeschrieben. Er hat sie in vier Teile aufgeteilt und sie verschiedenen Rishis gegeben. Vyasa hat die Mahabharata geschrieben und auch eine Version des Bhakti Sutra. Außerdem hat er das Brahma Sutra geschrieben. Weiterhin hat er seinem Sohn Shukadeva die 18 Puranas erzählt. Vyasa war ein Weiser, ein Jnani, aber er war auch ein Bhakta. So wie es in der Bhagavatam beschrieben ist, hatte er eine besondere Hingabe zu Krishna gehabt.

Vyasa war auch der Vater verschiedener Persönlichkeiten in der Mahabharata. Narada sagt nun hier, Vyasa hat Bhakti als Hingabe erklärt und diese Hingabe als Puja Adishu erläutert. Puja heißt „Verehrungsritual“ und Adishu heißt „und ähnliche Tätigkeiten“. Dieser Vers sagt, dass eine Definition von Bhakti die Ausübung von Hingabepraktiken ist, also Gottesverehrungen. Pujas und ähnliches kann heißen formelle Pujas.

Bei Yoga Vidya haben wir jeden Tag Pujas. Auch im Rahmen der 4-wöchigen Yogalehrer-Ausbildung haben wir einmal im Monat eine Puja. Wir haben täglich Homas und machen in jedem Satsang auch Arati. Solche Handlungen auszuführen ist auch Bhakti. Es gibt natürlich auch kleinere Ausdrücke der Verehrung. Du kannst einen Altar haben vor dem du dich verneigst. Du kannst auf dem Altar eine Kerze oder ein Räucherstäbchen darbringen. Du kannst eine Blume oder einen Stein auf dem Altar darbringen. Du kannst selbst kleine Arati lernen. Dies sind gute Weisen um Bhakti zu entwickeln.

Diese kleinen Rituale der Verehrung Gottes sind gute Praktiken, um deine Hingabe an Gott zu kultivieren und dein Bhakti zu erweitern. Entscheide für dich selber welche Rituale zum Erlangen der Gottesliebe für dich die richtigen sind. Richtest du dir einen schönen Altar ein, den du pflegst und vor dem du meditierst. Dabei kannst du vor jeder Meditation eine angezündete Kerze drei Mal schwenken und dich verneigen, um die Meditation Gott zu widmen.

Auch könntest du, bevor du aus dem Haus gehst, kurz noch einmal vor dem Altar stehen bleiben und dich verneigen. Oder wenn du nach Hause kommst, nicht gleich zum Esstisch, ins Büro oder auf Facebook gehen, sondern erst einmal zum Altar und dich dort in Stille verneigen. Wenn du draußen bist, kannst du dort auch ein kleines Ritual machen und für einen Augenblick die Sonne, einen Baum, eine Wolke usw. anschauen und das Göttliche darin erkennen.

Überlege dir einige Bhakti Praktiken, die du in deinen Alltag integrieren kannst, um Gottesliebe zu erzeugen und zu erfahren.

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