Bhakti Sutra 39

Narada Bhakti Sutra 39

Deutsche Übersetzung

Es ist schwierig, einen Heiligen zu treffen und aus seiner Gesellschaft Nutzen zu ziehen; doch ist der Einfluß eines solchen Wesens subtil und unfaßbar und unfehlbar in seiner Wirkung.

Sanskrit Text

  • mahatsaṅgas tu durlabho’gamyo’moghaś ca ।। 39 ।।
  • महत्सङ्गस्तु दुर्लभोऽगम्योऽमोघश्च ।। ३९ ।।
  • mahatsangas tu durlabho’gamyo’moghash cha || 39 ||

Wort-für-Wort-Übersetzung:

  • mahat-saṅgaḥ : Gemeinschaft (Sanga) mit den Edlen („Großen“, Mahat)
  • tu : aber, jedoch (Tu)
  • durlabhaḥ : (ist) schwer zu erlangen (Durlabha)
  • agamyaḥ : unbegreiflich (Agamya)
  • amoghaḥ : nicht vergeblich, unfehlbar (Amogha)
  • ca : und (Cha)     ।। 39 ।।

Kommentar von Sukadev Bretz

Lesen

Narada beschreibt, wie wir Gottesliebe erreichen. Er hat schon gesagt, es ist gut und wichtig, Gott zu dienen und Mantras zu singen. Es ist gut, über Gott zu hören, aber vor allen Dingen kann man Gott erreichen durch Gnade, Gnade Gottes und Gnade seiner Heiligen. Er sagt hier, es ist schwierig einen Heiligen zu treffen und noch schwieriger ist es, aus seiner Gesellschaft Nutzen zu ziehen bzw. zu bringen. Daher ist es wichtig zu überlegen, was eigentlich ein Heiliger ist. Im katholischen Sinne muss man erst tot sein, um ein Heiliger zu sein, man kann also gar nicht mit einem Heiligen zusammen sein. Das ist die klare Definition. Ein Heiliger muss erstens tot sein, zweitens muss er ein paar Wunder bewirkt haben und drittens müssen diese für ernst befunden sein und dann kommt als letztes der Heiligsprechungsprozess. Und dies hat auch so seinen Sinn, um sicher zu stellen, dass diejenigen, die man zu Heiligen macht, tatsächlich Heilige sind.

In Indien wird der Ausdruck Heiliger als etwas anderes verstanden. Heilig ist jeder, der Gott erfahren hat und der Gottesliebe ausstrahlt. Und letztlich, wer beurteilt, ob jemand heilig ist? Letztlich derjenige, der in ihre Nähe kommt, jemand kann für dich ein Heiliger, eine Heilige sein, ohne dass er dies für irgendjemand anderen ist. Wenn du in der Gegenwart eines Menschen etwas Heiliges spürst, dann ist das ein Heiliger. Ein Heiliger muss noch nicht einmal vollkommen sein, Menschen können tiefe Gottesliebe haben und sie können Gott wirklich tief erfahren haben und sie können diese Gottesliebe ausstrahlen. Trotzdem können Sie auch noch den einen oder anderen besonderen charakterlichen Zug haben. Um aus einer Gesellschaft eines Heiligen Nutzen zu ziehen, muss man ihn auch mit Ehranbietung behandeln, Hingabe zu ihm haben und auch Demut. Damit man von einem Menschen lernen kann, muss man sich ihm gegenüber öffnen. Und auch das wiederum, wenn du von einem Menschen Spiritualität lernen willst, gilt es, dich ihm gegenüber zu öffnen und so kannst du dich z.B. auch gegenüber Swami Sivananda öffnen. Swami Sivananda ist nicht mehr in seinem physischen Körper, aber du kannst ein Bild anschauen, du kannst dich öffnen, du kannst dich demütig vor ihm verneigen und du kannst ihn um Führung bitten.

Wenn du dich so subtil an Swami Sivananda wendest, dann wirst du merken: Plötzlich bist du erfüllt von Liebe, plötzlich strahlt diese Liebe Swami Sivanandas auf dich aus, in dich hinein, durch dich hindurch und du spürst dann auch Gottesliebe. Du kannst selbst nochmals nachdenken, da dieser Beitrag ja jetzt schon wieder fast zu Ende ist und bis zum nächsten Mal überlegen: Was gab es für Menschen, die dir geholfen haben, göttliche Gegenwart zu erleben? Und du kannst dich auch fragen: Was könnte ich nochmal mehr tun, um mich zu öffnen und vielleicht gibt es auch einen Menschen wie Swami Sivananda es war oder auch einen anderen Heiligen, der vielleicht nicht mehr im physischen Körper ist, aber zudem du eine tiefe Beziehung hast. Dann kannst du einmal oder auch mehrmals am Tag das Bild anschauen und während du das Bild des Meisters anschaust, ihn vom Herzen her spüren. Du kannst in einem Gebet um Führung bitten und dann demütig warten und spüren und du wirst immer mehr Gottesliebe erfahren. Also, die Gnade kommt und du kannst auch etwas tun, um diese Gnade zu erfahren, um dich für die Gnade zu öffnen. Gnade ist nicht erzwingbar, aber es liegt in deiner Hand, ob du dich für die Gnade Gottes und seiner Heiligen öffnest.

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