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15-16 Kommentar Swami Sivananda

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Jetzt beschreibt der Herr die drei Aspekte göttlicher Existenz. Der eine ist die individuelle Seele, vergänglich genannt, der zweite ist der Unvergängliche, die Maya Shakti des Herrn, und der dritte ist Purushottama, das höchste Wesen.

Das Vergängliche umfaßt die ganze Welt der sich verändernden Formen. Von Brahma bis zum winzigen Grashalm, alles Bewegte und Unbewegte, alles, was der Geist denken kann, all das besteht aus den fünf Elementen, all das ist veränderlich, all das hat Namen und Formen, alles, was mit dem bloßen Auge zu sehen ist und im dreizehnten Kapitel als der Körper und die Erscheinungsformen des »Feldes« beschrieben wird, ist Kshara, das Vergängliche. Kshara ist das, was sich verändert. Es ist die sich stets verändernde Form der Materie, unbelebt und ohne Bewußtsein. Akshara ist das Unveränderliche.

In Samsara gibt es zwei Kategorien – in zwei getrennten Gruppen von Wesen angeordnet, die Purushas genannt werden, da sie die begrenzenden Hüllen von Purusha sind. Maya Shakti, die täuschende Kraft des Herrn, ist der Same, aus dem das vergängliche Wesen geboren wird. Es ist der Same aller latenten Eindrücke von Wünschen, Handlungen, usw. in verschiedenen vergänglichen Geschöpfen. Maya Shakti ist Akshara Purusha. Die nichtmanifeste Eigenschaft wird normalerweise als tiefe Unwissenheit oder Schlaf beschrieben, denn es herrscht weder Bewußtsein noch Unbewußtsein. Es ist nur ein potentieller Zustand. Es ist der Zustand, in dem alle Formen des Lebens mit all ihren sie begleitenden Begrenzungen latent vorhanden sind, so wie der Baum latent im Samen der Frucht ist. In diesem Zustand sind Energie und Materie eins. In diesem Zustand existieren Klang, Materie und Energie in einem undifferenzierten Zustand. In diesem Zustand sind die Gunas im Gleichgewicht.

Das Unvergängliche heißt Kutastha, das, was unbeweglich bleibt wie ein Haufen. Das, was an der Wurzel (Kutha) aller Wesen ist, ist Kutastha. Kuta bedeutet nun auch ›Täuschung‹, und Kutastha ist das, was sich in verschiedenen Formen der Täuschung manifestiert. Das, was die Wahrheit verdeckt, das Falsche zeigt und weltliche Menschen täuscht, ist Maya oder Kuta. Das, was die Form von AvaranaVikshepa Shakti hat (die verschleiernde, schwankende Kraft), ist Kutastha. Da diese Maya Shakti nicht zerstört werden kann, außer durch Selbsterkenntnis, wird sie endlos genannt. Deshalb wird dies Akshara genannt. Dieser Same von Samsara hat kein Ende. Daher wird er unvergänglich genannt, in dem Sinne als er nicht zerstörbar ist, wenn nicht Selbsterkenntnis vorhanden ist. Aber der Same wird in seiner Gesamtheit verbrannt oder zerstört, wenn das Wissen um Brahman erlangt wird. Die Täuschung verschwindet, und alles wird als das eine kosmische Bewußtsein verwirklicht. Nur die scheinbare Wahrnehmung von Stofflichkeit wird zerstört.

Purushottama, der höchste Purusha, unterscheidet sich von diesen beiden – dem Vergänglichen und dem Unvergänglichen. Er wird nicht berührt vom Übel der beiden Medien, den begrenzenden Hüllen des Vergänglichen und des Unvergänglichen. Er ist ewig, rein, intelligent und von Natur aus frei.