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14-19 Kommentar Sukadev

Obgleich Sattwa großartig ist, bleibt es dennoch eine Guna. Damit hatte Krishna begonnen und damit beendet er das Thema in den nächsten Versen.

Arjuna wird gleich noch die Frage stellen: Wie ist ein „Trigunatita“, jemand, der jenseits der Gunas ist? Aber hier wiederholt Krishna erst noch einmal: „Die Gunas sind es, die handeln; das Selbst handelt nicht.“ Nicht „ich“ bin so oder verhalte mich auf eine bestimmte Weise, sondern die Gunas sind so. Die Gunas verbinden sich in den verschiedenen Teilen unserer Persönlichkeit und des Lebens. Wir haben verschiedenste Seiten in uns und das ist ein Ausdruck der jeweiligen speziellen Guna-Mischung. Alles ist letztlich Brahman, alles ist Ausdruck der Prakriti, der Urnatur, und damit haben alle diese Gemütszustände ihren Sinn und ihre Berechtigung. Nur: „Ich bin es nicht“! Wenn wir so immer mehr erkennen, dass wir jenseits all dieser Gunas sind, kommen wir zum Höchsten Wesen.

Der normale Weg geht von

Tamas über Rajas zu Sattwa;

darauf folgen das Sich-Lösen von Sattwa

um dann im Höchsten zu sein.

Normalerweise ist es gut und hilfreich, eine Leiter zu nehmen und Sprosse für Sprosse hinaufzusteigen. Wenn wir tamasig sind, müssen wir erst etwas tun, um Tamas in Rajas zu verwandeln, welches uns aus der Trägheit herausholt.  Swami Vishnu hat Menschen, die sehr tamasig waren, mit Aufgaben überhäuft, sie aktiviert und gelobt, ihnen Ziele gegeben und die Wichtigkeit ihrer Aufgaben betont. Er hat sie in Rajas hinein gebracht und danach hat er versucht, sie über die Entwicklung von Gleichmut in Erfolg und Misserfolg zu Sattwa zu führen. Wir müssen aber glücklicherweise nicht immer diesen Umweg gehen.

Manchmal kann man auch von Tamas aus direkt zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Angenommen, man fühlt sich deprimiert. Dann kann man, wie oben ausführlich beschrieben, alles Mögliche tun, um Sattwa zu erhöhen. Man kann aber auch erkennen: Da ist ein tamasiger Gemütszustand, aber ich bin das unsterbliche Selbst, ewig, und wie kann ich jetzt aus diesem deprimierten Gemütszustand direkt zu dieser Einheitserfahrung kommen. – Mit bestimmten Techniken wie zum Beispiel der Laya Meditation kann man die Gunas direkt transzendieren, ohne den Umweg über Sattwa machen zu müssen. Auch Pranayama hilft über eine Erhöhung des Pranas, unsere Gedankenkraft zu stärken, so dass unsere Gedanken sehr stark werden und uns direkt von Tamas zur Transzendenz der Gunas führen können.