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15-05 Kommentar 2 von Sukadev

Bhagavad Gita, 15. Kapitel 5. Vers: Die Ungetäuschten erreichen das ewige Ziel

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„Nirmano-mohe jita-sanga-dosa adhyatma-nitya vinivrtta-kamah dvandvair vimuktah sukha-dukha-samjnair-gacchanty amudhah padam avyayam tat.“
„Die Ungetäuschten erreichen das Ziel, frei von Stolz und Täuschung, siegreich über das Übel der Verhaftung, stets im Selbst weilend, nachdem ihre Wünsche vollständig verschwunden sind und sie frei sind von den Gegensatzpaaren, wie Vergnügen und Schmerz.“
Wie kommen wir also zu dem höchsten Ziel? Was ist das höchste Ziel, das es zu erreichen gilt? Krishna sagt, frei zu sein von Stolz, frei von Täuschung. Du kannst dir dabei vergegenwärtigen, worauf du gerade stolz bist und dann dir bewusst machen: „Ich bin in Wahrheit frei von Stolz, denn Stolz ist eine Eigenschaft des Geistes.“ Du kannst dir bewusst machen, wo du dich wieder getäuscht hast. Und du kannst dir bewusst machen, du bist frei von Täuschung, denn Täuschung ist ein Aspekt des Geistes. Du kannst dir bewusst machen: „Wo bin ich wieder verhaftet?“ Und du kannst dir bewusst machen, Verhaftung ist ein Übel. Das ist schon mal eine wichtige Sache. Viele Menschen sind verhaftet, denken aber: „Das ist was Normales, ist etwas Gutes, warum nicht?“ Aber Krishna sagt hier klar, Übel der Verhaftung. Aber du brauchst dir keine Sorgen um Verhaftung zu machen, denn in Wahrheit bist du jenseits von Verhaftung. „Stets im Selbst weilend.“ In Wahrheit bist du das Selbst, du kannst dich im Selbst verwurzeln, du kannst im Selbst sein. „Wünsche vollständig verschwunden“ bedeutet: Du hast in dieser Welt alle möglichen Wünsche, du magst dieses, du magst jenes. Aber du bist jenseits der Wünsche. Die Wünsche haben ihre Funktion und sie sind wichtig für das Überleben auf der physischen Ebene. Du kannst nicht jeden Moment überlegen: „Was ist gut? Was ist nicht gut?“ Die Wünsche helfen dir dabei, aber du selbst bist nicht die Wünsche, du kannst die Ebene der Wünsche transzendieren. In dem Moment, wo du die Verhaftung an die Wünsche loslässt und im Selbst verweilst, bist du jenseits der Wünsche. Und du bist frei, frei von den Gegensatzpaaren. Auf der physischen Ebene gibt es Vergnügen und Schmerz und viele andere Gegensatzpaare. Aber in Wahrheit bist du frei von Gegensatzpaaren. Das ist auch eine Weise, wie ein Jnana Yogi lebt. Er wird sich bewusst, „ah, da ist Stolz“ und dann geht er über den Stolz hinaus, indem er weiß: „Neti Neti, ich bin nicht dieser Stolz, ich bin das unendliche Selbst.“ Er merkt, wenn er in der Täuschung ist, und es gibt viele Arten von Täuschung. Man kann erheitert darüber sein. Es ist immer wieder lustig, in welche Täuschungen man hinein gerät. Du kannst dich davon lösen, du kannst darüber lächeln und du kannst wissen: „Ich bin jenseits der Täuschung.“ Du kannst zwischendurch merken: „Ah, da bin ich wieder verhaftet.“ Jede Unruhe, jeder Ärger, jede Angst, alles beruht auf Verhaftung. Erkenne: „Wo ist die Verhaftung?“ Lächle darüber, sei heiter darüber und erkenne: „Neti Neti, ich bin nicht die Verhaftung. Ich bin im Selbst.“ Verweile im Selbst, dann bist du jenseits der Wünsche und jenseits der Gegensatzpaare, von Vergnügen und Schmerz. Nimm dir das gerade für diesen Tag vor. Und nimm dir vor, an diesem Tag immer wieder die Ebene des Selbst zu betreten, immer wieder loszulassen, immer wieder die anderen Ebenen heiter zu belächeln, um dann dich im Selbst zu verwurzeln.