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03-06 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 3. Kapitel, 6. Vers: Täusche dich nicht selbst

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Krishna , der Lehrer, spricht:

„Wer die Handlungsorgane beherrscht und der Geist an die Sinnesobjekte denkt, während er sitzt und dessen Verstehen getrübt ist, wird ein Heuchler genannt .“

Es gibt Menschen, die meditieren sehr, sehr viel und sie tun wenig uneigennütziges Dienen. Sie ziehen sich sogar weitestgehend aus dem Leben zurück. Und Krishna sagt, wer äußerlich nichts tut, aber dann, während er für die Meditation sitzt, ständig an die Sinnesobjekte denkt und überlegt, was er alles noch machen könnte und sollte und wie die Menschen über ihn denken und wie er mit dem, was Menschen denken, besser umgehen kann und was man noch brauchen würde, all das ist letztlich Heuchelei. Es gibt Phasen, in denen es gut ist, mehr zu praktizieren. Es gibt zweifellos Phasen, wo es mal gut ist, eine Woche oder vielleicht sogar einen ganzen Monat entweder in einen Ashram zu gehen oder an einen ruhigen Ort, wo du wirklich stundenlang meditierst, wo du konfrontiert wirst mit Reinigungserfahrungen, mit den Schattenseiten deiner Seele, wo du merkst, was alles in dir noch ist, wo du vielleicht auch höhere Erfahrungen machst, wo du das Göttliche vielleicht stärker spürst, wo Energieerfahrungen kommen, wo du vielleicht sogar durch das Hereinbrechen der göttlichen Erfahrung überwältigt bist. Solche Phasen im Leben sind notwendig und dazu kann ich dich nur ermutigen. Aber für eine gleichmäßige spirituelle Praxis oder Vorankommen und Entwicklung, müssen Handlung und Praxis in einem bestimmten Rhythmus sein. Es ist gut, jeden Tag eine spirituelle Praxis zu haben. Für die Mehrheit der wirklich ernsthaft interessierten spirituellen Aspiranten ist eine Stunde täglicher Praxis etwas sehr Gutes. Dann gilt es, den Broterwerb zu gewährleisten. Dann gilt es, Dinge zu tun, vielleicht für die Menschen, die einem anvertraut sind. Familie oder Nachbarn, Eltern, Kinder, Partner, Kranke. Und zusätzlich dazu gilt es, etwas zu tun, auch für Menschen, mit denen man nicht physisch verbunden ist. Also physisch, im Sinne von Verwandtschaftsbeziehungen. Und da kann es sein, dass du Yogastunden unterrichtest, da kann es sein, dass du dich engagierst in ökologischen, politischen, karitativen Vereinen oder Initiativen. All das zusammen führt zum spirituellen Fortschritt. Übe deine spirituelle Praxis, gehe deine Verantwortung an, erhöhe ab und zu mal die Praxis und dann senke sie wieder. Langfristig gesehen solltest du die Praxis so gestalten, dass du während der Praxis konzentriert und bewusst bist, dass du dir während der Praxis Gottes bewusst bist, dass du wirklich wach bist und achtsam. Wenn du länger als ein, zwei Stunden am Tag praktizierst und dabei nicht ganz konzentriert bist oder sehr konzentriert bist, dann ist es klüger, die Praxis etwas zu reduzieren und stattdessen mehr Karma Yoga, mehr uneigennützigen Dienst, auszuführen.