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16-17 Kommentar Sukadev

Eine andere Form von „dämonisch“ ist, Rituale, Gottesdienste etc. scheinheilig auszuführen.

Prahlerei kann sich unmerklich auch ins Spirituelle und die Yogapraxis einschleichen: „Ich bin der Beste. Ich kann den Kopfstand besser halten als andere.“

Yogavorführungen zu machen ist etwas Gutes, um andere zum Yoga zu inspirieren. Manche sagen: „Ich mache keine Vorführung. Ich will nicht zeigen, wie großartig ich bin.“ Da steckt hinter der vorgegebenen Bescheidenheit eine subtile Arroganz: „Was bin ich doch für ein toller Hecht. Ich könnte die tollsten Asanas vorführen, aber aus lauter Bescheidenheit verzichte ich darauf.“ Stattdessen machen wir es einfach ohne Ego, um andere zu inspirieren und ohne uns etwas darauf einzubilden.

Was auch immer wir tun, wir machen es zum Wohl anderer, zur spirituellen Entwicklung oder weil es unsere Aufgabe ist. Es gilt, Dinge nicht zum Selbstzweck zu machen und daraus Prahlerei oder Gier werden zu lassen.

Die folgenden Verse behandeln weitere negative Einstellungen oder Eigenschaften, die teilweise aus der damaligen Kultur und der damals vorherrschenden Purva-Mimamsa-Philosophie zu verstehen sind, wo es um das Einhalten der Vorschriften der Schriften geht, worüber man papas, Sünden, oder punyas, Verdienste, ansammelt.6)

Aber im übertragenen Sinn sind sie weiterhin anwendbar in dem Sinn, dass es nicht um die buchstabengetreue Erfüllung der Schriften geht, sondern um ihren zeitlosen Geist der Ethik, des Handelns mit innerer Reinheit und Aufrichtigkeit.

6) Fußnote: Siehe Einführung „Indische Philosophiesysteme“ in meinem Buch „Die Weisheit der Bhagavad Gita für Menschen von heute“, Band 1