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14-21 Kommentar Sukadev

Hier finden wir wieder eine von mehreren Stellen in der Bhagavad Gita, wo Arjuna wissen will, wie jemand ist, der vollkommen ist. Krishna erklärt es ihm unter verschiedenen Gesichtspunkten. Mit diesen Wiederholungen will die Bhagavad Gita uns immer wieder daran erinnern, dass wir tatsächlich das Unsterbliche, Unendliche sind und nicht die vergänglichen alltäglichen Banalitäten, über die die meisten Menschen selten hinaus kommen.

Im Alltag drehen sich die Gespräche selten um das Ewige, Erhabene, Unendliche. Der Geist jedoch nimmt die Form dessen an, woran man denkt und worüber man spricht.

Ein einfaches Beispiel: Angenommen, du bist Yogalehrer/in und hast gerade einen Yogakurs abgeschlossen. Bei der Abschlussrunde waren 18 Teilnehmer hoch zufrieden, einer war nur zum Teil zufrieden und einer hatte mehrere Kritikpunkte. Woran denkst du nach dem Kurs? – Mit Sicherheit an den, der nicht zufrieden war. Natürlich hat das auch sein Gutes, denn so können wir aus Kritik konstruktiv lernen und unseren Unterricht noch weiter verbessern. Kritik macht uns manchmal auch auf Schwächen und Probleme aufmerksam und hilft uns, dynamisch und offen für Neues zu bleiben. Gleichzeitig sollten wir aber wissen, dass es nicht möglich ist, es immer allen Recht zu machen. Aber da wir dazu neigen, Negatives überzubewerten, müssen wir aufpassen, dass dies nicht zu einer Bewusstseinseinschränkung auf Probleme führt und wir das Positive dabei nicht mehr sehen.

Immer wenn Krishna über Tamas oder „Dämonisches“ spricht, erwähnt er anschließend gleich wieder das Großartige. Das ist ein wichtiges Grundprinzip und Rezept für uns. Es ist durchaus wichtig, auch einmal die Schwierigkeiten und Aufgaben, die noch vor uns liegen, anzusprechen, aber dann gilt es auch, sich der Vollkommenheit, die schon da ist, bewusst zu werden. Wenn Krishna in den folgenden Versen die Eigenschaften eines Vollkommenen beschreibt, spricht er nicht über einen legendären Heiligen irgendwo im Himalaya oder in einer Höhle, sondern er spricht über uns, über unsere Zukunft, was jeder von uns einmal sein wird, wenn wir die Gunas transzendiert haben.