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16-19 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 16. Kapitel 19. Vers: Ihrem Karma gemäß erleiden sie Tod und Wiedergeburt

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„Diese grausamen Hasser, die Übelsten unter den Menschen auf der Welt, diese Bösewichte stoße Ich nur in den Schoß von Dämonen.“

Hier beschreibt Krishna, was passieren wird letztlich, wenn ein Mensch ganz in den Hass fällt, wenn ein Mensch grausam ist gegenüber anderen, wenn ein Mensch gegenüber anderen schlimmste Sachen tut. Dann nämlich werden sie im nächsten Leben selbst die Früchte ihrer Handlungen ernten. Das heißt auch, du selbst musst nicht unbedingt anderen eine Lektion erteilen. Nicht du musst die anderen bestrafen. Im Alten Testament wird gesagt: „Mein ist die Rache, spricht der Herr.“ Das heißt also, nicht du brauchst Rache üben. Natürlich, im Rahmen eines Gemeinwesens müssen Verbrecher ihrer gerechten Strafe zugeführt werden, aber das solltest du dem Staat überlassen. Wenn jemand dir Schlimmes angetan hat, dann kannst du ihn anzeigen, du kannst es der Polizei melden, du kannst es der Staatsanwaltschaft melden. Aber es liegt nicht an dir, dich zu rächen an anderen. Du kannst dich natürlich wehren und du kannst auch dich bemühen, dass dir nichts Schlimmes angetan wird. Aber wenn es passiert, dass etwas Schlimmes getan wird und nicht von der Polizei verurteilt wird oder von Gerichten verurteilt wird, dann liegt es nicht an dir, Rache zu üben, sondern überlasse das dem Karma, überlasse es letztlich dem Schicksal. Die Menschen werden schon ihre gerechte Strafe bekommen. Gerechte Strafe entweder über Gerichte und Polizei oder eben durch die karmische Gerechtigkeit. Das Faustrecht ist glücklicherweise nicht mehr in unserer Gesellschaft vorhanden. Faustrecht ist das Recht des Stärkeren, das hilft niemandem. Es gibt das Recht des Staates, es gibt das Recht des Gemeinwesens, welches ein Interesse daran hat, Verbrecher zu bestrafen, aber ansonsten überlasse alles dem Karma. Jesus hat sogar mal gesagt: „Es muss ja Übles kommen, aber weh dem, durch den es geschieht.“ Wir müssen negatives Karma auch ernten, scheinbar negatives Karma. Wir wachsen nämlich auch an Schwierigkeiten, wir wachsen auch an Ungerechtigkeiten, die uns zugefügt werden. Der, der uns die Ungerechtigkeiten zufügt aus freiem Willen, der wird selbst seine karmische Strafe dafür bekommen. Er tut letztlich uns einen Gefallen, weil wir daran wachsen, aber er selbst wird schlechtes Karma bekommen, weil er aus freiem Willen anderen etwas Schlechtes angetan hat. In diesem Sinne, habe Mitgefühl mit dem Verbrecher, habe Mitgefühl mit dem, der dir Schlechtes antut. Natürlich, wehre dich, wenn nötig. Natürlich, zeige die Menschen an. Natürlich, hilf anderen und stehe anderen bei, wenn sie Opfer von einem Gewalttätigen werden. Aber es liegt nicht an dir, Rache zu üben. Vertraue auf Gott und erkenne, tief im Inneren, auch in dem Übeltäter, auch im Verbrecher, auch im Gewalttäter ist letztlich Gott. Dieser Mensch hat Gott in sich selbst bekämpft. Dieser Mensch bekämpft Gott in anderen. Er ist letztlich bedauernswert. Er verdient unser Mitgefühl. Mitgefühl selbst dann, wenn man ihn davon abhalten muss, weiter Schlimmes zu tun, typischerweise eben über anzeigen.